Metalband Lorna Shore schlug "die Köpfe gegen die Wand"
Shouter Will Ramos und Kollegen überzeugen auf ganzer Linie
Shouter Will Ramos und Kollegen überzeugen auf ganzer Linie
Extremwetterereignisse nehmen im Zuge des Klimawandels zu. Hagel, Dürre, Sturm, Starkregen und Hochwasser verursachen immense Schäden in Österreich. In Bergregionen werden zudem Wälder – und damit natürliche Schutzwälle – stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Versicherer Helvetia unterstützt in Österreich und anderen alpinen Ländern die Wiederaufforstung. Werner Panhauser, Österreich-Vorstand für Vertrieb und Marketing, weiß, dass das alleine nicht reicht, um Schäden im großen Stil zu verhindern. Er plädiert für eine bundesweite Pflichtversicherung zur Naturkatastrophenvorsorge. KURIER: Aus welchem wirtschaftlichen Hintergrund heraus engagiert sich Ihr Unternehmen für die Aufforstung von Schutzwäldern? Werner Panhauser: Wenn man auf diese kleinen Regionen blickt, in denen wir etwas tun können, lässt sich eigentlich kein wirtschaftlicher Grund abbilden. Da geht es mehr um soziale Verantwortung und darum, zu zeigen, dass Prävention wichtig ist. In den letzten zwei, drei Jahren sind uns ja allen diese Starkregenereignisse aufgefallen. Baumkronen wirken wie ein Schutzschirm und fangen ein Drittel des Niederschlags ab. Außerdem halten Wurzeln den Boden fest und verhindern Hangrutsche. Der Wald erfüllt vor allem in alpinen Regionen sehr viele Schutzfunktionen – vor Muren, Lawinen, Steinschlag oder Starkregen. Wie gefährdet ist dieses natürliche Schutzsystem in Österreich? Wir betrachten es als sehr, sehr, sehr gefährdet. Umgeschnitten oder von einem Sturm umgerissen ist der Wald schnell, wachsen tut er langsam. In Kärnten wurden zum Beispiel vom Sturm so viele Flächen kahlgerissen, dass selbst die Bundesforste und Gemeinden an ihre Grenzen stoßen. Gleichzeitig sieht man in Österreich, dass die Steinschlaggefahr zunimmt. In alpinen Regionen sind teilweise bis zu 80 Prozent des Walds Schutzwald. In Osttirol etwa haben Sturm, Schneebruch und zusätzlich dann auch noch Borkenkäfer ganze Wälder flachgelegt. Glauben Sie, dass über kurz oder lang Orte abgesiedelt werden müssen? Im Rahmen unseres Engagements ist mir noch keine Gemeinde bekannt, wo solche Szenarien drohen. Aber es gibt Gemeinden, wo Felsen geordnet abgetragen werden müssen oder in gewissen Teilen nichts mehr gebaut werden darf beziehungsweise Schutzbauten errichtet werden müssen. Helvetia Österreich Werner Panhauser / Helvetia Österreich Die Schäden durch Naturkatastrophen machen bereits jährlich eine Milliarde Euro in Österreich aus. Spüren Sie das in Ihren Bilanzen? Ganz klar. Das Jahr 2024 etwa war wirtschaftlich in Ordnung – bis zum September, wo das Hochwasser und der Regen in Ostösterreich das Bilanzergebnis aller in dieser Region tätigen Versicherer im wahrsten Sinn des Wortes weggespült hat. Das Thema Naturkatastrophen spielt für uns alle eine große Rolle. Und wir müssen profitabel wirtschaften, um unsere Mitarbeiter bezahlen und unseren Unternehmenszweck erfüllen zu können. Was heißt das konkret für die Versicherten? Wir haben in Europa immer noch relativ niedrige Prämien bei der Eigenheimversicherung. Anders als in Teilen der USA findet insbesondere in Österreich jeder, der sein Haus versichern will, einen Versicherer. Wenn es uns gelingt, das Prämienniveau insgesamt auf ein auskömmliches