Ludwig für Mercosur: Leitl lobt via Videobotschaft

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig spricht sich für das Handelsabkommen Mercosur aus, der KURIER berichtete . Damit stellt er sich gegen seine eigene Parteilinie, die SPÖ war bisher immer dagegen. Am Donnerstag bekam Ludwig Schützenhilfe von ungewöhnlicher Seite:  Der ehemalige Wirtschaftskammerpräsident und aktuelle Präsident der Europäischen Bewegung (EBÖ) , Christoph Leitl (76) hat sich auf seiner Facebookseite zu Wort gemeldet und Ludwig namentlich für seine „klare Haltung pro Mercosur“ gedankt. Im Gespräch mit dem KURIER präzisiert der langjährige ÖVP-Politiker aus Oberösterreich : „Ich bin auf europäischer Ebene verankert und lobe alle, die einen Beitrag zu einer guten Zukunft Europas  leisten.“  Und genau das habe  Ludwig mit seiner klaren Positionierung getan: „Er denkt langfristig, er sieht die Gefahr, die Europa, Österreich und der Landwirtschaft droht, wenn wir jetzt nicht mit allen Teilen der Welt Abkommen schließen.“ USA und China hätten längst auch Lateinamerika im Visier, Europa dürfe diesen Markt nicht als Partner verlieren, „sonst kommen wir zwischen die Mühlsteine von Trump und Jinping“. Deshalb fordert Leitl: „Alle anderen Politikerinnen und Politiker in Österreich sollten auch so klare Position für Mercosur beziehen.“ Kritik der Wiener Grünen Andere finden Ludwigs Position aber kritikwürdig: „Mit der 180-Grad Wende beim Mercosur-Abkommen beweist Bürgermeister Ludwig einmal mehr, dass die SPÖ ihren Kompass für Gerechtigkeit völlig verloren hat“, kommentiert die Grüne Sprecherin für Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit, Tina Wirnsberger , den Positionswechsel, "den die SPÖ gemeinsam mit den Neos in der heutigen Gemeinderatssitzung vollziehen" wolle.