Votivkirche: Wo die Unendlichkeit zu leuchten beginnt

Es ist "nur" ein großer Achter, aber er bedeutet mehr. Viel mehr. Die Installation auf den beiden Türmen der Wiener Votivkirche zeigt die "Unendlichkeit des Lichtes". Nach der "Himmelsleiter" auf den Wiener Stephansdom - ein Teil davon ist jetzt in Wiener Neustadt am Museum St. Peter an der Sperr zu sehen - sorgt Künstlerin Billi Thanner mit ihrem neuen Projekt wieder für Aufsehen. Blicke nach oben gerichtet Und das im wahrsten Sinn des Wortes. Denn vor der Votivkirche richten sich alle Blicke nach oben. Auf die Installation, die ab heute, Dienstag, 16. Dezember, erstrahlen wird. Die 28 Mal 6 Meter große Aluminiumskulptur in Form des Zeichens für Unendlichkeit (die man auch als Zahl 8 lesen kann) setzt eine horizontale Lichtlinie zwischen die beiden vertikalen Türme der neugotischen Kirche. Katharina Schiffl Billi Thanners Installation auf der Votivkirche. Nach zwei Jahren Projektvorbereitung ist es nun soweit. Die mit großer Sorgfalt installierte Skulptur beginnt zu leuchten. Zwar nicht für die Ewigkeit, aber zumindest bis August 2026, mit Option auf eine Verlängerung. Acht Minuten Unendlichkeit Die Zahl 8 spielt in dem Projekt eine große Rolle, nicht nur, weil sie - waagrecht - auch das Zeichen der Unendlichkeit darstellt. Diese Zahl steht für jene acht Minuten, die ein Lichtstrahl von der Sonne zur Erde braucht. "Ich wollte die Unendlichkeit des Lichtes sichtbar machen", erläutert die Künstlerin ihr Werk, "nicht abstrakt, sondern real im Stadtraum." Und das ist nun mit der Installation zwischen den Türmen der so präsenten Votivkirche gelungen. Und Pfarrer Josef Farrugia , der dem Aufbau des Projektes mit Argusaugen gefolgt ist, nimmt mit dem Kunstwerk Bezug auf die Kirche: "Wir predigen nicht nur die Unendlichkeit, wir leben sie auch." Die 250.000-Euro-teure Installation ist übrigens ausschließlich über Spenden finanziert worden, um die "Unabhängigkeit ihrer Kunst" zu gewährleisten, betonte Thanner.