Warum das Anrainerparken in Margareten heuer nicht mehr umgesetzt wird

Nachdem der KURIER im Jänner über diese Politposse berichtet hatte, schien Bewegung in die Causa zu kommen: Margareten hat nämlich als einziger innerstädtischer Bezirk kein Anwohnerparken (also Parken nur für Pickerlbesitzer) umgesetzt – weshalb der 5. Bezirk zuletzt zusehends unter Druck kam. Vor allem im Naschmarkt-Grätzl, weil dort durch den Bau des „Naschparks“ und der U2-Baustelle Pilgramgasse rund 100 Stellplätze wegradiert wurden. Doch eben wegen dieser temporären Baustelle, die nicht vor 2030 endet, konnte die für das Anwohnerparken nötige Stellplatzzählung nicht beauftragt werden, da das Ergebnis verfälscht wäre. Man hätte es vor dem Baustellen-Start initiieren müssen, hieß es. Eine Groteske auf den Rücken der Bezirksbewohner, die seither lange Wege bei der Parkplatzsuche (und viel Ärger auf sich) nehmen müssen. Grafik,Josef Gebhard Doch es nahte Rettung aus dem Rathaus: Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) griff ein und kündigte ein vorübergehendes Anwohnerparken an. In Absprache mit dem Bezirk. Allerdings: Bei der Wien-Wahl wurde Margareten umgefärbt – und der neue, grüne Bezirksvorsteher Michael Luxenberger steht dem Ansinnen äußerst reserviert gegenüber. Eine KURIER-Anfrage bei der MA 46 (Verkehrsorganisation) zeigt: „Es gibt seitens des Bezirks zwar eine Willensbekundung, aber noch immer keine Beauftragung zur Stellplatzerhebung.“ Die Willensbekundung ist ein SP-VP-Beschluss im Bezirk, der von den Grünen nicht mitgetragen wurde. Aber den Auftrag zur Stellplatzzählung muss der Bezirkschef geben. „Keine simple Situation“ Aus dem Büro von Luxenberger heißt es, dass man „in Gesprächen“ sei, aber das Ganze „keine simple Situation“ sei – auch wegen der „enorm“ hohen Kosten für die Zählung. „Wir verlieren keine Sekunde, die Prozesse brauchen ihre Zeit, aber wir sind auch erst seit drei Monaten da.“ In den „nächsten Wochen“ sollte dann Klarheit herrschen. Das bedeutet freilich auch: Wegen der langen Vorlaufzeiten geht sich das Anrainerparken heuer wohl nicht mehr aus.