Schneeberg wird zum Alpen-Bikepark: Trails nehmen Form an

Schneeberg wird zum Alpen-Bikepark: Trails nehmen Form an

Es sind fast dieselben Vorzeichen wie ein paar Kilometer weiter auf dem Wechsel. Nach dem Beispiel der Wexl Arena in St. Corona/Wechsel soll auch bald in Puchberg am Schneeberg (Bezirk Neinkirchen) der Biketourismus florieren. Dem einstigen Wintersportgebiet ist in den vergangenen Jahren aufgrund des klimatischen Wandels der Naturschnee ausgegangen. Die Topografie mit der geringen Höhenlage – die Talstation des 4er-Sesselliftes in Losenheim liegt auf 840 Meter Seehöhe – reicht für üppiges Skivergnügen einfach nicht mehr aus. Weshalb man eine neue Strategie eingeschlagen hat. Mit dem Alpen Bikepark Schneeberg will das Land NÖ den Freizeittourismus am Schneeberg ab dem Frühjahr 2026 in eine neue Ära katapultieren. Seit drei Monaten wird eifrig an den Trails gebaut und Steilkurven in die Landschaft gepflügt. Zur Eröffnung im Frühjahr 2026 können laut LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) bereits elf Kilometer Trails und Lines verschiedenster Schwierigkeitsstufen befahren werden. Streckennetz wächst Zum Ende des Sommers werden die Bauarbeiten an zahlreichen Trailpassagen bereits weit fortgeschritten sein. Aufgrund leichter Adaptierungen ist das Streckennetz in der ersten Ausbaustufe bereits länger als geplant. Bis 2028 wächst der Park auf ein 15-Kilometer-Streckennetz . Kosaplaner GmbH/Növog Das neue Trailnetz am Schneeberg Im Herbst starten im Tal zudem die Bauarbeiten für den Riders Playground und die Kinder-Area. Der Shop & Rent, der bei der Talstation der Schneeberg Sesselbahn entsteht, nimmt schon Formen an, so Landbauer. Wanderweg Auch für Wanderer wird etwas getan: Der Wanderweg neben der Schneeberg Sesselbahn wird im Zuge der Arbeiten ebenfalls neu angelegt. Wie es vonseiten der Verantwortlichen heißt, besticht die Route durch eine landschaftlich noch schönere Führung, außerdem werden die sehr steilen Passagen durch neu errichtete Stufen entschärft. 2,6 Millionen Euro werden in den Bau des neuen Bike- und Freizeitparks insgesamt investiert.

Neues Sopherl am Naschmarkt: "Wir sind eigentlich zu günstig"

Neues Sopherl am Naschmarkt: "Wir sind eigentlich zu günstig"