Niveau zu bringen, wird das auch weiterhin so sein. Müssen die Österreicher vor dem Hintergrund von sich häufenden Unwettern also mit höheren Beiträgen rechnen? Ich sehe eine mittelfristige Erhöhung um 20 bis 25 Prozent als unausweichlich. Denn die 100-jährigen Hochwasser haben wir nicht mehr alle 100 Jahre, sondern alle vier bis acht Jahre. Und lokale Unwetterereignisse haben wir jedes Jahr und überall. Darum brauchen wir ein bisschen ein höheres Prämienniveau, damit man solche Ereignisse als Unternehmen aushält und weiterhin alle Österreicher versichert werden können. Es gibt keine Region, die von solchen Ereignissen ausgenommen ist. Vor einigen Jahren hatten wir zum Beispiel in Oberösterreich sehr viel Hagel, jetzt in Niederösterreich das Thema Überschwemmung oder im südlichen Österreich vor einiger Zeit das Thema Sturm. Was halten Sie von der bereits debattierten Idee einer Pflichtversicherung für Naturkatastrophen, bei der jeder mitzahlen muss, auch wenn er vielleicht in einer Mietwohnung lebt? Wenn Sie mich persönlich fragen, halte ich sehr viel davon. Es macht schon Sinn, die Gemeinschaft möglichst groß zu machen, um das Risiko zu verteilen. Wir haben das als Versicherer schon mal ausgerechnet. Wenn die Menschen flächendeckend in Österreich zehn bis 20 Euro pro Jahr für so eine Versicherung bezahlen, können wir ganz andere Entschädigungen leisten, wenn etwas passiert. Aber hier scheitert es noch an der Umsetzung. Da haben Bundesparteivorsitzende vermutlich Angst, dass sie der Herr Müller im sechsten Stock in Wien-Ottakring nicht mehr wählt, weil er zwangsverpflichtet wird, für etwas zu zahlen, das ihm nicht passieren wird. Extremwetterereignisse können mitunter verheerend sein, die Schauplätze verteilen sich aber eben doch über ganz Österreich. Denken sich da viele vielleicht: Was geht mich das an? Das spielt vermutlich eine Rolle, dass es immer noch viele gibt, die sich nicht betroffen fühlen, weil sie so wohnen, dass sie auch nie betroffen sein werden. Das ändert aber nichts daran, dass wir eine große Menge an Menschen haben, die durch solche Ereignisse bedroht sind. Ich bin überzeugt, dass man so eine Versicherung so aufsetzen könnte, dass es dem Einzelnen nicht wehtut, aber man der Familie, der das Haus davonschwimmt oder der das Haus vom Sturm weggerissen wird, wirklich helfen könnte. Die Naturkatastrophen werden mehr und nicht weniger. Wir sollten deshalb eine bundesweite Basisversorgung entwickeln. Aktuell wird wieder über das Klimagesetz diskutiert – und ob darin die Klimaziele oder der Weg dorthin verwässert werden. Hat die Politik erkannt, was durch den Klimawandel auf uns zukommt beziehungsweise was bereits Realität ist? Politiker sein ist auch nicht so einfach. Ich bin der Letzte, der sagt, dass wir unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa aufs Spiel setzen sollen. Dann fehlt uns insgesamt das Geld für alles, was wir brauchen. Da vertraue ich der Politik, dass sie in der Lage ist, zu differenzieren. Ich habe also nichts dagegen, wenn man sich das Gesetz noch einmal anschaut.
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Seit 53 Jahren sitzt Motorsport-Legende Felix Pailer im Cockpit und sticht mit seinem knallorangen Lancia Delta Integrale ins Auge. Der 75-Jährige hat Rallyes gewonnen, Streckenrekorde aufgestellt und Rennen veranstaltet. Warum er und seine Frau Doris keine Sekunde ans Aufhören denken.
