Warum das Land jetzt auf klassische Stromspeicher setzt

Dank Wind und Sonne produziert das Burgenland seit Jahren mehr Strom als verbraucht wird. Allerdings nicht immer dann, wenn er gerade gebraucht wird. Rund 30 Prozent des Strombedarfs müssen deshalb aktuell noch zugekauft werden. Lösen lässt sich das Problem durch Speicher . Bis 2030 will das Land so weit sein. Hat das Burgenland vor drei Jahren noch ganz auf organische Speicher des deutschen Unternehmens CMBlu Energy AG vertraut, setzt man nun auch auf andere Speichertechnologien. Etwa auf klassische Lithium-Ionen Batteriespeicher , die auch bei E-Autos oder Heimspeichern im Einsatz sind. „Wir speichern den Wind- und Sonnenstromüberschuss, der abends und unter tags entsteht, und nutzen den Strom genau dann, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint“, sagte Burgenland-Energie-Vorstandschef Stephan Sharma am Montag im Siegendorfer Gewerbegebiet bei der Präsentation eines ersten großen Batteriespeichers im Burgenland. An seiner Seite Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ). LH Hans Peter Doskozil , der eigentlich angekündigt war, hatte seine Teilnahme am Morgen absagen lassen. Der Speicher kommt aus China , die Kosten liegen unter einer Million Euro. Er besteht aus rund 50 einzelnen Batterie-Modulen, hat eine Speicherleistung von zwei Megawatt und ein Speichervolumen von fünf Megawattstunden. Die Gesamtleistung der tonnenschweren Anlage auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik entspricht in etwa der Speicherleistung von 100 Elektroautos . Die Nutzungsdauer beträgt 15 Jahre. Eingespeist wird der hier gespeicherte Strom übers Umspannwerk Siegendorf. Die Inbetriebnahme erfolgt im ersten Quartal 2026, so Sharma am Montag: „Er ist erst vor ein paar Tagen angekommen und noch nicht angeschlossen.“ Was in Siegendorf beginnt, soll aufs ganze Land ausgerollt werden. „Wir planen aktuell von Nord- bis Südburgenland acht große Batteriespeicherprojekte mit einem Speichervolumen von rund 500 Megawattstunden“, kündigte Sharma an. Standorte wurden noch keine genannt, der Siegendorfer Speicher wird aber nicht der größte sein. Am organischen Speicher von CMBlu hält man fest. Die Tests liefen gut, was noch fehlt, sei „die Marktreife“.