Noch vor dem ersten Öffnungstag stand die Presse vor der Tür. Als an der Linken Wienzeile 34 am 11. August offiziell aufgesperrt wurde, saßen innerhalb der ersten 48 Stunden bereits die Kritiker am Tisch. Nicht gerade der sanfte Start, den sich die Betreiber Jing Chen und Mike Köberl für das „ Sopherl am Naschmarkt “ vorgestellt haben. Obwohl, wenn es um ein wiederbelebtes Kultlokal geht, ist die Aufregung praktisch vorprogrammiert. Wer selbst nie im Sopherl war, dem erzählt man vom Gulasch , das man nach dem Fortgehen auch noch weit nach Mitternacht bekam. Vor der Schließung im Jahr 2019 war es eine Anlaufstelle für Nachtschwärmer, angezogen vom Raucherbereich – und weniger von der Qualität der Speisen oder gar der freundlichen Bedienung. Was Gäste wollen Übrig ist davon nur mehr das alte Beisl-Schild. Und wie läuft es nach den ersten zwei Wochen im neuen Sopherl? „Vollgas“, sagt Küchenchef Köberl. Der 58-jährige Kärntner kochte jahrelang an der Seite von Wolfgang Puck in Hollywood , in Österreich im „Korso“ bei Meisterkoch Reinhard Gerer . Die anfängliche Teilung der bodenständigen Mittagskarte von der gesetzteren Abendkarte hat man wieder abgeschafft. „Weil die Leute durcheinander bestellen wollen“, sagt Chen, 30 Jahre alt und ein Wiener „Gastro-Kind“, dem auf Instagram 142.000 Menschen folgen. Die Gästen bekommen, was sie wollen. Aus dem einfachen Grund, dass man ein durchmischtes Publikum anziehen will, was aber vor allem mit österreichischer Küche schwer sei. Dass die Mayonnaise für die gebackenen Champignons (12,20 Euro), Kärntner Kasnudeln (16,80 Euro) oder Suppen auch für Veganer geeignet sind, hilft da schon mal. Die Hauptspeisen belässt Köberl im Kern klassisch , dass das Paprikahendl (16,50 Euro) mit knuspriger Haut und Rahmspätzle auf den Tisch kommt, macht den Klassiker aber ein Stück moderner (und besser). Der kalifornisch-französische Einfluss von Köberl kommt vor allem beim Frühstück (pochierte Birne mit Avocado und Minze) durch. Während Köberl Tage über seine Nockerl nachdenken kann, beherrscht der nicht minder kreative Chen die Rolle des Betriebswirten. Und kommt man auf die Wiener Küche zu sprechen, gibt es für beide kein Halten mehr. Kaiserschmarren im Wok Man hat noch so viel vor, Gulasch und Schinkenfleckerl (die Köberl von Gerer gelernt hat), auch der Kaiserschmarren, den man für ein Instagram-Video im Wok zubereitet hat, sei richtig geil gewesen. Köberl hat die Karte schon im Kopf. Ein Muss für jedes Gericht: Chen will sie zu Preisen anbieten, die er auch privat zahlen würde und verlässlich kalkulieren kann. „Sonst kommt es nicht auf die Karte.“ Deshalb sei das Kalbsschnitzel (28,80 €) auch nicht bio . Bio-Kalb ist Mangelware , der Preis zu instabil für den kalkulierenden Chen: „Du kannst die Teuerung nicht gänzlich den Gästen weitergeben. Wir sind eigentlich zu günstig, können damit aber wirtschaften. Man braucht halt einen längeren Atem.“ Seine anderen Lokale (Chen ist an sieben Restaurants beteiligt) geben einen zusätzlichen finanziellen Puffer. Leben könnte man am Standort auch von billigen Schnitzeln und Touristen , will aber etwas für die Leute im Grätzel bieten, „die nicht mehr auf den Naschmarkt gehen, weil es ihnen zu touristisch ist“. Apropos Schnitzel : Das will Chen auch in vegan anbieten: „Ich will, er muss“, scherzt er in Richtung Chefkoch, der einwirft: „Doch, das interessiert mich brennend , ich bin nur noch nicht sicher, was die beste Basis ist.“ Ein Risiko, das es wert ist Den Break-even-Point für das Sopherl hat Chen, studierter Physiker, in acht Jahren berechnet – optimistisch wären auch vier Jahre möglich: „Aber ich muss das Risiko mit einrechnen.“ Und dass man mit dem Sopherl ein Risiko eingeht, sagen die beiden selbst. Heute ein Restaurant zu eröffnen, müsse man sich erst einmal trauen. Chens Antwort auf die Klagen, dass Gäste weniger Alkohol konsumieren : eine Weinkarte, auf der nichts teurer als 30 Euro ist. Bei all den Kalkulationen geht es dann aber doch um ein Gefühl : „Ich habe lange überlegt, ob sich das Projekt auszahlt. Wir wollen ein Statement für die Wiener Küche setzten, mehr machen und durchziehen“, sagt Chen. Und das Risiko, zu scheitern ? „Das ist es mir wert.“

