"Wir haben die Bombe platzen lassen", wittert Georg Ecker , Gemeinderat der Grünen in Hollabrunn , einen fragwürdigen Grundstücksdeal in der Bezirkshauptstadt. Sein Vorwurf an die schwarz-rote Koalition: " Versteckte Zuwendungen an einen Immobilien-Investor." Konkret geht es um die ehemalige Musikschule in der Brunnthalgasse . Die Stadtgemeinde verkaufte im Dezember 2024 das Gebäude an einen Investor. Diesem Verkauf stimmten die Mandatare der ÖVP und SPÖ, diese war damals noch in Opposition, zu. Die Grünen, Liste Scharinger und FPÖ verweigerten die Zusage. Weiterverkauf bringt Immobilienfirma "satten Gewinn" "Wir wollten zumindest ein Vergleichsangebot einholen, egal, an wen verkauft wird", schildert Ecker die Situation von damals. Die ECM Immobilien GmbH bekam den Zuschlag und kaufte das Gebäude um 870.000 Euro. Zu billig, wie die Parteien befanden. "Weniger als ein Jahr später verkauft die ECM die Liegenschaft weiter und macht damit einen satten Gewinn", so Ecker. Dieser liege zwischen 160.000 Euro und 490.000 Euro, entnimmt der Ökopolitiker aus dem Kaufvertrag mit der Alpenland-Genossenschaft. Sandra Frank Grund für Streit im Gemeinderat: Der Wiederverkauf der ehemaligen Musikschule in der Brunnthalgasse. Vorwurf der Grünen: Gemeinde ließ sich Geld durch die Lappen gehen "Das riecht stark nach einer versteckten Zuwendung an einen Immobilien-Investor", wirft Ecker der Stadtregierung vor, Gemeindevermögen "viel zu billig" veräußert zu haben, obwohl die Grünen darauf hingewiesen haben. "Das ist Geld, das uns heute hinten und vorne im Budget fehlt – bei PV-Anlagen auf Gemeinde-Dächern, bei Investitionen in die Infrastruktur oder bei der Entlastung der Gemeindebürgerinnen und -bürger", ist Ecker sauer. Für eine schiefe Optik sorge außerdem, dass der Geschäftsführer des Bauträgers im Wahlkampf 2025 dem Unterstützungskomitee des Bürgermeisters Alfred Babinsky (ÖVP) angehörte. "Die damalige Verkehrswertschätzung lag bei 650.000 Euro", wehrt sich die Stadtgemeinde in einer Aussendung. Die ECM Immobilien GmbH legte 2024 als einziger Anbieter ein Kaufanbot vor, es sah auch den Erhalt und die Revitalisierung des Bestandsgebäudes vor. Es wurde verhandelt und die 870.000 Euro erzielt. Der Gemeinderat beschloss den Verkauf 2024, der Erhalt des Altgebäudes wurde vertraglich verpflichtend festgelegt. "Für uns war von Beginn an entscheidend, dass das historische Gebäude in der Brunnthalgasse erhalten bleibt – und damit haben wir auch festgelegt, dass das Wohnbauprojekt eine für die Lage verträgliche Größe nicht überschreitet", erklärt Babinsky. Mit dem Verkauf sei ein fairer Preis erzielt worden. Zudem wurde sichergestellt, dass "die Substanz unseres Ortsbildes respektvoll weiterentwickelt wird." ÖVP-Bürgermeister betont: "Verpflichtung zum Erhalt des Gebäudes bleibt" Es sei nicht unüblich, dass ein Projekt dieser Größenordnung später weiterverkauft wurde. Inklusive fertiger Einreichplanung, wie Babinsky betont. Und: "Die im Grundbuch gesicherte Verpflichtung zum Erhalt des Gebäudes bleibt bestehen." Der vereinbarte Kaufpreis entsprach dem Verkehrswert unter der Prämisse des Gebäudebestands.