Heimspiel für 17-jährige ÖSV-Kombiniererin in der Ramsau

Auf den großen Überraschungseffekt kann Katharina Gruber in ihrem achten Weltcuprennen nicht mehr hoffen. Das hat sich erledigt, dass die Konkurrenz die oberösterreichische Kombiniererin links liegen lässt und sie nicht richtig ernst nimmt. Vielmehr wird der 17-Jährigen bei den kommenden beiden Rennen in der Ramsau eine Aufmerksamkeit zuteil, wie sie es noch nie zuvor erlebt hat. Das ist nun einmal das Los einer Lokalmatadorin, wenn der Heimweltcup ansteht. Vor allem aber rückt diese Katharina Gruber in den Fokus, weil sie die kleine Welt der Nordischen Kombination völlig auf den Kopf gestellt hat. Mit ihrem Sieg in ihrem erst siebenten Weltcupeinsatz vor zwei Wochen, der dem Teenager einen Eintrag in die nordischen Geschichtsbücher brachte: Katharina Gruber aus Feldkirchen ist nun die erste Österreicherin, die in der Nordischen Kombination gewinnen konnte – und nebenbei die jüngste Weltcupsiegerin. Sensationssiegerin „Es ist noch immer eine sehr große Sache“, sagt die 17-jährige Sensationssiegerin vor ihrem Einsatz am Freitag im Massenstartbewerb. „Und ganz verarbeiten konnte ich es, glaube ich, noch nicht.“ Die Oberösterreicherin hat mit ihrem Triumph die ÖSV-Trainer zwar nicht auf dem falschen Fuß erwischt. Dass sie so durchstarten würde, damit hatten auch die kühnsten Optimisten nicht gerechnet. „Wir haben von den Leistungstests gewusst, dass sie im Langlaufen gut drauf ist, aber man konnte nicht davon ausgehen, dass sie es so auf den Punkt bringt“, erklärt Florian Liegl , der Nordische Direktor beim ÖSV. Er mahnt davor, von Katharina Gruber beim Heimweltcup Wunderdinge zu erwarten. „Wir müssen alle am Boden bleiben, sie soll sich einfach in Ruhe weiterentwickeln und Erfahrungen sammeln.“ Seriensieger Während die Skispringer in diesem Winter noch nicht ganz auf der Höhe sind (zwei Weltcupsiege), wird der Nordische Direktor Liegl von den Kombinierern bislang mit Erfolgserlebnissen verwöhnt. Vier Rennen wurden absolviert, alle vier endeten mit einem österreichischen Sieg. Allein Johannes Lamparter war drei Mal erfolgreich und schickt sich an, Felix Gottwald (23 Weltcupsiege) als Österreichs Nummer 1 abzulösen. „Man sieht an diesen Leistungen, welchen Stellenwert die Nordische Kombination bei uns im Verband hat“, so Liegl. Das einzige Dilemma der Österreicher: Das Team präsentiert sich dermaßen stark, dass bei Olympia (maximal drei Startplätze) potenzielle Medaillenkandidaten zuschauen werden.