Martin Ho wieder auf freiem Fuß, aber seine Projekte stocken

Firmenpleiten, Ermittlungsverfahren und nun sogar eine Festnahme: Martin Ho sorgt seit Monaten für Negativ-Schlagzeilen, zuletzt nicht nur geschäftlich, sondern auch privat. Das kann dem ehemaligen Szenegastronom und Freund vieler Mächtigen nicht gefallen, versucht er doch angestrengt, mit neuen Projekten wieder Fuß zu fassen. Angekündigt wurde seit Längerem die Expansion ins Ausland, man wolle Lokale in London, Miami oder New York eröffnen. Für das erste internationale Restaurant, das „Dots DXB“, wurde Dubai auserkoren, bekannt für niedrige Steuern und schlechte Arbeitnehmerrechte . Das Softopening war Ende Oktober geplant, die offizielle Eröffnung sollte im November stattfinden. Beide Termine verstrichen. Wie Hos Pressesprecher auf KURIER-Anfrage erklärt, gebe es Verzögerungen auf der Baustelle. Das Softopening wurde auf den 15. Jänner verschoben, die offizielle Eröffnung auf den 17. Februar . Verwischte Misserfolge In den sozialen Medien firmiert der elitäre Club als „ Ay-Vy “, dessen Webseite offenbar die alte Dots-Homepage ersetzen soll. Verlinkt wird auch auf Hos Webseite „Ricemoney“. Dargestellt sind dort auch Projekte wie das „ Cellini “ (ehemaliges Dots Establishment) oder der „ CiCi “-Club (ehemaliger Hidden Club) auf der Mariahilfer Straße, mit denen er eigentlich gar nichts oder nichts mehr zu tun hat. Das versuchte Ho die Öffentlichkeit jedenfalls glauben zu lassen. Grund für Hos Rückzug, zumindest dem Namen nach: Einige der aufgeführte Dots-Unternehmen wurden umbenannt, um daraufhin in Insolvenz geschickt zu werden. Die Arbeiterkammer klagte offene Löhne in Höhe von eine Million Euro ein. Andere Geschäfte von Ho beschäftigen auch die Staatsanwaltschaft Wien, ermittelt wird wegen des Verdachts der betrügerischen Krida . Das Verfahren ist laut Sprecherin Nina Bussek weiter anhängig, wann die Ermittlungen abgeschlossen sind, sei nicht abzusehen. Ausreise trotz offener Verfahren Ho kümmert sich inzwischen wieder in Dubai um seine Geschäfte, nachdem er am Freitag in Wien im Zuge eines WEGA-Einsatzes festgenommen wurde. Hintergrund dürfte ein Trennungs- und Obsorgestreit zwischen dem 39-Jährigen und seiner Ex-Partnerin sein. Die alarmierte die Polizei, weil Ho sie mit Gegenständen beworfen und mit einer Faustfeuerwaffe mit dem Umbringen bedroht haben soll. Hos Anwalt bestreitet die Vorwürfe und behauptet seinerseits, die Frau erhoffe sich dadurch Vorteile im Obsorgeverfahren um die gemeinsame Tochter. Gegen Ho wurden ein Betretungs- und Annäherungsverbot sowie ein Waffenverbot ausgesprochen. Er wurde wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung, der versuchten Körperverletzung sowie nach den Bestimmungen des Waffengesetzes angezeigt. Weil auch dieses Verfahren auf freiem Fuß geführt wird, darf Ho weiter ausreisen. Er muss lediglich seinen Vorladungen nachkommen .