Wienerin der Woche: Die Küchenhilfe Svenja Knisel

Die Zeiten sind herausfordernd. Wer weiß das besser als Svenja Knisel , die für die Armutskonferenz als Grafikerin arbeitet und im Neunerhaus-Café ehrenamtlich in der Küche hilft? Die Teuerung trifft die teils wohnungslose Klientel mehrfach, sagt die Bildungsforscherin: Während Lebensmittel teurer werden, sinken Spenden und Förderungen für NGOs im Sozialbereich, worunter auch die Beschäftigten zunehmend leiden. Seit zwei Jahren hilft Svenja Knisel im Café aus, das sich zwischen den beiden Neunerhaus-Ambulanzen (für Tiere links und Menschen rechts), schält hier Kartoffel, kocht und sorgt immer auch für positive Stimmung. Das Neunerhaus in der Margaretenstraße ist für sie ein Rettungsanker geworden: „Weil hier die Menschlichkeit in der Krise durchkommt.“ Ihre Erfahrungen mit freiwilligen und angestellten Kolleg(inn)en lassen sie doch hoffen: „Ich habe noch nirgendwo so viel Wärme gespürt wie hier.“ Der Spirit im Team sei riesig. Die Einstellung, Menschen, die es nicht leicht haben im Leben, respektvoll entgegenzutreten, ist hier kein plakativer Slogan: „Sie wird jeden Tag aufs Neue gelebt.“ Zwei Hinweise sind der in einer Arbeiterfamilie in Tirol sozialisierten Svenja Knisel noch wichtig. Zum einen könnte das Neunerhaus mehr Freiwillige sehr gut gebrauchen. Zum anderen könnte selbst eine Stadt wie Wien mehr Neunerhäuser vertragen.