Die Affäre um den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ließ die britische Königsfamilie auch im Jahr 2025 nicht los. Nach Andrew wurde auch dessen Ex-Frau Sarah Ferguson wegen ihrer Verbindung zu dem 2019 gestorbenen US-Multimillionär für Wohltätigkeitsorganisationen zur Belastung. Epstein-Affäre holte Andrews Ex-Frau "Fergie" ein Wie eine Sprecherin der Organisation Julia's House im Herbst auf Anfrage bestätigte, beendete die Trägerorganisation mehrerer Kinderhospize die Zusammenarbeit mit "Fergie", wie sie in Großbritannien meist genannt wird. Es wäre "unangemessen", wenn sie weiterhin als Schirmherrin tätig wäre, hieß es in einer knappen Mitteilung. Hintergrund ist ein Bericht der Zeitung The Sun , wonach die Herzogin von York sich nur Wochen nach einer öffentlichen Distanzierung von Epstein bei diesem per E-Mail "zutiefst" entschuldigt haben soll und ihm ihre Freundschaft versichert haben soll. Julia's House nannte in der Mitteilung die "Korrespondenz mit Jeffrey Epstein" als Grund für die Entscheidung. APA/AFP/JUSTIN TALLIS Sarah Ferguson und Andrew Dem britische Nachrichtensender Sky News zufolge bestätigte ein Sprecher "Fergies" den Sun -Bericht. Ihm zufolge wollte die 65-Jährige damit aber lediglich eine Klage Epsteins abwenden, weil sie ihn in einem Zeitungsinterview mit Kindesmissbrauch in Verbindung gebracht hatte. "Fergie" hatte 2011 in einem Interview mit der Zeitung Evening Standard zugegeben, von Epstein 15.000 Pfund (derzeit etwa 17.000 Euro) angenommen zu haben und die Verbindung bedauert. "Ich verabscheue Pädophilie und jeglichen Missbrauch von Kindern", sagte sie damals und zeigte sich reumütig. "Sobald ich kann, werde ich das Geld zurückzahlen und nie wieder etwas mit Jeffrey Epstein zu tun haben", so "Fergie" weiter. Doch das war offenbar schnell vergessen. Epstein, der einst in höchsten Kreisen verkehrte, hatte einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Mädchen zum Opfer fielen. Den Bruder von König Charles III. , Prinz Andrew , kostete die Freundschaft mit Epstein seinen Platz im engeren Kreis der Royals. Eines der Opfer warf ihm vor, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Der 65-Jährige stritt die Vorwürfe stets ab, eine Klage endete mit einem Vergleich. Dennoch verlor Andrew seine Rolle als offizieller Vertreter des Königshauses, militärische Ränge und Schirmherrschaften. Andrew Mountbatten-Windsor verliert Titel Wegen seiner Verwicklung in den Skandal um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein verlor der Bruder von König Charles III. dieses Jahr alle Titel und Ehren. Andrew heißt jetzt nur noch Andrew Mountbatten Windsor. Er verliert die Titel als Prinz, Herzog von York, Earl of Inverness und Baron Killyleagh sowie die Ansprache als "Seine Königliche Hoheit". Herzog darf sich der Ex-Prinz auch nicht mehr nennen. Zudem müssen er und Fergie aus der Royal Lodge in Windsor ausziehen. Die britische Sun sprach von einer "finalen Demütigung" des in Ungnade gefallenen Königssohnes. Auslöser des Bebens war insbesondere die Veröffentlichung der Memoiren von Epstein-Opfer Virginia Giuffre , die weitere schockierende Details zum Missbrauch Dutzender Frauen und Mädchen ans Tageslicht gebracht hatten. Andrew wird vorgeworfen, Giuffre als Minderjährige zum Sex gezwungen zu haben. Er bestreitet die Vorwürfe. Giuffre, die sich im April dieses Jahres im Alter von 41 Jahren das Leben nahm, habe "mit ihrer Wahrheit und ihrem außergewöhnlichen Mut einen britischen Prinzen zu Fall gebracht", teilten die Hinterbliebenen in