Noch etliche Brandsicherheitswachen in der Silvesternacht und hoffentlich möglichst wenige Einsätze zum Jahreswechsel – Niederösterreichs knapp 1.700 Feuerwehren schließen ein einsatz- und arbeitsreiches Jahr ab. Zugleich startet das neue Jahr mit einem organisatorischen Großprojekt, nämlich den Neuwahlen aller Kommanden , sowohl bei den Wehren als auch in den Bezirksführungen bis hinauf ins Landesfeuerwehrkommando. Die Vorbereitungen für die alle fünf Jahre vorgeschriebene Neuwahl des Kommandanten und dessen Stellvertreter laufen landesweit auf Hochtouren. Viele geraten dabei beim Rückblick auf die letzten Neuwahlen 2021 kurz ins Grübeln. Damals befand man sich mitten in der Corona-Pandemie. Es gab rigorose behördliche, aber auch noch interne Vorschriften und Verbote für Zusammenkünfte unter den Einsatzkräften. Oberstes Ziel war, die Epidemie aus den Feuerwehrhäusern und den Einsatzmannschaften fernzuhalten und die Einsatzfähigkeit der Mitglieder zu garantieren. LFKdo NÖ „Wir haben die in der Corona-Zeit verlängerten Fristen für die Wahlen wieder zurückgesetzt“, sagt Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. Deshalb wurden die Neuwahlen mit verschiedensten Sicherheitsvorkehrungen, unter teilweiser Maskenpflicht, größtmöglichen Hygienemaßnahmen und genügend Abstand zueinander oft in den Fahrzeughallen der Feuerwehrhäuser abgehalten. „Alles Umstände, die wir dieses Mal zum Glück nicht mehr brauchen“, sagt Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. Wahlstart Der Zeitraum für die Neuwahlen bei den regionalen Feuerwehren ist mit 1. bis 31. Jänner vorgegeben. Die wegen Corona verlängerten Fristen habe man wieder auf die früheren Termine zurückgestellt, so Fahrafellner. Die Ausschreibung der Wahl, bei der der Bürgermeister der jeweiligen Gemeinde den Vorsitz führen muss, hat spätestens 14 Tage vor der Mitgliederversammlung zu erfolgen. Ab da und spätestens bis sieben Tage vor dem Wahltag können und müssen Wahlvorschläge für die Position des Kommandanten und des Stellvertreters eingebracht werden. Wobei es natürlich auch schon etliche Kommandantinnen und Kandidatinnen gibt. Bezirkskommandanten Sind die neuen Führungskräfte gewählt, sind sie es, die aus ihrem Kreis zwischen 15. Februar und 15. März die Unterabschnitts-, Abschnitts- und Bezirkskommandanten und ihre Stellvertreter wählen. Für den 20. März ist dann die Wahl des NÖ Landeskommandanten und seines Stellvertreters durch die Bezirkskommandanten und ihrer Vizes vorgesehen. Den Vorsitz wird LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) führen. „Ich und mein Stellvertreter Martin Boyer werden wieder für diese Positionen kandidieren“, kündigt Fahrafellner an. Als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr St. Pölten-Stadt dürfte Fahrafellner, eigenen Angaben zufolge, nicht mehr kandieren. Generell gröbere Probleme, bei den 1.680 Feuerwehren und Betriebsfeuerwehren genügend Führungskräfte zu finden, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, ortet Fahrafellner vorerst nicht. „Es fällt aber auf, dass sich viele kleinere Feuerwehren fusionieren. Das spart auch Ressourcen und Kosten“, berichtet er. Mitgliederzuwachs Insgesamt wachse der Mitgliederstand bei den Feuerwehren kontinuierlich, berichtet Fahrafellner weiters: „Seit der Hochwasserkatastrophe ist der Zustrom auffällig. Da haben viele mit Feuerwehrleuten Seite an Seite gearbeitet und sich dann entschlossen auch selbst beizutreten“. Mit dem Erreichen des 65. Lebensjahrs treten in NÖ Feuerwehrmitglieder in den Reservestand über. Damit dürfen sie keine Kommando- oder Chargenfunktionen mehr annehmen. Eine aktive Teilnahme am Feuerwehrgeschehen oder an den Einsätzen ist aber weiterhin erwünscht. Auch das Wahlrecht bleibt diesen Feuerwehrleuten weiter erhalten. Von den 105.000 Mitgliedern dürfen lediglich die Mädchen und Buben der Jugendfeuerwehr unter 15 Jahren nicht wählen.