Minister Totschnig will gegen Klima-Fake-News vorgehen

Das Umwelt - und Klimaministerium will entschlossener gegen irreführende Informationen rund um Klima- und Umweltthemen vorgehen. Hintergrund ist eine zunehmende Polarisierung der öffentlichen Debatte: Wissenschaftlich gesicherte Fakten werden immer öfter angezweifelt, Falschbehauptungen verbreiten sich rasch – besonders online und vor allem in den sozialen Medien. Dazu setzt das Ministerium auch auf internationale Zusammenarbeit. Auf der 30. Weltklimakonferenz in Belém , Brasilien, hat Österreich die Unterstützungserklärung „Initiative for Information Integrity on Climate Change“ unterzeichnet. Damit schließt sich die Republik einer Gruppe von Staaten an, die verlässliche, wissenschaftsbasierte Information stärken und gezielt gegen Desinformation im Klima- und Umweltbereich vorgehen wollen. APA/AFP/PABLO PORCIUNCULA / PABLO PORCIUNCULA Klimakonferenz in Belém 2025 Risiko für Klimapolitik Nach Einschätzung des Ministeriums ist das Problem nicht nur eine Frage der „falschen Meldung“, sondern hat direkte politische Folgen: Wenn Menschen dem wissenschaftlichen Konsens zum menschengemachten Klimawandel misstrauen oder ihn gar ablehnen, sinkt auch die Unterstützung für Maßnahmen zur Emissionsreduktion und zur Anpassung an die Klimakrise. APA/KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER / MICHAEL BUHOLZER Als Beleg verweist das Ministerium auf Zahlen des European Digital Media Observatory: Demnach machen Klima-Themen 5 bis 15 Prozent aller Online-Desinformationen in der EU aus. Auch der „Global Risks Report 2025“ des Weltwirtschaftsforums stuft Fehl- und Desinformation als eine der zentralen aktuellen Bedrohungen ein. Das könne das Vertrauen in Medien und Institutionen schwächen – und die Akzeptanz wissenschaftlicher Erkenntnisse untergraben. Teil gezielter Kampagnen Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig warnt vor den Folgen: Desinformation nehme weltweit zu und gefährde die Unterstützung für dringend notwendige Schritte bei Klimaschutz und Anpassung. Sie stelle den wissenschaftlichen Konsens infrage und sei teils Teil gezielter politischer oder ideologischer Kampagnen. Wirksamer Umwelt- und Klimaschutz könne jedoch nur gelingen, „wenn für Bevölkerung und Wirtschaft die Notwendigkeit und der Nutzen entsprechender Maßnahmen klar verständlich sind“. Dafür brauche es „wissenschaftlich fundierte und leicht zugängliche Informationen“ – und angesichts der globalen Verbreitung von Inhalten auch mehr internationale Kooperation, um harte Fakten zu kommunizieren. National setzt das Ministerium auf ein Maßnahmenbündel. Ein Schwerpunkt liege auf Medienkompetenz, vor allem bei jungen Menschen – also auf der Fähigkeit, Quellen zu prüfen, Inhalte einzuordnen und Manipulationsmuster zu erkennen. Daneben sollen transparente Informationsangebote ausgebaut und Initiativen unterstützt werden, die „vertrauenswürdige Kommunikation“ praktisch umsetzen.