einer Erklärung mit. Dennoch werde die Familie ihren Kampf fortsetzen - und nicht ruhen, bis alle zur Rechenschaft gezogen worden seien, "die mit Jeffrey Epstein und (seiner Komplizin) Ghislaine Maxwell in Verbindung stehen". Schwerer Schlag für das norwegische Königshaus Der älteste Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette - Marit sorgte 2025 ebenfalls für Schlagzeilen: Anfang 2026 wird er sich wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung vor Gericht verantworten müssen. Der Prozess gegen Marius Borg Høiby finde vom 3. Februar bis 13. März statt, teilte das Gericht in Oslo im August mit. Dem 28-Jährigen drohen bis zu zehn Jahre Haft. Er war am 18. August wegen vierfacher Vergewaltigung und 28 weiterer Straftaten angeklagt worden, bei denen es vor allem um Misshandlung von Ex-Freundinnen ging. Insgesamt gelten sieben Frauen als Opfer, unter ihnen Høiby ehemalige Freundin Nora Haukland und die Künstlerin Linni Meister . Der Beschuldigte war am 4. August 2024 in Oslo wegen mutmaßlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung in der Wohnung seiner damaligen Freundin festgenommen worden. Wenige Tage danach gestand er, die Frau nach einem Streit "unter dem Einfluss von Alkohol und Kokain" körperlich angegriffen und Gegenstände in ihrer Wohnung zerstört zu haben. Der 28-Jährige räumte zudem ein, unter "psychischen Problemen" zu leiden und seit langem Suchtprobleme zu haben. Der Skandal versetzte der norwegischen Monarchie einen schweren Schlag. Mette - Marit und Norwegens Kronprinz Haakon hatten 2001 geheiratet, Høiby stammt aus einer früheren Beziehung Mette - Marits . Er wuchs zusammen mit den beiden gemeinsamen Kindern des Kronprinzenpaares - Prinzessin Ingrid Alexandra und Prinz Sverre Magnus - auf. Anders als seine Halbgeschwister bekleidet Høiby keine offizielle Funktion im norwegischen Königshaus. EPA/KHAKON MOSVOLD LARSEN Marius Borg Høiby Netflix-Doku Auch eine neue Netflix-Dokumentation über die norwegische Prinzessin Märtha Louise und ihren heutigen Ehemann, den Schamanen Durek Verrett , dürfte für Unmut gesorgt haben. Diese werde nach Ansicht von Prinzessin Mette - Marit zweifelsohne Diskussionen am Osloer Hof auslösen, hatte sie angegeben. "Ich glaube, das wird sie ganz bestimmt, ja", sagte die Schwägerin von Märtha Louise im September in Oslo mit einem Lächeln auf eine entsprechende Frage einer Reporterin. Da sie die Doku noch nicht gesehen habe, könne sie sich nicht näher dazu äußern, sagte Mette - Marit der Zeitung Verdens Gang . Sie habe sich noch nicht entschieden, ob sie den Film schauen werde. Ärger dürfte jedoch bereits vorprogrammiert sein: Das Königshaus warf Märtha Louise und Verrett in einer ersten Reaktion vor, mit ihrem Mitwirken an der Dokumentation gegen eine Abmachung mit dem Hof verstoßen zu haben. Das Königshaus hatte vor der Hochzeit erklärt, nicht an der Produktion mitwirken zu wollen. Märtha Louise und Verrett hatten zudem bereits 2022 in einer Vereinbarung zugestimmt, den Prinzessinnentitel und die Verbindung zum Königshaus nicht im kommerziellen Zusammenhang zu benutzen. Jeder habe das Recht, seine Geschichte zu erzählen, teilte eine Sprecherin des Hofes dazu norwegischen Medien mit. Zugleich wünsche sich das Königshaus eine deutlichere Trennung zwischen den Geschäftsaktivitäten des Paares und des Königshauses. Märtha Louise ist das älteste Kind von König Harald und Königin Sonja und die große Schwester von Thronfolger Haakon. Die an Spiritualität und Esoterik interessierte Prinzessin und der Schamane Verrett hatten