Wiener Neustadt: Das wird aus dem alten Kika-Möbelhaus

Die Pleite des Möbelgiganten Kika/Leiner hat in vielen Städten eine unansehnliches Bild hinterlassen. Seit Monaten geht es um die Verwertung der meist in Bestlage befindlichen Immobilien-Leichen. Die riesigen, leer stehenden "Geisterhäuser“ sind kein Ruhmesblatt, was das Ortsbild und die Stadtentwicklung anbelangt. In einem Fall ist kürzlich ein Durchbruch gelungen. Der Standort des 25.000 Quadratmeter großen Kika in der Stadionstraße in Wiener Neustadt ist verkauft – an einen bekannten Unternehmer aus Scharten in Oberösterreich . Norbert Lehner ist mit dem "Bauernleberkäse“ wirtschaftlich erfolgreich geworden. Später hat Lehner die Firma Lenox-Trading gegründet und 2018 – kurz nach der Übernahme von Kika-Leiner durch René Benko – die Ausstattung von fünf Standorten zur Verwertung und Räumung gekauft. 2021 erstand Lenox-Trading das Inventar des Leiner Mariahilfer Straße in Wien inklusive der Handelsware. Gemeinsam mit dem Auktionshaus Aurena wurde das Paket aufgekauft und verwertet. Laut Lehner ist seine Firma mit 100 Mitarbeitern zu einem der "größten Händler für gebrauchte Lagertechnik im deutschsprachigen Raum“ gewachsen. Handelsware auf Containerschiffen Gemeinsam mit Aurena sicherte er sich alle Kika-Schließungsfilialen inklusive gesamtem Warensortiment – auch jenem, das noch auf Containerschiffen unterwegs war. "Nun haben wir die Immobilie des Ex-Kika in Wiener Neustadt durch eine Tochterfirma gekauft“, erklärt Norbert Lehner . Was daraus werden soll? "Nix ist fix, auch der Name noch nicht“, so der Unternehmer. Ein kleiner Teil wird als Lager für das Kerngeschäft verwendet. Der Lade-Hof mit zwölf Toren sei dazu bestens geeignet. Für den Großteil der Fläche will Lehner nun Mieter finden. Ab 300 Quadratmeter Mietfläche beträgt der Einstiegspreis 3 Euro netto pro m2. Branchen-Mix Der Unternehmer will das Objekt mit einer Mischung aus Verkaufslokalen, Gastronomie, Sport und Entertainment wieder zum Leben erwecken. Im 1. Obergeschoß sind neue Büroflächen vorgesehen, außerdem gibt es das ehemalige Kika-Restaurant inklusive Küche. "Es steht zur Vermietung und ist auch für Catering bestens geeignet“, erklärt Lehner. Das Gebäude sei in perfektem Zustand, die komplette Dachfläche wurde neu isoliert. Eine Photovoltaik-Anlage mit 900 kWp ist in Planung. Infos zum Projekt gibt es online unter www.ex-kika.at.