"Mehr als ein Spielzeug": Wie Eltern mit dem Labubu-Hype umgehen können

"Mehr als ein Spielzeug": Wie Eltern mit dem Labubu-Hype umgehen können

Sie sind gleichzeitig süß und furchterregend, nervig und unterhaltsam – und begeistern Erwachsene ebenso wie Kinder. Labubus – kleine Plüschfiguren mit Trollgesicht – baumeln nicht mehr nur von Luxushandtaschen, sondern auch von Schultaschen und Rucksäcken. Die britische Psychologin Tracy King hat sich eingehend mit dem Hype beschäftigt. KURIER: Wie erklären Sie sich den extremen Erfolg der Labubus? Tracy King: Labubus sind mehr als ein Spielzeug – sie sind eine Sprache der Zugehörigkeit. Labubus verbinden auffälliges Design, eine starke Geschichte und das Prinzip „Zeig, was du hast“. Cleveres Marketing und soziale Medien verstärken den Effekt. Wenn ein Spielzeug eine Geschichte erzählt und ein Signal der Zugehörigkeit aussendet, verbreitet es sich schneller als eine Erkältung im Klassenzimmer. Was macht Labubus für Kinder so besonders attraktiv? Ab dem Schulalter sind Kinder darauf programmiert, Anerkennung zu suchen. Labubus sind dafür wie gemacht: Sie sind sammelbar, vergleichbar und haben einen hohen Wiedererkennungswert – perfekte Zutaten für Gemeinschaft und Freundschaft. Wer einen besitzt, zeigt: Ich bin da, ich bin wichtig, ich gehöre dazu. Für ein Kind liegt die eigentliche Magie also nicht im Plastik, sondern in der Nähe zu Freunden, im gemeinsamen Spaß und dem Gefühl, dabei zu sein. Viele Eltern hören zu Hause den Satz: „Alle anderen haben schon einen!“ – Wie sollten sie reagieren? Eltern müssen nicht gegen den Trend kämpfen, sondern ihren Kindern helfen, damit umzugehen. Am besten ist eine ausgewogene Haltung: Gefühle ernst nehmen, Familienregeln setzen, und wenn man „Ja“ sagt, den Rahmen klein halten – zum Beispiel ein oder zwei Figuren, oder diese nach und nach verdienen lassen. Wichtig ist: Das Gespräch bleibt offen, ohne Vorwürfe. Wie könnte so ein Gespräch konkret aussehen? Eltern können mit einfachen Fragen viel erreichen. Ein paar Beispiele: „Was gefällt dir an den Figuren?“ – So erfährt man, ob es dem Kind um die Farben, die Charaktere oder das Dazugehören geht. „Wie würde es sich anfühlen, ein Labubu zu haben?“ – Das stärkt die emotionale Sprache des Kindes. „Was machen deine Freunde mit ihren Labubus?“ – Hier rückt das Spielen anstatt des Besitzens in den Mittelpunkt. Oder aber: „Wollen wir einen Plan machen: eine Figur jetzt, und dann schauen wir, wie du damit umgehst?“ – Das vermittelt Wertschätzung, ohne den Wunsch endlos zu bedienen. So lernt ein Kind nicht nur Konsum, sondern auch Selbstreflexion. Haben Sie noch praktische Tipps für Eltern? Ein paar Grundsätze können viel bewirken. Etwa, Werte zu benennen: „Wir in dieser Familie mögen Trends, aber wir sammeln nicht alles.“ Zeit geben: Nach einer Woche ist der Wunsch oft schon kleiner. Oder eine Perspektive zeigen: „Trends kommen und gehen. Eure Freundschaften bleiben.“ Was bleibt nach dem Hype? Labubus werden verschwinden – wie Tamagotchis, Pokémon-Karten oder Fidget Spinner. Aber die Fähigkeiten, die Eltern Kindern rund um den Hype beibringen können, die bleiben.

Magistratsabteilungen in Wien zusammenlegen? Debatte anlässlich des Sparkurses

Magistratsabteilungen in Wien zusammenlegen? Debatte anlässlich des Sparkurses

Eines ist für die kommende Legislaturperiode klar: Wien wird – wie auch der Bund – sparen müssen. Die Verschuldung der Bundeshauptstadt liegt bei knapp zwölf Milliarden Euro . Wie eingespart wird, ist noch nicht klar. Die Verhandlungen laufen bis in den Herbst hinein „auf Hochtouren“, wie es im Büro von Finanzstadträtin Barbara Novak (SPÖ) heißt. Das Budget 2026 soll im November beschlossen werden. Es sei wichtig, „ergebnisoffen zu agieren, sprich sinnbildlich jeden einzelnen Stein in die Hand zu nehmen, ihn genau zu bewerten und dann über seine künftige Verwendung zu entscheiden“, sagt Novak. Die Wiener ÖVP hätte schon einige Steine gefunden, über die sie diskutieren würde, konkret die 56 Magistratsabteilungen in Wien. Diese seien historisch gewachsen und könnten nicht unterschiedlicher sein, betonen die Türkisen. Und zwar einerseits vom Aufgabenbereich her, aber noch mehr, was ihre Finanzkraft betrifft. Zwei Drittel des Budgets Konkret entfielen zwei Drittel des Gesamtbudgets auf fünf Magistratsabteilungen. Demnach haben die Bereiche für Gesundheitsversorgung, Finanzwesen, Schulen, Soziales und Kindergärten im Jahr 2024 die meisten Ausgaben getätigt. Die fünf Abteilungen haben gemeinsam 13,13 Milliarden Euro ausgegeben. Zum Vergleich: Bei den fünf kleinsten waren es insgesamt 18 Millionen Euro. Am wenigsten Geld haben übrigens das Wiener Stadt- und Landesarchiv (232.033 Euro) und die Wien Bibliothek (1.256.363 Euro) ausgegeben. Eber Zwei Drittel des Gesamtbudgets entfallen auf fünf Magistratsabteilungen. Die Ausgaben der „Big Five“ kritisiert die ÖVP dabei nicht – dass in Gesundheitsversorgung und Bildung, zwei Kernbereiche der Partei, viel investiert wird, wird vorerst nicht hinterfragt. Ob Wien eine Stadtverwaltung mit „56 unterschiedlichen Spielwiesen“ braucht, aber schon, wie es Klubobmann Harald Zierfuß und Finanzsprecher Manfred Juraczka formulieren. „Wir fordern Einsparungen in der Struktur der Stadtverwaltung, um eine Trendwende einzuleiten und die Schuldenlawine zu stoppen.“ Dass sie mit diesem Vorschlag durchkommen, ist allerdings unwahrscheinlich. Derzeit sei keine Verschlankung der Magistratsabteilungen in Planung, heißt es im Büro der Finanzstadträtin . „Die Konsolidierungsmaßnahmen setzen sich im Einklang mit dem Konsolidierungsprozess der Bundesregierung überwiegend aus ausgabenseitigen Maßnahmen zusammen.“ 10-15 Prozent Einsparung Sprich: Derzeit würden jede einzelne Förderung, jede Maßnahme und auch jedes Projekt auf dem Prüfstand stehen. Jede Magistratsabteilung habe den Auftrag erhalten, zehn bis 15 Prozent in ihrer Abteilung einzusparen. Auch Koalitionspartner Neos steht dem ÖVP-Vorstoß skeptisch gegenüber. Die Verschlankung der Verwaltung sei den Neos zwar immer ein großes Anliegen, eine reine Zusammenlegung von Abteilungen würde aber nicht automatisch Synergien ergeben. Im Regierungsprogramm wären aber viele Effizienzmaßnahmen vorgesehen, um den Service der Stadt einfacher, bürgernäher und kostengünstiger zu gestalten, heißt es beim pinken Rathausklub. Und weiter: „Die großen Hebel in der Optimierung sehen wir in der Digitalisierung auf allen Ebenen. Zum Beispiel im Gesundheitsbereich oder auch in der gesamten Verwaltung, dort, wo die Stadt mit allen Bürgerinnen und Bürgern interagiert, um den Alltag zu erleichtern.“ Bezirke zusammenlegen? Im Bund machen sich die Neos für die Zusammenlegung von Gemeinden stark, der KURIER berichtete . Auf Wiener Ebene geben sich die Pinken aber vorsichtig zurückhaltend: „Uns ist es jedenfalls wichtig, dass die Bezirksidentitäten erhalten bleiben.“ Allerdings sehen auch sie „viel Potenzial im Föderalismus und bei der Frage der Zuständigkeiten. Dazu nimmt die neue Reformpartnerschaft zwischen Bund, Ländern und Gemeinden gerade ihre Arbeit auf.“

