Nicht jeder Mensch ist in der Lage, seine finanziellen Angelegenheiten selbst zu regeln. Für diese Fälle wurde im Jahr 2010 von der Schuldenberatung Wien unter dem Dach des Fonds Soziales Wien (FSW) das sogenannte Betreute Konto eingeführt. Ziel war es, all jenen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, existenzsichernde Zahlungen sicherzustellen sowie die Organisation ihrer Finanzen zu unterstützen. So sollen die betreuenden Sozialarbeiter unterstützt werden, Zahlungen zu administrieren, Fristen im Blick zu behalten und bei Unregelmäßigkeiten rechtzeitig benachrichtigt zu werden. Den Nutzern wird dadurch in einer persönlich schwierigen Lebenssituation die Last der Organisation der eigenen Finanzen ein Stück weit abgenommen. Nun hat eine Studie des IHS im Auftrag der Erste Stiftung, die über die Zweite Sparkasse die Konten betreut, erhoben, wie die Kunden diese annehmen. Ergebnis: Die Nutzer erleben eine klare Entlastung und mehr Sicherheit, indem sie strukturiert Übersicht über ihre Ausgaben gewinnen, so das IHS. Vorbehalte, insbesondere in Hinsicht auf Autonomieverlust, würden sich in der Praxis auflösen. 95 Prozent würden das Konto laut IHS-Studie weiterempfehlen. Seit der Schaffung dieses Instruments hat es 3.500 solcher Konten gegeben, derzeit sind es 1.358 Nutzer. „Tolles Projekt“ „Die Studie zeigt, welch ein tolles Produkt das betreute Konto ist“, sagt Studienautor Florian Spitzer. „Vielleicht sollte man es auch in den anderen Bundesländern installieren.“ In Wien gestartet, ist es bereits in vier weiteren Bundesländern verfügbar. „Eine Ausweitung auf ganz Österreich wäre wünschenswert“, sagt auch Bianca Steinhauer-Kreuzbichler, Leitung Betreutes Konto in der FSW. Weitere Bundesländer seien interessiert, eine Ausweitung sei auch eine Frage der Finanzierung. Daniel Hinterramskogler Rupert Rieder. „Das betreute Konto ist ein Burner“, bestätigt Rupert Rieder, Chef der Zweiten Sparkasse. Inzwischen könne es auch mit dem Onlinebanking George verbunden werden, sobald sich die Kunden sicher und fit fühlten. Die Erste Stiftung arbeite an einer Ausweitung der Zweiten Sparkasse auf das ganze Land und somit auch das Betreute Konto. „Es sollte in absehbarer Zeit möglich sein.“