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Könnten Fluglinien ihren Service mit gutem Catering nicht verbessern? Antwort: Viele Fluglinien haben innerhalb Europas Gratis-Essen – meist aus Kostengründen – von ihren Economy Class-Kabinen verbannt. Emotionen erzeugt das Thema Airline-Catering aber nach wie vor. Es ärgert sich jeder, wenn es ein Essen gibt, das nicht schmeckt. Aber man freut sich umso mehr, wenn dies der Fall ist. Flugzeuge sind im Endeffekt alle gleich, die Sitze meist ähnlich und für den österreichischen Qualitäts-Caterer Attila Dogudan von Do&Co ist gutes Essen das billigste Marketinginstrument für eine Airline. „80 Prozent des Volumens fliegt in der Economy Class. Und hier hat es einen gewaltigen Verfall des Caterings gegeben“, erläutert der Do&Co-Gründer im KURIER-Gespräch. „Es muss doch einen Unterschied geben, warum eine Turkish Airlines oder Etihad laufend mit Auszeichnungen für ihren Service bedacht werden und andere nicht“, fügt er hinzu. Do&Co betreut mittlerweile 60 Fluglinien über 34 Standorte weltweit. Zu den Kunden zählen nicht nur Austrian Airlines, sondern auch Branchenriesen wie Delta, Turkish, Emirates oder British Airways. Täglich werden, je nach Saison, zwischen 400.000 und 500.000 hochqualitative Mahlzeiten geliefert, die rund sechs Stunden vor Abflug produziert werden. „Wir verwenden nur frische Zutaten ohne Konservierungsstoffe. Es ist doch wie im Wirtshaus: Hat man gut gegessen, erzählt man es weiter. Und wenn es eben nicht gut war, ergibt das negatives Marketing“, ist Dogudan überzeugt. Gutes Essen erzeugt Sympathie. Das gilt auch für Fluglinien.
Die Medienfirma „ Barstool Sports “ wagte im August ein Experiment: Eine Handvoll Mitarbeiter verbrachte vier Wochenenden gemeinsam in einem Strandhaus in New Jersey, USA. Während dieser Zeit wurden sie für eine Art Firmen- Realityshow gefilmt – mit unangenehmen Momenten, Streitereien, Flirts und neuen Freundschaften unter Kollegen. Ob dieses Teambuilding später auch im Arbeitsalltag positive Wirkung zeigt, bleibt noch offen. Aber was Teambuilding grundsätzlich bringt – und welche Gruppenaktivitäten sich dafür eignen –, erklärt Veronika Jakl , Arbeitspsychologin . Arbeitspsychologie Jakl Arbeitspsychologin Veronika Jakl über Teambuilding. Teambuilding: Ja, nein? Auf diese Frage hat Jakl eine klare Antwort: „Nein, keine Firma braucht unbedingt Teambuilding-Maßnahmen.“ Was sie brauchen, sei eine gute Arbeitsatmosphäre , in der man sich wohlfühlt, das Gegenüber gut einschätzen kann und Probleme offen ansprechen darf. Teambuilding-Events könnten dazu beitragen, meint sie. „Man lernt sich ohne Projektdruck und Deadlines kennen, kann sich über Persönliches austauschen und entdeckt vielleicht Gemeinsamkeiten, was wiederum Sympathien fördert.“ Gleichzeitig kann es jedoch auch nach hinten losgehen, warnt sie: Etwa bei Teambuilding mit harten Konkurrenzspielchen , Gruppenbildungen, Aktivitäten, an denen nicht alle teilnehmen wollen oder können, oder bei schlechter Moderation. Kurz: Teambuilding und im weiteren Sinne enge Freundschaften im Job können Chancen und Risiken bringen: Im besten Fall erleichtern sie die Zusammenarbeit, im schlimmsten Fall werden sie zur Belastung.
Im Frühjahr 2024 fragte der passionierte Landwirt Josef Trinkl seine Lebensgefährtin Beatrice Löffler per 6 Hektar großem Maisfeld, ob sie ihn heiraten will. Am 16. August 2025 war es nun so weit. Es wurde gefeiert – mit rund 200 Gästen und Traktor-Hochzeits-Geburtstags-Torte.
