Guidos Kolumne: Heiße Liebe, kalter Kopfstoß

Unser ausgesprochen humorbegabter Leser Bernhard G. schrieb mir, seine Frau habe kürzlich gesagt: „Bei der Hitze friert einem ja das Hirn ein.“ Das ist nicht nur sehr lustig, sondern gar nicht einmal so falsch - Hitze und Kälte fühlen sich ab einem gewissen Belastungsgrad ja durchaus ähnlich an. Das erinnert mich an einen lieben Freund, der an einer höchst unerfreulichen Hauterkrankung laboriert, welche regelmäßig mit Kältetherapie behandelt wird. Zu diesem Zweck wird ihm flüssiger Stickstoff auf sehr private Areale seiner Haut gesprüht, und er sagt, das fühlt sich eher heiß als kalt an, jedenfalls sei er froh, wenn dabei nichts Wichtiges von seinem Körper abbreche. Apropos Gehirn. Ich war einmal frisch mit einer wunderbaren Frau zusammen und höchstgradig verliebt. Eines Tages saßen wir in ihrer Wohnung und plauderten, als sie plötzlich den Wunsch äußerte, sich mit mir ins Schlafzimmer zu begeben und dort unserer schönen Beziehung körperlich Ausdruck zu verleihen. Ich, darüber naturgemäß sehr erfreut, hob sie hoch und trug sie elegant ins Bett – und sprang meinerseits übermütig und filmgerecht auf die Matratze. Weil ich jedoch damals schon so ungeschickt war, wie ich es heute bin, fiel ich schlecht und prallte mit meinem Kopf auf ihren Kopf. Während mein Dickschädel keine Schramme abbekam, ging meine Freundin ansatzlos k. o. und verlor das Bewusstsein . Die nächsten Stunden verbrachten wir dann nicht romantisch im Bett turnend, sondern eher ernüchtert auf der nicht gerade sexy wirkenden Notfallambulanz eines Spitals. Ich hielt ihre Hand und schaute vermutlich sehr dumm drein. Meine Freundin nahm es mir nicht übel und wir holten das Versäumte bald nach. Aber peinlich war mir das alles schon. Es war übrigens Winter und saukalt, und mein Hirn fühlte sich an, als würde es kochen. guido.tartarotti@kurier.at