Unser iranisch-stämmiger Autor war auf bestem Wege vom radikalen Aktivisten zum liberalen Bürger. Er gewann Vertrauen in die deutschen Institutionen. Doch dann kam der Genozid als Livestream. Eine persönlich-politische Bilanz Nein, ich war alles andere als staatstreu in meiner Jugend. In den 1990ern sprang ich von Aktion zu Aktion und träumte von einer globalen sozialistischen Revolution. Ich bewunderte die französischen und russischen Revolutionäre und hegte heimlich eine Faszination für Antoine de Saint-Just, die junge, gutaussehende rechte Hand von Robespierre, dem Todesengel der Revolution. Meine Radikalität hatte natürlich auch persönliche Wurzeln. Die Traumata der Iranischen Revolution prägten mich. Die Flucht meiner linken Familie war von Leid und Verlust begleitet. Kaum eine Familie, die aus Iran nach Deutschland kam, hatte nicht jemanden, der gefoltert oder hingerichtet wurde. Diese Erfahrungen machten mich hart. Und hierzulande waren wir zunächst Randfiguren Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag .