Die zuständigen Regierungsmitglieder - Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), Infrastrukturminister Peter Hanke (SPÖ) und Deregulierungsstaatssekretär Sepp Schellhorn (Neos) - geben sich zuversichtlich. Im neuen Jahr ist es soweit: Die Industriestrategie werde der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ob es am 14. Jänner, am 21. oder am 28. so weit sein wird - das hänge von den noch stattfindenden Verhandlungen ab. Man sei jedenfalls "im Finish“, so Hattmannsdorfer, der "vorsichtig optimistisch“ ist, was die wirtschaftliche Situation des Landes betrifft. Wie bekannt, befindet sich Österreich im dritten Jahr der Rezession , die Inflation ist mit über vier Prozent anhaltend hoch, die Zahl der Arbeitslosen (rund 400.000 Menschen) weiter im Steigen begriffen, doch die Prognosen von Wifo, IHS und Fiskalrat deuten auf ein kleines Wachstum hin. Die "konjunkturelle Talsohle ist durchschritten“, sagt der ÖVP-Minister, doch das reiche natürlich nicht, um den Wohlstand zu sichern. Österreich dürfe nicht länger zu den Schlusslichtern Europas gehören, was Wachstum und Wirtschaftsentwicklung betreffe. Die Industriestrategie, die für Ende des Jahres in Aussicht gestellt wurde und nun im Jänner kommen soll, soll dem Negativ-Trend mittel- und langfristig entgegenwirken. Noch fehlen beispielsweise dem Präsidenten der Industriellenvereinigung, Georg Knill, „die politischen Ansagen und Aussagen“ der Strategie, die rund 90 Seiten umfassen soll, „damit wir eine klare Orientierung bekommen – vor allem, was das Kapitel Energie betrifft und mit Blick auf die Vorhaben hinsichtlich des Industriestrompreises in Deutschland“. Vor der Präsentation der Strategie halten sich die zuständigen Regierungsmitglieder noch weitgehend bedeckt, was konkrete Inhalte betrifft. Fix ist nur, dass neun Schlüsseltechnologien respektive Stärkefelder definiert wurden - darunter Quantentechnologie , KI , Energie - und Umwelttechnologie , Luft- und Raumfahrttechnologie sowie die Halbleiterindustrie . Es gehe darum, ein "Bündel an Maßnahmen" zu schaffen, zu dem auch Investitionsanreize und ein "patriotisches Beihilfenrecht" zählen sollen, so Hattmannsdorfer, um die europäische und damit heimische Wirtschaft angesichts der protektionistisch agierenden USA (Zölle) und der chinesischen Wirtschaftspolitik (Subventionen) wettbewerbsfähig zu machen. Hanke definiert zudem als Ziel „ein Ende der Gießkanne im Bereich der angewandten Forschung und ein bewusster Fokus auf jene Technologien, in denen Österreich schon jetzt Stärken hat“.