Dancing-Star Herby Stanonik: Outing, Mobbing und Neuanfang

Schon als Kind hat der gebürtige Tiroler getanzt, damals aber noch hobbymäßig. 2005 hat er dann die erste Staffel „Dancing Stars“ gesehen – und von da an war Herby Stanonik klar, auch er will Profi-Tänzer werden! Dass er später selbst einmal im ORF-Ballroom übers Parkett schweben wird (2023 mit Michi Buchinger und 2025 mit Anna Strigl) , davon hätte er nie zu träumen gewagt. Der Weg dahin war kein leichter, aber seine Eltern und vor allem sein Großvater haben ihn immer unterstützt. „Zwischendurch hatte ich mal ein bisschen einen Durchhänger“, erzählt Stanonik in der KURIER TV-Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“. Die ganze Sendung: Mobbing In der Schule war Mobbing ein sehr großes Thema. Es ist schon „relativ heftig“ gewesen, „und die Noten sind richtig in den Keller gegangen“, so Stanonik. „Manchmal hat mich das Tanzen wirklich fast schon gerettet, weil es einfach eine Flucht vor dem Alltag war.“ Neben seiner Sportkarriere war Stanonik auch acht Jahre lang Volksschullehrer und da natürlich auch mit Mobbing konfrontiert. Man solle viel darüber aufklären und reden, meint er. „Aber ich muss auch sagen, heutzutage als Lehrer, das ist jetzt schon fast ein bisschen gesellschafts- oder bildungskritisch, hat man oft gar nicht mehr die Möglichkeit, über alle Probleme in einer Klasse Herr oder Frau zu sein, weil einfach die Klassen bummvoll sind, kein Personal da ist und man nicht auf jeden einzelnen Schüler oder Schülerin wirklich eingehen kann.“ Kurier/Juerg Christandl Herby Stanonik im "Herrlich ehrlich"-Studio mit Lisa Trompisch Wenn das Mobbing aber offensichtlich ist, müsse man sofort eingreifen, aber feinfühlig. „Ich finde, man muss auch mehr die Eltern in die Pflicht nehmen und sie auch erst einmal aufklären, dass sie mit den Kindern ein bisschen mehr darüber sprechen.“ Es habe ihm „grundsätzlich immer Spaß gemacht, zu unterrichten, mein Wissen weiterzugeben“, den Lehrberuf hat er jetzt aber vorerst einmal, auch aufgrund seiner Teilnahme bei „Dancing Stars“, an den Nagel gehängt, könnte sich aber durchaus vorstellen, später wieder einzusteigen. Erstes Kabarettprogramm Jetzt steht erst einmal eine neue Herausforderung an, Stanonik geht nämlich unter die Kabarettisten. Sein erstes Programm heißt „Bildungsscheu“ und damit tritt er am 10. September in der Wiener Kulisse auf. „Man sagt ja, das Leben beginnt da, wo die Komfortzone endet, und meine Komfortzone wird jetzt demnächst in der Kulisse wahrscheinlich mal enden, weil ich mich da auf neues Terrain begebe und mich jetzt als Kabarettist probiere“, erzählt er lachend. „In meinem Kabarett geht es darum, dass man die Geschichten, die in der Schule passiert sind, lustig und humorvoll wiedererzählt. Also, ich muss sagen, das Kabarett, was ich da mache, wird gar nicht so realitätsfern sein.“ Und obwohl er die große Bühne ja schon von „Dancing Stars“ gewohnt ist, glaubt er, bei der Premiere sicher nervös zu sein. „Weil mir schon viele Leute geschrieben haben, die mich kennen und ich sie. Freunde von mir haben schon Tickets. Ich würde das lieber von fremden Leuten probieren (lacht). Aber natürlich freue ich mich, dass mich alle unterstützen.“ Auftrittsinspiration hat er sich auch bei anderen Kabarettistinnen und Kabarettisten geholt. „Da schaue ich mir natürlich schon ein bisschen ab, wie das Ganze aufgebaut ist. Und das finde ich immer die hohe Kunst am Kabarett. Man muss ja ganz genau strukturieren, also der Ablauf ist ganz wichtig. Man muss ganz genau auch einen Satz strukturieren, dass beispielsweise eben die Pointe am Ende ist“, erzählt er. Outing Einen wichtigen persönlichen Schritt hat Herby Stanonik auch 2024 gesetzt, da hat er sich öffentlich geoutet. „Das hatte vor allem den Grund, dass ich ja aus dem Leistungssport komme. Und ich finde, im Leistungssport ist die Sichtbarkeit für queere Personen noch nicht so gegeben“, erzählt er. Es sei auch eine Befreiung gewesen, endlich darüber offen sprechen zu können, auch wenn Freundschaften daran zerbrochen sind. „Man weiß ja oft nie, wie Leute diesbezüglich eingestellt sind.“ Sein Appell wäre: „Mehr Liebe für die Menschheit!“ Die große Liebe hat er persönlich noch nicht gefunden. „Im Moment ist es wirklich so, dass ich zeitlich so eingespannt bin, was mich auch freut. Ich glaube, ich hätte nicht einmal Zeit dafür. Aber irgendwann muss ich mich ja tatsächlich mal wagen“, meint er schmunzelnd. Am liebsten würde er auf ganz romantisch jemandem zufällig im Supermarkt kennenlernen, beide greifen zeitgleich zu einer Müslipackung – und bumm, zack, verliebt. „Aber das ist halt nur in Filmen so, gell? Wobei, die Hoffnung stirbt zuletzt“, lacht er. 2027 (2026 fällt die Show aufgrund des Songcontests aus) möchte er auf jeden Fall wieder bei „Dancing Stars“ dabei sein. „Das ist für mich eines der schönsten Erlebnisse im Jahr. Weil die Leute so nett sind, hinter und vor der Kamera. Es macht Spaß, kreativ zu sein, und ja, es fühlt sich kein Tag wie Arbeit an.“ Noch viel mehr von Herby sehen Sie im Video oben.