Insgesamt 14 Jahre lang war Albert Posch im Bundeskanzleramt der Mann für die juristischen Feinheiten: Im Verfassungsdienst, den er seit 2020 auch leitete, beriet er sechs Kanzler und eine Kanzlerin bei gesetzlichen Vorhaben. Jetzt wurde er auf Wunsch der ÖVP, die dies im Regierungsprogramm mit SPÖ und Neos paktiert hat, Präsident des Verwaltungsgerichtshofes (VwGH). KURIER: Die Justiz steht unter Spardruck, gleichzeitig kommen mit dem Informationsfreiheitsgesetz ab heute neue Aufgaben hinzu. Wie bewerkstelligen Sie das? Albert Posch: Die Reform macht den VwGH transparenter und mein Ziel ist es, ihn so transparent wie möglich zu gestalten. Daneben möchte ich im Bereich Digitalisierung Schwerpunkte setzen. Das ist kein Selbstzweck, es geht darum, Prozesse besser und effizienter zu gestalten, damit man sich auf die eigentliche Arbeit konzentrieren kann: Entscheidungen auf höchstem juristischem Niveau in angemessener Dauer zu treffen. Haben Sie einen Überblick, wie das Haus bestellt ist? Extrem gut, dank meiner Vorgänger. Die Tatsache, dass man im Jahr 2024 über 7.000 Fälle mit einer Durchschnittsdauer von 5,5 Monaten bewerkstelligen kann, zeigt das Engagement aller Beteiligten. 7.000 Fälle sind viel. Wenn Sie draußen jemand fragt, was der VwGH macht – wie erklären Sie das am besten? Der VwGH ist seit 150 Jahren eine tragende Säule des Rechtsschutzes in Österreich und hilft den Bürgern, zu ihrem Recht zu kommen. Das Faszinierende an der Verwaltungsgerichtsbarkeit ist, dass die Bürger nicht als Bittsteller auftreten, sondern vor Gericht auf Augenhöhe mit den staatlichen Behörden sind. Bei Fällen vom Strafmandat bis zum Baubescheid, wenn man sich vom Staat sekkiert fühlt. Kann man’s so sagen? Genau, in einem ersten Schritt geht man zum Verwaltungsgericht der ersten Instanz. Wenn man dann Rechtsfragen von grundsätzlicher Bedeutung entdeckt, geht man zum VwGH. Die Masse sind Asylangelegenheiten, 2024 gab es rund 3.000 Fälle. Kurier/Juerg Christandl Können Sie schon abschätzen, was bei der Infofreiheit auf Sie zukommt? Man geht ja davon aus, dass viele Bürger, die keine Auskunft bekommen, sich beschweren und das Gesetz durch die Judikatur nachjustiert wird. Bei einem neuen Gesetz gibt es immer grundsätzliche Rechtsfragen. Wie viele Fälle auf uns zukommen, kann man noch nicht abschätzen. Sie haben die Gesetzwerdung damals im Verfassungsdienst (VD) begleitet. Was war für Sie besonders kniffelig? Es haben sich viele politische Fragen gestellt, die politisch zu beantworten waren. Da ging es etwa um Fragen der Reichweite und Einbindung der Gemeinden. Insgesamt bin ich überzeugt, dass das Paket staatliches Handeln transparenter macht, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten. Auch an der neuen Bundesstaatsanwaltschaft haben Sie mitgearbeitet. Wie zufrieden sind Sie mit dem, was politisch paktiert wurde? Ich verstehe das Anliegen, dass man schon den Anschein von Einflussnahme vermeiden möchte. Die meisten Fragen sind politischer Natur. In der Praxis spielt die Frage, ob einer allein entscheidet oder zu dritt, wie derzeit geplant, eine Rolle. Gerade bei der Beeinflussbarkeit. Im aktuellen Regierungsprogramm ist ein Kollegialorgan vorgesehen. In der Praxis ist es letztlich eine Frage der Amtsführung. Beim VwGH werden Fälle, die durchaus von großer politischer Tragweite sind, in einem Dreier- bzw. Fünfergremium entschieden. Wie sichert man sich hier gegen Einflussnahme ab? An der Unabhängigkeit