vor einem Jahr am malerischen Geirangerfjord geheiratet. Rund um die Hochzeit gab es eine ganze Reihe an Kontroversen, unter anderem wegen der Vergabe von exklusiven Bildrechten für Trauung und Hochzeitsfeier an das britische Promi-Magazin Hello! sowie Filmrechten an Netflix. Norwegische Medien blieben bei der Eheschließung dagegen entgegen aller üblichen Konventionen außen vor. Die Netflix-Dokumentation "Rebel Royals: An Unlikely Love Story" zeichnet den Weg des Paares bis zum Ja-Wort nach und liefert dabei auch exklusive Aufnahmen der Eheschließung. Prinz Harry tritt von Herzensprojekt in Afrika zurück Es geht weiter mit wenig schmeichelhaften News: Der britische Prinz Harry hat heuer die Schirmherrschaft über sein Herzensprojekt im südlichen Afrika abgegeben. Das ging aus einer Mitteilung des jüngeren Sohns von König Charles III. im März hervor. Demnach traten sowohl Harry als auch dessen Mitgründer, Prinz Seeiso von Lesotho , von ihrer Rolle als Schirmherren der Organisation Sentebale zurück. Hintergrund war ein erbitterter Streit um die Führung der Organisation, die von den Prinzen 2006 in Andenken an ihre verstorbenen Mütter gegründet wurde. Harrys Mutter, Prinzessin Diana , war 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben gekommen. Er war damals erst zwölf Jahre alt. Wie unter anderem die Times berichtete, wollten die Mitglieder des Stiftungsrats von Sentebale die Vorsitzende, Sophie Chandauka , im Streit um Richtungsfragen zum Rücktritt zwingen. Die reagierte mit schweren Vorwürfen und erwirkte eine einstweilige Verfügung, um im Amt bleiben zu können. Daraufhin trat der Stiftungsrat geschlossen zurück. Die beiden Prinzen schlossen sich in Solidarität an. "Es ist niederschmetternd, dass das Verhältnis zwischen dem Stiftungsrat der Organisation und der Vorstandsvorsitzenden irreparabel zerstört und eine untragbare Situation entstanden ist", zitierte die britische Nachrichtenagentur PA aus einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Prinzen . Sentebale ist eine Organisation, die in erster Linie Aidswaisen in Lesotho und Botswana unterstützt. Dazu gehören einwöchige Camps und Unterstützung bei medizinischer Betreuung und Bildung. Der Name Sentebale bedeutet Vergissmeinnicht in der Sprache Lesothos. Wie der Machtkampf um Sentebale ausgehen wird, war zunächst nicht abzusehen. Vorsitzende Chandauka gab ihre eigene Pressemitteilung heraus, in der sie schwere Vorwürfe erhob, ohne jedoch auf Details einzugehen. Sie stellte sich darin als Whistleblowerin dar, die Probleme um Machtmissbrauch, Mobbing und Frauenhass in der Organisation anprangerte. Sie gab an, die britische Aufsichtsbehörde für Wohltätigkeitsorganisationen eingeschaltet zu haben. Kritik an Spaniens Königen an KZ-Gedenken in Mauthausen In Spanien wurde im Mai Kritik an der Teilnahme des spanischen Königspaares an den Gedenkveranstaltungen zur Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen vor 80 Jahren laut. Der spanische Verband zur Wiedererlangung der historischen Erinnerung (ARMH) forderte das Königshaus in einem der APA vorliegenden Schreiben sogar auf, die Teilnahme abzusagen. Spaniens König Felipe VI. und Königin Letizia nahmen auf Einladung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen am 11. Mai an der Internationalen Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen teil. Mit 7.000 Insassen stellten die Spanier im KZ eine der größten Häftlingsgruppen. Es handelte sich um Gefangene, die im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) auf der Seite der Republik