"Crazy Cheese": Frau zahlt 240 Euro für eine Käsescheibe

"Crazy Cheese": Frau zahlt 240 Euro für eine Käsescheibe

Am "Crazy Cheese"-Messestand in Deutschland wurde auf einem großen Banner mit einem verlockenden Angebot geworben: 100 Gramm Käse für 1,90 Euro. Eine Besucherin wollte sich ein Stück Käse gönnen, doch als sie den Betrag sah, traute sie ihren Augen kaum: Für 709 Gramm wurden ihr knapp 240 Euro berechnet. Stück Käse kostete knapp 240 Euro Einem Bericht des deutschen Online-Nachrichtenportals idowa.de zufolge beklagt die betroffene Kundin Claudia B. "Abzocke" . Der Wiener Roland Ludomirska , Gründer und Geschäftsführer des Käse-Unternehmens "Crazy Cheese Manufacture", dementiert die Vorwürfe. Kundin beklagt "Abzocke" Vorgefallen sei das Ganze am 17. August auf der Ostbayernschau in Straubing . Der exzentrische Unternehmer stand selbst hinter dem Verkaufsstand und verkaufte Claudia B. das teure Stück Käse. Gegenüber heute erklärte die Messebesucherin: "Einen Betrag habe ich nie gehört oder gesehen, bevor ich den PIN eingab." Claudia B. Fast 240 Euro musste die Kundin für 709 Gramm Käse hinblättern. Kunden verlangte Geld zurück – ohne Erfolg Nach der Zahlung forderte die Kundin ihr Geld zurück, was Ludomirska jedoch ablehnte. Wie heute weiter berichtet, informierte Claudia B. daraufhin die Polizei. Eine strafrechtlich relevante Täuschung konnten die Beamten allerdings nicht feststellen , empfahlen der Frau aber eine zivilrechtliche Prüfung. "Crazy Cheese"-Chef dementiert Vorwürfe Der "Crazy Cheese"-Gründer weist sämtliche Vorwürfe von sich. In einer Stellungnahme gegenüber heute erklärte Ludomirska: "Alle Preise sind klar und gut sichtbar direkt am Käselaib ausgeschildert. Ich habe den Preis am Gerät eingegeben, ihn der Kundin genannt und am Display angezeigt, bevor sie den PIN eintippte." Die Kundin solle das Gewicht selbst bestimmt haben – Ludomirska habe lediglich nach ihren Vorgaben gehandelt. Der Wiener erwägt nun sogar rechtliche Schritte , da die Käuferin den Ablauf am Stand gestört und dadurch einen Umsatzverlust verursacht haben soll. "Sie stellte sich vor den Stand, beschimpfte mich in aggressivem Ton und rief mehrmals: 'Kaufen Sie hier nicht!'", berichtete der Unternehmer im Gespräch mit heute .

Publikums-Magnet: Warum die Schwinger Topstars und Millionäre sind

Publikums-Magnet: Warum die Schwinger Topstars und Millionäre sind

Wie echte Sporthelden sehen sie auf den ersten Blick ja nicht aus. In ihrem Zwilch , diesen seltsamen Hosen, die einer riesigen Windel ähneln. Dazu die trachtigen Hemden , unter denen sich gerne ein zünftiges Bäuchlein versteckt. Und dann tollen sie in dieser Aufmachung auch noch im Sägemehl herum wie kleine Kinder. Die spinnen, die Schweizer! So ignorant und gemein kann natürlich nur jemand sein, der sich noch nie näher mit dem Volkssport der Eidgenossen beschäftigt hat. Das Schwingen, oder Hosenlupf , wie es in der Schweiz auch heißt, eine eigene Form des Rangelns , ist bei unseren Nachbarn Kulturgut , Spitzensport und Publikumsattraktion in einem. APA/KEYSTONE/CHRISTIAN MERZ Große Euphorie Wie lässt es sich sonst erklären, dass an diesem Wochenende 350.000 Besucher in die 4.000-Seelengemeinde Mollis im Kanton Glarus pilgern, um dort das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest zu zelebrieren? Wie wäre es sonst möglich, dass ein Schwinger ( Christian Stucki 2019) in der Schweiz zum Sportler des Jahres gewählt wird – noch vor Tennis-Legende Roger Federer und den heimischen Fußball- und Skistars? „Das Schwingen hat in den letzten 15 Jahren einen richtigen Schub gemacht“, erklärt Marcel Perren, Sportreporter, der für den Schweizer Blick seit Jahrzehnten den Volkssport verfolgt. Er hat auch den Imagewandel des Schwingens miterlebt. Früher war das Schwing- und Älplerfest ein Treffpunkt für Senner, Bauern und Menschen aus den ländlichen Gegenden . "Inzwischen siehst du dort im Publikum fast so viele gepiercte Bauchnabel wie Älplerhemden.“ EPA/MICHAEL BUHOLZER Viel Bier Für das große Eidgenössische Schwing- und Älplerfest, das in dieser Form alle drei Jahre stattfindet, wurde in Mollis das größte mobile Stadion der Welt errichtet. Die 56.500 Sitzplätze reichen allerdings nicht, um dem Ansturm Herr zu werden. „Die hätten auch 100.000 Tickets verkaufen können“, sagt Blick-Reporter Marcel Perren. Auch andere Kennzahlen dieser dreitägigen Veranstaltung sind rekordverdächtig. 47 Fußballfelder groß ist das gesamte Areal. Auf die Besucher des Sport-Volksfests warten 450.000 Würste und vier Tonnen Ruchbrot , in den Fässern und Flaschen lagern 265.000 Liter Bier und 5.400 Liter Schnaps . In der Mitte des Geländes steht ein 20 Meter hoher, 30 Meter langer und 182 Tonnen schwerer Muni aus Holz. EPA/MICHAEL BUHOLZER Lange Tradition Besagter Muni ist neben den Schwingern der eigentliche Hauptdarsteller dieser Veranstaltung. Denn genau so ein Muni, ein besonderer Zuchtstier , winkt dem Sieger am Sonntag als Hauptpreis . Die Ehrenrunde des Schwingerkönigs mit dem Stier durch den Wettkampfring aus Sägemehl gehört genauso zur guten alten Tradition wie die Überreichung eines Kranzes aus Eichenlaub. Das Schwingen ist nahezu ein reines Phänomen der Deutsch-Schweiz . Im Tessin und in den französischsprachigen Kantonen des Landes schüttelt man über die Männer im Zwilch nur den Kopf. Das Gros der Schwinger-Stars kommt aus dem ländlichen Raum, wo dieser Sport auch seinen Ursprung hat. Einst waren es Landwirte, Metzger und Zimmerer, die im Ring ihre Muskeln spielen ließen. Bis ins Jahr 1998 war das Schwingen noch eine komplett werbefreie Zone , Verstöße wurden – Karl Schranz lässt grüßen – streng geahndet. Nur im Sägemehl-Ring sind Sponsoren bis heute verboten . APA/KEYSTONE/CHRISTIAN MERZ Der erste Millionär Inzwischen sind die besten Schwinger allesamt Profis , die nur pro forma einer Arbeit nachgehen. Athleten wie Joel Wicki , der Schwingerkönig von 2022, sind gefragte Werbetestimonials und verdienen bis zu einer Million Euro im Jahr . Verantwortlich für diesen Boom war in erster Linie Kilian Wenger , der Schwingerkönig von 2010 gilt als Popstar des Schwingsports. „Früher waren die Schwinger mit einem gröberen Bauch ausgestattet. Aber Wenger hatte Sexappeal und hat das Publikum aus den urbanen Gebieten in den Sägemehlring gezogen. Er war der erste Millionär “, berichtet Reporter Marcel Perren. Hohe TV-Quoten Diese Popularität rund um die Schwinger nimmt inzwischen ungeahnte Dimensionen an. Am Wochenende wird das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest im Fernsehen voraussichtlich erstmals die 1-Million-Zuseher-Marke knacken . Das sind Top-Einschaltquoten , wenn man bedenkt, dass die Bilder nur in der deutschsprachigen Schweiz übertragen werden. „Nur das Lauberhornrennen und die Ski-WM kommen über eine Million“, weiß Experte Marcel Perren.