Jahrzehntelang fand die 1992 gegründete Krankenanstaltengesellschaft mit einem (kaufmännischen) Geschäftsführer das Auslangen. Vor drei Jahren wurde die Führungsriege der mittlerweile zur Gesundheit Burgenland umfirmierten Landesgesellschaft um einen medizinischen Leiter erweitert. Seit Ende 2023 heißt das Duo Franz Öller und Uni-Professor Stephan Kriwanek . Künftig soll gar ein Trio an der Spitze stehen. Am Tag vor Weihnachten wurde im Landesamtsblatt die neu geschaffene Position einer operativen Geschäftsführung (Chief Operating Officer, COO) ausgeschrieben. Begründet wird die Erweiterung mit einer „Vielzahl an operativen und strategischen Handlungsfeldern im Rahmen der Offensivstrategie“ des Landes. LH Hans Peter Doskozil (SPÖ), Finanz- und Gesundheitsreferent des Landes, hat vor wenigen Wochen im Rahmen seiner Budgetvorschau nur Gesundheit und Spitäler vom Sparzwang ausgenommen. „Wir gehen dort keinen Schritt zurück“, sagte Doskozil. Personell geht man einen weiteren Schritt voran. Der COO solle sich „um den reibungslosen Ablauf von Projekten und Prozessen, strategische Beteiligungen und das Schnittstellenmanagement kümmern“ . Damit nicht genug, wird die Geschäftsführung insgesamt neu organisiert. Neben dem COO wird in derselben Ausschreibung auch ein CEO (Chief Executive Officer) gesucht, der das Unternehmen als Sprecher der Geschäftsführung nach außen vertritt und die Gesamtstrategie vorgeben soll. Die Funktion Öllers wird auf zwei Köpfe verteilt. Der gebürtige Grazer Öller, der erst im Dezember 2023 vom Tauernklinikum Salzburg ins Burgenland gekommen ist, wird sich „selbstverständlich“ für die Funktionen bewerben, betont er auf KURIER-Anfrage. Der bisherige Weg sei „sehr erfolgreich“ gewesen. Von Öllers Vorgänger Hubert Eisl hatte sich das Land nach drei Jahren vorzeitig getrennt. Nicht betroffen von der Neuausschreibung ist Kriwanek. Der Vertrag des Chirurgen läuft noch ein Jahr, mit Verlängerungsoption für zwei weitere Jahre. Die Gesundheit Burgenland ist nicht die einzige Landesgesellschaft auf Chefsuche. Auch in der neu zu schaffenden medizinischen Privatuniversität sowie bei den Verkehrsbetrieben Burgenland (VBB) sind Führungsfunktionen zu besetzen. Interimistischer Chef der Medizin-Uni ist Nikolaus Schermann . Aufgrund der laufenden Ausschreibung könne er zur Zeit keine Auskunft zu einer möglichen Bewerbung geben, lässt Schermann wissen. Ob der frühere Mittelschuldirektor im Falle einer Kür Co-Geschäftsführer der Hochschule (früher FH) bleibt, ist offen. Bei den VBB bewirbt sich Wolfgang Werderits wieder, bestätigte er.