besteht aus meiner Sicht kein Zweifel. Ich stehe für eine unabhängige, selbstbewusste, alleine dem Gesetz verantwortliche Verwaltungsgerichtsbarkeit. Sie waren Berater von mehreren ÖVP-Vizekanzlern und einmal ÖVP-Kabinettschef. Im Verfassungsdienst haben Sie dann Wert darauf gelegt, als Jurist wahrgenommen zu werden, frei von parteipolitischer Färbung. Jetzt wurden Sie auf Wunsch der ÖVP VwGH-Präsident. Wie geht’s Ihnen mit diesem Stempel? Entscheidend ist die fachliche Expertise. Ich glaube, das hat die Bundesregierung mit ihrem Personalpaket – inklusive der Besetzungen am Verfassungsgerichtshof – unter Beweis gestellt. Die frühere Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat Ihnen als VD-Chef im Streit um das EU-Renaturierungsgesetz vorgeworfen, Sie seien nicht unparteilich, sondern arbeiten der ÖVP zu. Wie haben Sie das erlebt? Der Verfassungsdienst agiert in seiner gutachterlichen Tätigkeit unabhängig. Die Aufgabe ist, verfassungsrechtliche Grenzen aufzuzeigen. Damit macht man sich nicht nur Freunde, das gehört zum Geschäft. Im konkreten Fall hat mich gestört, dass der Verfassungsdienst zum politischen Spielball gemacht worden ist. Das habe ich immer versucht zu vermeiden, hier ist es mir nicht gelungen. Sie waren 14 Jahre im Kanzleramt tätig. Wie ist es Ihnen mit den unterschiedlichen Kanzlern ergangen? Jeder hat seinen eigenen Stil, aber letztlich hat jeder immer großen Respekt vor der Arbeit des Verfassungsdienstes gehabt. Kurier/Juerg Christandl Gab es welche, die mehr und welche, die weniger auf Sie gehört haben? Die Gutachten sind nicht bindend, letztlich ist es eine politische Risikoentscheidung, wie man damit umgeht. Aber jeder Politiker ist gut beraten, dem Verfassungsdienst zu vertrauen. Ihr Vorvorgänger im VwGH, Clemens Jabloner, hat vor einigen Jahren gewarnt: „Die Justiz stirbt einen stillen Tod.“ Besteht dieses Risiko angesichts des Sparpakets der Regierung jetzt wieder? Dieses Risiko besteht immer, wenn jemand der Meinung ist, den Sparstift in der Rechtsprechung ansetzen zu müssen. Für den VwGH kann ich sagen, dass die hervorragende Bilanz, die dieses Haus vorzuweisen hat, nur mit einer entsprechenden budgetären Ausstattung möglich ist.
In Niederösterreich gehört er bei festlichen Anlässen einfach dazu: der dunkelblaue Landesanzug mit grünem Kragen. Das Kleidungsstück geht auf einen Mann zurück, dessen Geburtstag sich heuer zum 106. Mal jährt: Alt-Landeshauptmann Andreas Maurer erblickte am 7. September 1919 in Trautmannsdorf im Bezirk Bruck/Leitha das Licht der Welt. Ein Rückblick: Als Wehrmachtssoldat war Maurer im Zweiten Weltkrieg in Italien in britische Kriegsgefangenschaft geraten. Später, als Politiker, prägte er viele Entwicklungen in seiner Heimat Niederösterreich. "Er hat dieses Land geliebt. Er war diesem Land bis in die tiefste Seele verbunden und er hat sein Leben diesem Land gewidmet.“ So erinnerte sich der damalige Landeshauptmann Erwin Pröll vor 15 Jahren in einer Trauersitzung der Landesregierung an einen seiner Vorgänger: Andreas Maurer war am 25. Oktober 2010 mit 91 Jahren verstorben. „Väterlicher Freund“ Was Pröll bei der Trauerfeier noch über Maurer sagte, den er als " väterlichen Freund “ bezeichnete: "Er hat das Fundament für das heutige Niederösterreich gelegt. Er war der Baumeister Niederösterreichs .