Weihnachten 1945: Ein Brief voller Hoffnung in bitterer Armut

Allein mit vier Kindern schilderte sie in einfachen Worten Not, Sorge und Hoffnung in der Nachkriegszeit. Der Brief stammt aus der Momentothek Oberwart – momentothek-oberwart.at . Lieber Gyula! Meine Zeilen mögen dich in bester Gesundheit erreichen. Uns geht es Gott sei Dank gut, was wir auch dir von Herzen wünschen. Lieber Gyula, seit ich deine Karte erhalten habe, habe ich dir schon ein paar Mal geschrieben, aber ich glaube, dass du nichts bekommen hast. Es wäre auch kein Wunder in dieser heutigen Situation, es verkehren ja auch die Züge noch nicht normal, aber auch dies wird mit der Zeit in Ordnung kommen, auch vieles andere. Wir freuen uns, dass du lebst und gesund bist. Das Übrige wird sich langsam ordnen.- Ja, jetzt ist es so, wie du immer gesagt hast, wir müssen das ausbaden, was die Nazis angerichtet haben. Sie sind alle, nachdem die Luft für sie nicht mehr rein war, geflohen und sind irgendwo bei den Engländern, aber dort ist ihr Leben auch nicht sicher. Nur der Portschy wurde schon festgenommen. Der Groll und der Muralter haben viele Oberwarter auf dem Gewissen, die bei Buchschachen nicht mehr weiterkämpfen wollten. Unter ihnen war auch der arme Böcskör Bacsi. Die Oberwarter würden die Beiden gerne zu Gesicht bekommen, denn sie würden sie dann erschlagen, da jetzt wegen diesen Beiden viele Unschuldige leiden müssen. Du musstest auch nur einrücken, weil du nicht nach ihrem Sinn gehandelt hast. momentothek-oberwart.at Das Dokument wurde von Stefan Ritter zur Verfügung gestellt - zu finden auf momentothek-oberwart.at. Lieber Gyula! Meine Zeilen mögen dich in bester Gesundheit erreichen. Uns geht es Gott sei Dank gut, was wir auch dir von Herzen wünschen. Lieber Gyula, seit ich deine Karte erhalten habe, habe ich dir schon ein paar Mal geschrieben, aber ich glaube, dass du nichts bekommen hast. Es wäre auch kein Wunder in dieser heutigen Situation, es verkehren ja auch die Züge noch nicht normal, aber auch dies wird mit der Zeit in Ordnung kommen, auch vieles andere. Wir freuen uns, dass du lebst und gesund bist. Das Übrige wird sich langsam ordnen. Ja, jetzt ist es so, wie du immer gesagt hast, wir müssen das ausbaden, was die Nazis angerichtet haben. Sie sind alle, nachdem die Luft für sie nicht mehr rein war, geflohen und sind irgendwo bei den Engländern, aber dort ist ihr Leben auch nicht sicher. Nur der Portschy wurde schon festgenommen. Der Groll und der Muralter haben viele Oberwarter auf dem Gewissen, die bei Buchschachen nicht mehr weiterkämpfen wollten. Unter ihnen war auch der arme Böcskör Bacsi. Die Oberwarter würden die beiden gerne zu Gesicht bekommen, denn sie würden sie dann erschlagen, da jetzt wegen diesen beiden viele Unschuldige leiden müssen. Du musstest auch nur einrücken, weil du nicht nach ihrem Sinn gehandelt hast.