Warum das Anrainerparken in Margareten heuer nicht mehr umgesetzt wird

Warum das Anrainerparken in Margareten heuer nicht mehr umgesetzt wird

Nachdem der KURIER im Jänner über diese Politposse berichtet hatte, schien Bewegung in die Causa zu kommen: Margareten hat nämlich als einziger innerstädtischer Bezirk kein Anwohnerparken (also Parken nur für Pickerlbesitzer) umgesetzt – weshalb der 5. Bezirk zuletzt zusehends unter Druck kam. Vor allem im Naschmarkt-Grätzl, weil dort durch den Bau des „Naschparks“ und der U2-Baustelle Pilgramgasse rund 100 Stellplätze wegradiert wurden. Doch eben wegen dieser temporären Baustelle, die nicht vor 2030 endet, konnte die für das Anwohnerparken nötige Stellplatzzählung nicht beauftragt werden, da das Ergebnis verfälscht wäre. Man hätte es vor dem Baustellen-Start initiieren müssen, hieß es. Eine Groteske auf den Rücken der Bezirksbewohner, die seither lange Wege bei der Parkplatzsuche (und viel Ärger auf sich) nehmen müssen. Grafik,Josef Gebhard Doch es nahte Rettung aus dem Rathaus: Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) griff ein und kündigte ein vorübergehendes Anwohnerparken an. In Absprache mit dem Bezirk. Allerdings: Bei der Wien-Wahl wurde Margareten umgefärbt – und der neue, grüne Bezirksvorsteher Michael Luxenberger steht dem Ansinnen äußerst reserviert gegenüber. Eine KURIER-Anfrage bei der MA 46 (Verkehrsorganisation) zeigt: „Es gibt seitens des Bezirks zwar eine Willensbekundung, aber noch immer keine Beauftragung zur Stellplatzerhebung.“ Die Willensbekundung ist ein SP-VP-Beschluss im Bezirk, der von den Grünen nicht mitgetragen wurde. Aber den Auftrag zur Stellplatzzählung muss der Bezirkschef geben. „Keine simple Situation“ Aus dem Büro von Luxenberger heißt es, dass man „in Gesprächen“ sei, aber das Ganze „keine simple Situation“ sei – auch wegen der „enorm“ hohen Kosten für die Zählung. „Wir verlieren keine Sekunde, die Prozesse brauchen ihre Zeit, aber wir sind auch erst seit drei Monaten da.“ In den „nächsten Wochen“ sollte dann Klarheit herrschen. Das bedeutet freilich auch: Wegen der langen Vorlaufzeiten geht sich das Anrainerparken heuer wohl nicht mehr aus.