30 Jahre Weltcup am Semmering: Ski-Spektakel feiert Geburtstag

"Für den Weltcup kann man nicht arbeiten. Den muss man leben." Franz Steiner weiß, wovon er spricht. Seit nunmehr 30 Jahren lebt er das Ski-Spektakel am Semmering im südlichsten Niederösterreich. Zum Jubiläum will der Chef des Organisationskomitees der Damen-Weltcuprennen am 27. und 28. Dezember perfekte Rahmenbedingungen bieten. Beste Bedingungen Die Vorzeichen dafür sind gut. Nach reichlich Sorgen in den vergangenen Wochen aufgrund der gestiegenen Temperaturen präsentiert sich die Piste in bestem Zustand. Rund 400 freiwillige Helferinnen und Helfer haben dazu wesentlich beigetragen. Am Donnerstag erfolgte die positive Schneekontrolle durch den Ski-Weltverband FIS. Eigentlich wären die Weltcuprennen am Semmering ja erst wieder im kommenden Jahr am Plan gestanden. Durch den Ausfall von Lienz (Tirol) als Austragungsort habe man sich dann aber bereit erklärt, heuer einzuspringen. Ein besonderes Danke sagt Steiner daher vor allem den Freiwilligen, die Ende Dezember wieder bereitstehen: „Ohne dieses starke Team wäre die Durchführung einer internationalen Veranstaltung dieser Größenordnung unmöglich." Kleine Streckenänderung Alle Vorbereitungen laufen nach Plan, versichert der Organisationschef. "Die heurigen Rennen stehen ganz unter dem Motto ‚30 Jahre Skiweltcup am Semmering‘ – darauf freuen wir alle uns besonders, die Weltcupparty ist angerichtet“, so Steiner. Eine kleine Änderung werde es beim Riesentorlauf am 27. Dezember geben: "Wir fahren im oberen Bereich direkter, dadurch wird das Rennen schneller, aber auch ein bisschen kürzer." Wolfgang Labenbacher, Präsident des NÖ Landesskiverbandes , ist dankbar, dass der Semmering für Lienz einspringen konnte: "Wir sind uns bewusst, dass die Herausforderungen diesbezüglich groß waren, und es ist dies keine Selbstverständlichkeit." Von der FIS sei dem ÖSV für 2026 wieder der Dezembertermin für den Damenweltcup zugeteilt worden: "Gespräche bezüglich eines Veranstalterortes sind im Gange.“ "Motivation für die Jugend" Sportlandesrat Udo Landbauer (FPÖ) ist überzeugt: „Veranstaltungen mit der Weltelite im Skifahren sind enorm wichtig, um die Jugend zu motivieren. Wenn sie die besten Skifahrerinnen der Welt am Hirschenkogel sehen, wollen sie ihnen vielleicht eines Tages nacheifern." Dass die Organisation nach der Absage von Lienz so gut funktioniert habe, sei beachtlich, dankt er. So seien etwa die Sanierungsarbeiten auf der Schnellstraße S6 erst vor wenigen Wochen abgeschlossen worden. Dank gelte auch der Asfinag dafür, die Schnellstraße als Parkfläche freigegeben zu haben: "Sonst wäre das alles nicht möglich gewesen." 30 Jahre Skiweltcup am Semmering seien "ein Jubiläum, auf das wir in Niederösterreich stolz sind", sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) : „Der Semmering wird zur Bühne für ganz Niederösterreich und erzeugt internationale Strahlkraft. Die Bilder gehen um die Welt." Der Werbewert der Veranstaltung liege bei rund 2,5 Millionen Euro. Aber die gesamte Wertschöpfung gehe weit darüber hinaus: "Denn diese Bilder wirken nach: Sie wecken Lust auf einen Urlaub bei uns in Niederösterreich." "Legende Franz Steiner" Doch es gehe um mehr als um Wirtschaftszahlen: "Der Weltcup am Semmering erzeugt ein Wir-Gefühl und stärkt den Stolz auf unsere Heimat. Wir zeigen, dass der Wintersport nicht nur im Westen zuhause ist, sondern auch hier in Niederösterreich.“ Ihr Dank gelte den Organisatoren, den freiwilligen Helfern, so Mikl-Leitner bei der Präsentation der Weltcup-Piste am Freitag. Und sie wandte sich besonders an Franz Steiner, der zum Jubiläum jene Jacke trug, die er auch beim ersten Rennen im Jahr 1995 getragen hatte: "Du bist eine Legende."