In Australien ist es vor dem Parlament in Brisbane zu einem Eklat gekommen. Der Abgeordnete Bob Katter verlor bei einer Pressekonferenz die Beherrschung und ging auf einen Reporter los , nachdem dieser Katters Herkunft thematisiert hatte. Der Vorfall ereignete sich im Vorfeld des "March for Australia“, einer für das Wochenende geplanten Demonstration gegen Migration. Zahlreiche rechtspopulistische Initiativen hatten dazu aufgerufen, darunter auch Katter. Der 80-Jährige sitzt seit Jahrzehnten im Parlament von Queensland , gründete 2011 seine eigene Partei Katter’s Australian Party und vertritt seither strikt nationalistische und migrationskritische Positionen . "Für so etwas habe ich Typen schon ins Gesicht geschlagen.“ Vor dem Parlamentsgebäude erklärte Katter, dass Zuwanderung nur aus demokratischen Staaten und ausschließlich von Christen akzeptiert werden solle. In seinem eigenen Wahlkreis habe er seit mehr als 20 Jahren keinen Migranten gesehen – sollte sich das ändern, dann nur unter klaren Bedingungen. Als der Journalist Josh Bavas ihn daraufhin fragte, wie er mit seiner libanesischen Familiengeschichte so vehement gegen Migration auftreten könne, reagierte Katter wütend. "Sagen Sie so etwas bloß nicht. Meine Familie ist seit mehr als 140 Jahren hier“, entgegnete er. Der Abgeordnete ballte die Faust und schrie: "Für so etwas habe ich Typen schon ins Gesicht geschlagen.“ Anschließend beendete er das Gespräch mit den Worten: "Ende der Durchsage.“ Debatte über Migration spitzt sich zu Die Szene sorgte für Aufsehen in Australien, wo das Thema Migration seit Jahren politisch polarisiert. Obwohl Premier Anthony Albanese eine vergleichsweise restriktive Linie verfolgt, ist vor allem in konservativen Bundesstaaten wie Queensland der Widerstand gegen Zuwanderung groß. Bei der Volksabstimmung zur Stärkung indigener Rechte ("The Voice“) lehnte 2023 eine deutliche Mehrheit in Queensland den Vorschlag ab. Die Organisatoren des "March for Australia“ sollen zudem enge Kontakte zu europäischen Rechtsextremen pflegen und sich für das umstrittene Konzept der "Remigration“ einsetzen.