Juli Zeh stellt dem moralischen AfD-Diskurs entgegen, was ihm fehlt: Die Zumutung der Nähe

Juli Zeh spricht über AfD-Wähler in ihrem Dorf in Brandenburg – und erntet Vorwürfe. Dabei betreibt die Schriftstellerin keine Verharmlosung, sondern sendet ein notwendiges Störsignal in einen gefährlichen Diskurs urbaner Abgehobenheit Die Reaktionen auf Juli Zehs Interview über ihr Dorf in Brandenburg sagen mindestens so viel über den Zustand der politischen Öffentlichkeit wie über die AfD. Kaum hatte Zeh in der taz beschrieben, wie sie seit Jahren mit Nachbarinnen und Nachbarn zusammenlebt, von denen viele AfD wählen, setzte ein vertrautes Muster ein: Empörung, Warnungen vor Verharmlosung, der Vorwurf gefährlicher Naivität. Wieder einmal schien festzustehen, dass jemand „den Ernst der Lage“ nicht begriffen habe. Dabei liegt der eigentliche Ernst der Lage woanders. Zeh spricht in dem Interview nicht über die AfD als politische Organisation, nicht über ihre Programmatik, ihre Netzwerke oder ihre autoritären Ambitionen. Sie spricht über Menschen. Ü Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag .