"Christmas in Vienna": Stimmungsvolles mit großen Namen

von Helmut Christian Mayer „Stille Nacht, heilige Nacht“: Nach einem einnehmend schönen Trompetensolo von Thomas Gansch , der auch sonst noch zweimal zu hören war, erklang wie alle Jahre auch diesmal das berühmteste Weihnachtslied der Welt als Zugabe. Von allen Solisten und Chören wurde es in verschiedenen Sprachen, sanft untermalt vom Orchester, stimmungsvoll gesungen. Reich war wieder die Dekoration des zweimal ausverkauften Wiener Konzerthauses mit Christbäumen, Blumenschmuck und unzähligen Kerzen in geschmackvolle Lichtstimmungen getaucht, als auch dieses Jahr wieder „Christmas in Vienna“ mit einem vielfältigen Programm sowie mit großen Künstlernamen aufwartete. So gestalteten gleich zu Beginn die Sopranistin Julie Fuchs und der Bariton Ludovic Tézier traditionelle Weihnachtslieder aus ihrer französischen Heimat, denen ein Schwerpunkt gewidmet war. So gefielen neben „Les Anges dans nos campagnes“ auch „Noël c’est l’amour“ mit eingängig schöner Melodie. Gemeinsam mit der US-amerikanischen Sopranistin Angel Blue und dem usbekischen Tenor Bekhzod Davronov sangen alle vier ausgewogen das wunderbar stimmungsvolle „Cantique de Noël“ von Adolphe Adam. Solistisch zeigte Julie Fuchs bei Wolfgang Amadeus Mozarts Alleluja aus „Exsultate, Jubilate“ ihre saubersten Koloraturen und auch sonst ihre Höhensicherheit und Stilsicherheit, etwa bei „Vive le Vent/Jingle Bells“. Angel Blue konnte ihre stimmliche Vielseitigkeit beim „Christmas Song“ von Mel Tormé und Robert Wells beweisen. Es wird schon glei... Davronov zeigte seinen schönen, kleinen Tenor bei einem Weihnachtslied aus Spanien. Und Tézier sang mit seinem weichen und warmen Bariton das englische Traditional „What Child is this“. All dies und viel mehr hörte man auch teils gemeinsam mit der famosen, homogenen Wiener Singakademie und den exzellenten Wiener Sängerknaben. Natürlich durften auch weitere bekannte Weihnachtslieder wie „Es wird scho glei dumpa“, welches die Sängerknaben nicht nur von der Orgelempore, sondern auch aus zwei Logen im Saal sangen, und zum großen Finale das „Hallelujah“ aus Händels „Messias“ nicht fehlen. Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Heinz Ferlesch begleitete umsichtig und gefühlvoll, musizierte aber auch ergreifend rein instrumental etwa bei Händels „Music for the Royal Fireworks“. Dazwischen las Schauspielerin Mavie Hörbinger eine Weihnachtsgeschichte vor. Stehende Ovationen! Im TV: 23.12., 23.35, ORF 2; 25. 12., 18 Uhr; Arte; darüber hinaus Übertragungen in aller Welt.