Schuss auf Hollabrunner Moschee: Polizei verstärkt Präsenz zur Gebetsstunde

"Ich war gestern Nachmittag vor Ort und habe mit den Leuten dort länger geplaudert", erzählt Hollabrunns Bürgermeister Alfred Babinsky (ÖVP) am Montag. Am Tag zuvor wurde bekannt, dass in der Nacht auf Sonntag auf den Eingangsbereich der Moschee des Vereins der Albanischen Muslime in der Znaimer Straße geschossen worden ist. Verletzt wurde niemand. "Zum Zeitpunkt des Vorfalls befanden sich glücklicherweise keine Menschen im Gebäude, da Gläubige die Moschee nur wenige Minuten früher verlassen hatten", heißt es in einer Erklärung der Albanischen Kultusgemeinde (ALKIG), die diese Gewalttat gegen eine religiöse Einrichtung scharf verurteilt. Einschussloch im Eingangsbereich der Moschee Der Obmann des Vereins, der im Obergeschoß des Hauses wohnt, hörte kurz nach Mitternacht einen Knall, schilderte die APA am Sonntag. Als er sich wenig später - unabhängig davon - mit einer weiteren Person traf, entdeckte er Polizeiangaben zufolge das Einschussloch im Eingangsbereich. Augenzeugen gibt es keine, darum wird weiterhin ermittelt, ob es einen oder mehrere Täter gibt. Bei der Waffe handelt es sich um ein Faustfeuerwaffenkaliber ab neun Millimeter. Das Projektil hatte den Rahmen der Eingangstür durchschlagen, ging durch einen Raum und eine Doppelglasscheibe und blieb im Innenhof liegen und wird derzeit kriminaltechnisch untersucht. Grund für Schussabgabe wird untersucht Die Ermittlungen werden vom Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung geleitet. "Sie untersuchen derzeit, welchen Grund die Schussabgabe haben kann, religiös, politisch oder zufällig", informiert Johann Baumschlager , Sprecher der Landespolizeidirektion, im KURIER-Gespräch. Die Schussabgabe soll dem Vernehmen nach aus einem vorbeifahrenden Auto erfolgt sein, da ein Fahrzeug vor dem Schuss gehört wurde. "Dazu kann ich erst etwas sagen, wenn es unsere Ermittler bestätigen. Bis dahin ist es Spekulation", betont Baumgartner. Die Moschee gibt es seit 2011 in Hollabrunn . "Seitdem arbeiten wir hervorragend zusammen, ich kenne fast alle persönlich, wir hatten noch nie Probleme", betont der Stadtchef. Der Großteil der Gläubigen sei hier geboren, Babinsky kenne sogar noch deren Großväter, die bereits in Hollabrunn gearbeitet haben. Polizeipräsenz wird verstärkt Er selbst war bereits zum Ramadan eingeladen, auch zur Betstunde, die jeden Freitag stattfindet. "Sie brauchen jetzt ein Sicherheitsgefühl, darum habe ich die Polizei gebeten, hier zu unterstützen", erzählt Babinsky, dass Polizeistreifen am Freitag verstärkt präsent sein werden. Die Polizei bittet um Hinweise, falls jemand in der Nacht auf Sonntag kurz nach Mitternacht etwas gehört oder gesehen hat, diese können an die P olizeiinspektion Hollabrunn gerichtet werden: 059 133/3410.