In die Kulturredaktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist der Populismus eingezogen – gerade auch im Radio. Die Kritik eines Buchs ist in vielen Fällen einem Wohlfühlprogramm gewichen Guten Abend und herzlich willkommen zum guten Buch zur späten Stunde!“ So eröffnet Denis Scheck das von ihm präsentierte Literaturmagazin Druckfrisch in der ARD. „Der Roman, den ich Ihnen heute als Allererstes empfehlen möchte, ist einer der verführerischsten der gesamten Weltliteratur …“ Scheck in den Straßen von New York, er geht auf die Kamera zu und hält das Cover von Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald ins Bild. Er empfiehlt die Neuauflage in der Übersetzung von Bernhard Robben. Ein andermal postiert er sich vor dem Weißen Haus in Washington oder steht im Ambiente einer Pariser Buchhandlung. Drei Minuten Zeit nimmt er sich für diese erste Empfehlung, die jedes Mal mit dem Satz endet: „Also vertrau Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag .