Frankreich , das war offensichtlich ein beliebtes Reiseziel für den Mann und Menschenhändler, der zahlreichen Prominenten mutmaßlich junge Mädchen zuführte – und der, auch Jahre nach seinem Tod, seinem einstigen Freund Donald Trump noch sehr gefährlich werden könnte. Das jedenfalls zeigen Bilder eines offensichtlich gefälschten österreichischen Reisepasses, den der verstorbene Millionär besaß und den er auch ausführlich nützte. Ein- und Ausreisestempel, auch nach Saudi-Arabien Diese Bilder sind vor einigen in den zuletzt veröffentlichten Epstein-Akten des US-Justizministeriums aufgetaucht und wurden vom Standard jetzt veröffentlicht. Darauf sind auch die Ein- und Ausreisestempel zu sehen, die viele Reisen Epsteins in den 1980ern dokumentieren – und zwar unter dem Decknamen Marius Robert Fortelni . So war er offensichtlich regelmäßig in Paris, dazu im spanischen Malaga – der Nachbarort Marbella war ja in den 1980ern ein Tummelplatz der Reichen und Schönen – und einmal auch in Saudi-Arabien . Das Königreich ist in dem Pass übrigens auch als Wohnort des Robert Fortelni angegeben. US Departement of Justice Foto des Passes von Epstein aus den Akten des US-Justizministeriums. Österreichs Behörden wussten nichts von dem Pass Dass der Pass existiert, war den US-Behörden schon seit 2019 bekannt. Sie hatten ihn nach Berichten des Wall Street Journal in dessen Appartement in Manhattan gefunden. Schon damals fragte man auch bei den österreichischen Kollegen an, ob ihnen etwas über ein solches Dokument bekannt sei. Das Innenministerium in Wien aber wusste nichts davon, die Ermittlungen hätten nichts ergeben, teilte man mit. Interesse an dem Dokument aber gab es offensichtlich, denn Wien fragte auch bei den US-Behörden nach, ob man Näheres über den gefälschten Pass erfahren könne. Wurde der Pass tatsächlich benutzt? Der Pass kam jedenfalls auch beim Verfahren gegen Epstein zur Sprache. Dessen Anwälte argumentierten damals, er sei nie verwendet worden . Die Stempel hinterlassen allerdings einen anderen Eindruck. Die Staatsanwaltschaft bastelte offensichtlich damals daraus ein mögliches Fluchtrisiko und verhinderten unter anderem damit, dass Epstein auf freien Fuß gesetzt wurde. US Departement of Justice Ein Besuch in Wien ist dokumentiert In Wien war Epstein jedenfalls, und zwar genau 2019, also in dem Jahr, in dem auch der österreichische Pass auftauchte. Er pflegte damals enge Kontakte zu Trumps Verbindungsmann zur politischen Rechten in den USA, Steve Bannon . Offensichtlich traf er ihn in Wien. Ein weiteres Treffen mit dem damaligen slowakischen Außenminister Miroslav Lajčák kam nach Recherchen slowakischer Medien nicht zustande. Epstein jedenfalls, so zeigen die Akten des US-Justizministeriums, kam nicht alleine nach Wien, sondern mit drei – nicht bekannten – weiblichen Begleiterinnen. Er reiste schon nach wenigen Stunden wieder ab.