2026 kann kommen: Klaus Eckels innerer Guru spricht

Und da erschien er mir wieder – mein innerer Guru. Gegen Ende jeden Jahres taucht er in mir auf und schmettert mir ofenfrische Lebensweisheiten ins Gemüt. Hier seine Empfehlungen an mich für die nächsten zwölf Monate: Bleibe nicht du selbst. Entwicklung kann Freude bereiten. Wenn dir deine Wut etwas kocht, musst du es nicht aufessen. Nicht alles, was du dir wünschst, macht dich glücklich. Sprich hinter dem Rücken anderer ausschließlich gut über andere – damit verwirrst du alle. Die KI bringt dich sofort ans Ziel – aber wenn der Weg das Ziel ist, überspringst du ausgerechnet den schönsten Teil. Eine Minute ärgern ist Pflicht, danach machst du es freiwillig. Gehe in jede Diskussion mit der Haltung: Der andere könnte Recht haben. Denke dir immer, wenn du Unrecht hast: „Hurra! Wieder was gelernt!“ Nachrichten beschreiben die Ausnahme, nicht die Regel. Wenn ein Flugzeug abstürzt, landen am selben Tag 99.999 andere. Benutze Freundlichkeit als Superkraft. Nur Wiener Kellner kennen das Gegenmittel. Spitz’ öfter deine Ohren. Dialoge sind keine Monologe mit Zuhörern. Tausche 100.000 virtuelle Likes gegen einen analogen Freund. Verkürze die mühsame Zeit zwischen „Das darf doch nicht wahr sein!“ und „Es ist jetzt so“. Für die Psyche gibt es keine Bedienungsanleitung. Und selbst wenn, du würdest auch die nicht lesen. Lege für die Pension jetzt schon etwas zur Seite, vor allem Ängste und Vorurteile. Glaube dir nicht alles. Menschen, die sich ernst nehmen, kann man nicht ernst nehmen. In acht Milliarden Jahren verschlingt die Sonne die Erde. Spätestens dann sind 100 Prozent aller Probleme gelöst. Eines ist sicher: Es gibt ein Leben vor dem Tod, aber eben nur eines. Vielleicht ist auch für Sie etwas dabei. Ich bin banaler als mein innerer Guru und bedanke mich am Ende des Jahres bei meiner Leserschaft und bitte, nicht vergessen – wer Silvester verschläft, hat es verstanden.