Die Schweißperlen, die den Wienern und Wien-Besuchern ob der vielen Öffi-Baustellen auf der Stirn standen, sind mit dem heutigen Tag (hoffentlich) passé: Denn mit dem Schulstart in der Bundeshauptstadt geht ein Sommer der Superlative – gemessen an den Bautätigkeiten auf wichtigen Verkehrsverbindungen – zu Ende. Vor allem die Teilsperre von U4 und S-Bahn-Stammstrecke sorgte bei Wiener-Linien- und ÖBB-Passagieren für größere Umwege und Zeitverluste. „Neun Großbaustellen haben die Wiener Linien über die Sommermonate abgewickelt, um das Öffi-Netz auch für die kommenden Jahrzehnte instand zu halten. Pünktlich zum Schulbeginn am Montag nehmen zahlreiche Linien wieder den Regelbetrieb auf“, verkünden die Wiener Verkehrsbetriebe . Größter Brocken war dabei die U4 , die zwischen Schottenring und Friedensbrücke gesperrt war, weil Tunnelträger erneuert werden mussten. Hotspot Ring Am Ring (Universitätsring, Kärntner Ring und Schubertring) gab es heuer gleich drei Baustellen: Nach abgeschlossenen Gleissanierungen auf den Linien 1 und 2 Mitte August, fahren mit Montag auch D-Wagen und 71er wieder regulär. Auch in der Jörgerstraße sind die Bauarbeiter rechtzeitig abgezogen: Die Tramlinien 9 und 43 sind nunmehr wieder im Normalbetrieb – zwischen Alser Straße, U6 und Elterleinplatz wurden insgesamt 1.000 Meter neue Gleise verlegt. Bereits zuvor abgeschlossen wurden die Öffi-Baustellen auf der Hütteldorfer Straße ( Linie 49 /1.750 Meter neue Gleise sowie Umbau der Haltestellen Johnstraße und Breitensee) und am Franz-Jonas-Platz in Floridsdorf (u. a. Linien 30 und 31 /1.780 Meter Gleise und Weichen getauscht). Sommerliche Umwege sind auch beim 37er (Hohen Warte) sowie beim 6er und 18er (Margaretengürtel) bereits Geschichte. Aufatmen herrscht auch bei den ÖBB, weil die durchaus heikle Sperre der S-Bahn-Stammstrecke zwischen Floridsdorf und Praterstern großteils friktionsfrei über die Bühne gebracht werden konnte – und zwar per Schienenersatzverkehr. „Bis auf die letzte Stunde durchgetaktet waren die Sommer-Bauarbeiten der ÖBB in Wien. Die jahrelange Planung hat sich ausgezahlt. Damit heißt es pünktlich zum Schulstart wieder freie Fahrt“, verlauten die Bundesbahnen. Bis zu 400 Beschäftigte seien zum Teil rund um die Uhr im Einsatz gewesen, um die viel befahrene Strecke fit für die Zukunft zu machen: In Form von Bahnsteigverlängerungen, neuen Oberleitungen und verbesserter Schieneninfrastruktur. Vor nächsten Baustellen Allerdings gibt es auch schon die nächsten Hiobsbotschaften: Denn nach den Sommer-Baustellen ist vor den Herbst-Baustellen. So endet der 18er ab heute in St. Marx , weil auf der Schlachthausgasse die Gleise ertüchtigt werden (bis Jahresende). Und U4-Nutzer müssen ab 22. September gut aufpassen – dann ist der Bahnsteig in der Station Landstraße Richtung Heiligenstadt sechs Wochen lang gesperrt.