7 Filialen in Österreich: Bekannter Schuhhändler ist pleite

Das 1875 in Hamburg gegründete Unternehmen Görtz war lange Zeit ein bedeutender Schuhhändler im deutschsprachigen Raum : Man zählte bis zu 160 Filialen in Deutschland und Österreich und beschäftigte rund 1.800 Mitarbeiter. Ein Flagship-Store in Hamburg zählte mit über 2.500 m² gar zu den größten Schuhhäusern Europas. Durch Online-Handel und Marktveränderungen wurden spätestens ab 2018 erste Anzeichen wirtschaftlicher Schwierigkeiten sichtbar. Die Hamburger gerieten in immer stärkere finanzielle Schwierigkeiten. 2022 gab es ein erstes Insolvenzverfahren, Anfang 2025 kam die nächste schwere Krise. 30 Filialen blieben übrig - sieben davon in Österreich. Rund 60 Mitarbeiter in Österreich Unter seinem neuen Namen GAT Retail GmbH ist der Schuhhändler nun in Österreich insolvent, will sich aber sanieren und das Unternehmen weiterführen. Das ging aus einer Mitteilung des Gläubigerschutzverbandes AKV am Donnerstag hervor. In den österreichweit sieben Filialen sind knapp 60 Mitarbeiter beschäftigt, deren Gehälter bis inklusive Juli bezahlt wurden. Die Pleite ist eine Folge der Insolvenz der Görtz Gruppe in Deutschland. 2,3 Millionen offene Forderungen Betroffen sind 108 Gläubiger, deren Gesamtforderungen rund 2,3 Mio. Euro betragen. Die Entschuldung soll über einen Sanierungsplan erfolgen, in dessen Rahmen die Insolvenzgläubiger eine 20-prozentige Quote, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, erhalten. Laut eigenen Angaben hat GAT bereits ein Sanierungskonzept sowie Restrukturierungsmaßnahmen erarbeitet, um die Fortführung ohne Ausfall für die Gläubigerschaft zu gewährleisten, so der AKV. Bei der deutschen Görtz Gruppe war es im Jänner zur zweiten finanziellen Schieflage binnen kurzer Zeit gekommen. Erst im Juli 2023 war das erste Insolvenzverfahren der Ludwig Görtz GmbH mit ihren beiden Tochterfirmen Görtz Retail GmbH und Görtz Logistik GmbH beendet worden.