gegen den Putsch-General und späteren faschistischen Diktator Francisco Franco kämpften und nach dessen Sieg nach Frankreich flüchteten. Hier schlossen sie sich der französischen Armee im Kampf gegen die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg an. Nach der Niederlage Frankreichs gab Diktator Franco Hitler und seinem Nazi-Regime grünes Licht, die insgesamt 15.000 gefangenen "Rotspanier" in Konzentrationslager zu internieren. Die meisten kamen in die Lager von Mauthausen und Gusen. Viele spanische Gefangene wurden in Mauthausen für den Bau der berüchtigten Todesstiege herangezogen, über die die KZ-Häftlinge Granitblöcke aus dem Steinbruch ins Lager schleppen mussten. Die knapp 2.200 überlebenden Spanier zählten zu den Letzten, die Österreich nach der Befreiung verlassen konnten. In ihre Heimat konnten sie aber nicht zurück. Diktator Franco regierte das Land bis zu seinem Tod 1975 mit eiserner Hand. Für den Franco-Opferverband ARMH ist die Anwesenheit der spanischen Könige am Gedenktag in Mauthausen ethisch und moralisch nicht vertretbar, weil die spanische Monarchie eine Hinterlassenschaft der Franco-Diktatur sei. ARMH-Vorsitzender Emilio Silva erinnerte daran, dass Franco die spanische Republik abschaffte und Juan Carlos I. , den Vater des aktuellen Königs, 1969 als seinen Erben und Stellvertreter ernannte. Die Bourbonen seien Könige von "Francos Gnaden". EPA/MAX SLOVENCIK Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit König Felipe und Königin Letizia "Weder Juan Carlos noch Felipe VI. haben die Franco-Diktatur und ihre Verbrechen verurteilt. Deshalb wäre es gegenüber den Opferfamilien ein fehlender Respekt, wenn nun die Könige in Mauthausen Spanien vertreten", so Emilio Silva im Gespräch mit der APA. Bereits Anfang des Jahres hagelte es Kritik für König Felipe, weil er nicht an der Eröffnungsveranstaltung zu den Gedenkfeierlichkeiten zum 50. Todesjahr von Franco teilnahm. In diesem Jahr feierte Spanien Francos 50. Todestag am 20. November mit einer Vielzahl an Veranstaltungen als das Ende der Diktatur und den Beginn der spanischen Demokratie. "Unserer Ansicht nach kann ein Staatsoberhaupt, das die Diktatur nicht verurteilt hat, nicht an einer Veranstaltung teilnehmen, bei der der Freilassung Tausender spanischer republikanischer Gefangener gedacht wird, die aufgrund Francos direkter Intervention in Nazi-Lager deportiert worden waren", stellte der ARMH-Vorsitzende klar. Tatsächlich tut sich auch die spanische Politik heuer immer noch schwer mit einer klaren Verurteilung der Franco-Diktatur, was auch an dem langen Schweigepakt und den Amnestiegesetzen von 1977 liegt, die den friedlichen Übergang zur Demokratie ermöglichen sollten. Selbst die konservative Volkspartei von Oppositionsführer Alberto Núñez Feijóo tut sich schwer damit, ihre eigene Franco-Vergangenheit abzulegen. Unterdessen sprachen Vertreter der rechtspopulistischen Vox, Spaniens drittstärkster Parlamentsfraktion, sogar immer wieder offen ihre Sympathien für das Franco-Regime aus. Erst mit Bürgerinitiativen wie der im Jahr 2000 gegründeten ARMH begann langsam eine Aufarbeitung der Verbrechen der Franco-Diktatur und die Suche nach anonymen Massengräbern, in denen bis heute noch Zigtausende Franco-Opfer vermutet werden, so Emilio Silva. Auch die Erinnerung an die spanischen Opfer in Konzentrationslagern der Nazis ließ lange auf sich warten. Mit dem Sozialisten José Luis Rodríguez Zapatero war zum 60. Jahrestag der KZ-Befreiung am 5. Mai 2005 zum ersten Mal ein spanischer Regierungschef in Mauthausen.