Tragödie: Mindestens 70 tote Flüchtlinge vor Küste Westafrikas

Bei einem Bootsunglück vor der Küste Westafrikas sind der Regierung von Gambia zufolge mindestens 70 Menschen ums Leben gekommen . Wie das Außenministerium am späten Freitagabend mitteilte, waren an Bord des Schiffes schätzungsweise 150 Migranten vor allem aus Gambia und Senegal. Gerettet werden konnten demnach 16 Menschen. Das Boot sei bereits am Mittwoch vor der Küste von Senegals nördlichem Nachbarland Mauretanien gekentert. Bis Donnerstag seien 70 Leichen geborgen worden, mindestens 30 Personen würden vermisst . Laut Zeugen könnten über 100 Menschen ums Leben gekommen sein. Damit handelt es sich um eines der schwersten Unglücke der vergangenen Jahre auf der Route, die von vielen Migranten aus Westafrika genutzt wird. Die Atlantik-Strecke zu den Kanarischen Inseln gilt als eine der gefährlichsten Flüchtlingsrouten weltweit. Im vergangenen Jahr erreichten nach Angaben der Europäischen Union mehr als 46.000 Migranten auf irregulärem Weg die zu Spanien gehörenden Kanaren - so viele wie nie zuvor. Laut der Menschenrechtsorganisation Caminando Fronteras starben 2024 mehr als 10.000 Menschen bei dem Versuch, über die Inseln in die EU zu gelangen. Das ist der Organisation zufolge gegenüber 2023 ein Anstieg von 58 Prozent. Das gambische Außenministerium appellierte an seine Staatsbürger, sich nicht auf derart gefährliche Fahrten zu begeben. Das Schiff ist dem Ministerium zufolge vermutlich von Gambia aus gestartet. Das kleine Land hat einen schmalen Küstenstreifen am Atlantik und ist sonst vollständig vom Senegal umschlossen.