Ab 2026 fahren die Burgenland-Busse auch elektrisch

Zum fünften Geburtstag bekommen die Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) Verstärkung. Acht neue Busse mit Elektroantrieb werden ab 2026 das Öffi-Netz im Burgenland verstärken. Parallel wird auch eine eigene E-Ladeinfrastruktur für diese Fahrzeuge errichtet, und auch der Bau neuer Park&Ride-Anlagen ist in Planung. Das ließen die beiden VBB-Geschäftsführer Wolfgang Werderits und Johannes Jandrisevits Anfang dieser Woche wissen. Notwendig sei diese Erweiterung der VBB-Flotte auch aufgrund eines Fahrgastrekords, den die beiden verkündeten: Seit ihrer Gründung vor fünf Jahren waren noch nie so viele Menschen mit den Landesbussen unterwegs wie 2025; 1,5 Millionen Fahrgäste wurden heuer gezählt. „Das sind im Vergleich zum Vorjahr 30 Prozent mehr und im Vergleich zu 2021, dem ersten vollen Betriebsjahr, 100 Mal mehr Fahrgäste“, frohlockte Werderits. 200.000 BAST-Fahrten Auch beim Burgenländischen Anruf-Sammeltaxi (BAST), das vor einem Jahr auch im Nordburgenland ausgerollt wurde, sei mit 200.000 Fahrten ein deutliches Plus von 80 Prozent im Vergleich zu 2024 verzeichnet worden. Das derzeitige Landes-Öffi-Netz verfügt über 93 Buslinien und mehr als 3.700 BAST-Haltepunkte. Die im vergangenen Herbst gestartete BAST-App, mit der Fahrten per Handy gebucht werden können, zählt laut den VBB-Chefs bereits 4.000 registrierte Nutzerinnen und Nutzer. Die Auszeichnung mit dem VCÖ-Mobilitätspreis war für die Verkehrsbetriebe Burgenland im Jahr 2025 die Kirsche auf der Torte. Paul Haider 3.711 BAST-Haltepunkte gibt es von Nord- bis  Südburgenland. Von all dem wenig beeindruckt zeigt sich naturgemäß die blau-türkise Opposition im Landtag. FPÖ -Verkehrssprecher Thomas Grandits bezeichnet die aktuellen Zahlen als „reine Schönfärberei. Abseits des Pendlerverkehrs und der Schülertransporte sind die meisten Linienbusse praktisch leer unterwegs“, so Grandits. Die Freiheitlichen kritisieren mangelnde Transparenz über die Auslastung der einzelnen Linien. Um anonyme Hinweise zu angeblichen Missständen bei den VBB zu sammeln, hat der FP-Landtagsklub sogar eine eigene Whistleblower-Plattform eingerichtet ( geisterbusse.info ). „Aufgeblähte Zahlen“ Unterstützer der Plattform könnten die Blauen in den Reihen der Volkspartei finden. ÖVP -Verkehrssprecher Hans Unger sprach hinsichtlich der 1,5 Millionen Fahrgäste von einer „schöngerechneten Statistik“ und einer „künstlichen Aufblähung der Zahlen“: „Solange Fahrten wie beispielsweise die der Busse im Shopping-Outlet Parndorf oder die unzähligen Transfer-Shuttles bei einer Vielzahl von Veranstaltungen mitgezählt werden, kann man diese Fahrgastzahlen nicht ernst nehmen.“ Auch Unger verwies auf „unzählige Leerfahrten von Landesbussen und Taxis“. Mit mehr als 50 Millionen Euro aus dem Landesbudget 2026 würden die VBB zudem „burgenländischen Betrieben systematisch Konkurrenz“ machen. SPÖ-Verkehrssprecher Christian Drobits setzte nach der FPÖ-ÖVP-Kritik zur Gegenwehr an: „Geisterbusse gibt es nur in den Erzählungen der Opposition. Die Menschen im Burgenland verwenden Bus und BAST ganz selbstverständlich im Alltag.“ Burgenland-Kopie in NÖ? Drobits verwies auch auf das Mobilitätspaket Niederösterreich, in dem er starke Ähnlichkeiten zum burgenländischen (Mikro-)Öffi-System erkennt: „Das im Burgenland entwickelte BAST-Modell wird nun sogar vom Land Niederösterreich übernommen – und das unter einer ÖVP-FPÖ-Landesregierung. Wer hier im Burgenland schlechtredet, kopiert gleichzeitig unsere Lösungen. Das sagt eigentlich alles.“