“ Etwa in Form der Reformen, die Maurer, der auf dem Bauernhof seiner Eltern aufwuchs, in die Wege geleitet hatte. Die größte war mit Sicherheit die Gemeindezusammenlegung im Jahr 1972 : Die damals rund 1.700 Gemeinden wurden auf 573 reduziert. Das Pflichtschul- und Naturschutzgesetz fallen ebenfalls in Maurers Ära. Harter Verhandler Eine Geschichte, die man unweigerlich mit ihm in Verbindung bringt, ist, wie er sich als Bauernvertreter bei den Agrarpreisverhandlungen gegen den damaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky durchsetzte. Maurer war damals auch Obmann des NÖ Bauernbunds und schickte dem Kanzler 1971 fast 7.000 Traktoren auf den Ballhausplatz; etwa 15.000 Landwirte waren auf der Straße – der Konflikt um die Getreidepreise war damit gewonnen. Der sechsfache Vater Maurer war 15 Jahre lang, von 1966 bis 1981, Landeshauptmann von Niederösterreich. Bereits 1979 wurde ihm der Ehrenring des Landes NÖ verliehen. Im Laufe seiner politischen Ära wurde er zum Ehrenbürger von mehr als 60 Gemeinden ernannt. Eine Premiere feierte er vor 44 Jahren: Da wurde er zum ersten Ehrenbürger des Landes. Pröll über seinen Vorgänger: "Andreas Maurer hat Spuren hinterlassen. Das Land trägt seine Handschrift.“
Im Straßenverkehr geht es nicht immer gesittet zu – vor allem dann, wenn es zu Konflikten kommt. Dann fliegen schon mal derbe Ausdrücke durch die Luft. Im Rahmen einer aktuellen Befragung zu Konflikten im Straßenverkehr hat die Präventionsinstitution KFV zudem herausgefunden, was die Menschen im Verkehrsgeschehen am meisten in Rage bringt. Mehr Spannungen Mehr als zwei Drittel (70%) der 2.260 befragten Personen sind der Meinung, dass die Spannungen im Straßenverkehr in den letzten fünf Jahren zugenommen haben. Gründe dafür sind beispielsweise mehr Stress sowie Unaufmerksamkeit und Ablenkung. Am häufigsten werden Konflikte zwischen Auto- und Radfahrenden (68%), Auto- und Autofahrenden (55%) sowie Auto- und E-Scooter-Fahrenden (44%) wahrgenommen. KFV Das sind die häufigsten Kraftausdrücke auf Österreichs Straßen. Manche Menschen schlucken bei Konflikten im Straßenverkehr ihren Groll nicht einfach hinunter, sondern machen ihrem Ärger auch lautstark Luft. Dabei fallen manchmal sehr harte Worte. Das häufigste Schimpfwort ist „Trottel“ bzw. „Volltrottel“ (19%) , wie die KFV-Befragung zeigt (s. Grafik). Darf man schimpfen? Beim Verwenden jeglicher „Kraftausdrücke“ ist allerdings höchste Vorsicht angebracht, warnt Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit in der Präventionsinstitution KFV : „Wer eine Person in der Öffentlichkeit vor mehreren, also vor mindestens drei Leuten, beleidigt, kann sich dadurch strafbar machen. Oder die Beschimpften kränken bzw. ärgern sich derart stark darüber, dass es zu einer Erhöhung der Unfallgefahr kommt. Manchmal wird auch aus einer verbalen Gewalt eine physische. Daher ist es wichtig, mit einer besonnenen Reaktion dazu beizutragen, eine Konfliktsituation zu entspannen, statt diese weiter anzuheizen.“ Konflikte (ver)meiden Ganz zentral sei es dabei, Konflikte von vornherein zu vermeiden , damit erst gar niemand in Rage gerät. „Mehr Achtsamkeit und gegenseitige Rücksichtnahme auf andere tragen generell zu einem besseren Miteinander bei. Auch eine der jeweiligen Situation angepasste Geschwindigkeit ist eine Verhaltensweise, die alle Verkehrsteilnehmenden beherzigen sollten“, so der Experte . Zudem brauche es in Österreich eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, wie zum Beispiel breitere Radfahranlagen oder einen Ausbau der vom Kfz-Verkehr getrennten Radinfrastruktur.