Hitze in Wiener Wohnungen: Wo viele Menschen leben, wird es schneller heiß

Hitze in Wiener Wohnungen: Wo viele Menschen leben, wird es schneller heiß

Greenpeace hat neun Wohnungen mit Temperaturmessgeräten ausgestattet. Drei im Neubau, vier in Nachkriegs- und zwei in Gründerzeitgebäuden. Der Grund: „Wir wollten wissen, welchen Temperaturen die Menschen in ihren Wohnungen ausgesetzt sind“, sagt Jasmin Duregger von Greenpeace . Zwei Monate lang wurden Messungen durchgeführt. Grob zeigen die Ergebnisse: Umso schlechter saniert eine Wohnung ist und je mehr Menschen darin leben, desto heißer wird es. Wobei auch die Sonneneinstrahlung und das Lüftungsverhalten eine Rolle spielen, wie aus den Messungen hervorgeht, die Greenpeace gemeinsam mit der BOKU durchgeführt hat. Diese genannten Wohnungen heizen sich schneller auf, um dann langsamer als andere Gebäudetypen wieder abzukühlen. Konkret wurde festgestellt, dass in locker belegten Neubauwohnungen die Temperatur in rund einem Drittel der Zeit in den unbehaglichen Bereich (ab 27 Grad) stieg. In locker belegten Altbauwohnungen war dies bereits die Hälfte der Zeit der Fall, in dicht belegten Wohnungen – unter 15 Quadratmeter pro Person – sogar in über 85 Prozent der Zeit. Und das seien nur die Ergebnisse für einen mittleren Sommer, sagt Herbert Formayer, Professor am Institut für Meteorologie an der BOKU . Bei einem „extremen“ Sommer, würden die Ergebnisse noch einmal deutlich anders aussehen. Die soziale Komponente An den Untersuchungen zeige sich aber auch die soziale Komponente der Klimadebatte. Vor allem von Armut betroffene Menschen würden unter der Hitze leiden, sagt Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe . Aus der Praxis erzählt er, dass viele Menschen davon berichten würden, dass sich die engen, überfüllten Wohnungen wie „eine Sauna“ anfühlen würden. Hitzeausschläge bei Kindern seien mittlerweile Standard. Wohnungswechsel, Umbauten sowie andere Abkühlungsmaßnahmen – etwa Schwimmbadbesuche – seien für diese Menschen aber schlichtweg unleistbar, sagt Fenninger. Gemeinsam mit Greenpeace fordert er deshalb, dass die Regierung vermehrt Anreize zum Sanieren von Wohnhäusern setzen sowie in die Mitpreisbildung eingreifen sollte. Kostenfreie Zugänge zu kühlen Rückzugsorten seien ebenfalls notwendig.

Kritik an Notarztersatz: Gemeinden  beklagen „unausgereifte Modelle“

Kritik an Notarztersatz: Gemeinden beklagen „unausgereifte Modelle“

Mit Veranstaltungen und Aktionen wollen nun Gemeinden und Aktivisten im Ybbstal und im Wienerwald mehr Transparenz und Aufklärung in die von der Landespolitik angekündigten Auflösungen der dortigen Notarzt-Stützpunkte bringen. Weil Verunsicherung und Unmut über die Ankündigung aus St. Pölten immer größer werden, hatte Bürgermeister Werner Krammer (ÖVP) am Donnerstag Vertreter wichtiger Institutionen zum Runden Tisch ins Rathaus Waidhofen/Ybbs geladen. Positiver Effekt sei gewesen, dass erstmals alle maßgebliche Akteure des Rettungsdiensts samt weiterer Bürgermeister aus dem Ybbstal an einem Tisch saßen, bestätigten Stadtchef Krammer und Alfred Lichtenschopf, der Sprecher der Ärzte-Gruppe " Komitee Herzalarm “, die für den Verbleib des Notarztstützpunktes mobil macht. Atzenhofer Wolfgang Bürgermeister und medizinische Experten des "Komitees Herzalarm" berieten mit Vertretern der Rettungsorganisationen in Waidhofen an der Ybbs.  Archivbild vom Auftritt der Ybbsalter im Juli. Einig sei man sich auch, dass ohne ausreichenden Ersatz durch Notfallsanitäter mit Kompetenz Venenzugang die im Gesundheitsplan 2040+ angepeilte Schließung des NEF-Stützpunktes in Waidhofen im April 2027 nicht akzeptiert werde, versichern Krammer und Lichtschopf. Erst in der Ausarbeitung stecke das Vorhaben, den Stützpunkt des Notarzthubschraubers C15 bei Ybbsitz mit einem zweiten Notarztfahrzeug neben der Station in Amstetten auszustatten, schilderte Krammer weiters. Komitee-Sprecher Lichtenschopf kündigte im KURIER-Gespräch an, dass demnächst eine Unterschriftenaktion zur Causa startet. Wienerwald Im Wienerwald haben nach der vorwöchigen Fixierung des Notarztstützpunktes Purkersdorf ( Bezirk St. Pölten ) die Bürgermeister der Gemeinden Gablitz ( Michael Cech , ÖVP), Mauerbach ( Peter Buchner , ÖVP), Pressbaum (Josef Rothensteiner , ÖVP), Purkersdorf ( Stefan Steinbichler , SPÖ), Tullnerbach ( Paul Porteder , ÖVP) und Wolfsgraben ( Christian Lautner , ÖVP) angekündigt eine große Info-Veranstaltung angekündigt. „Notruf NÖ“ und die Rettungsorganisationen sollen konkret darlegen, wie das geplante neue System funktioniert und welche Garantien es für die Bevölkerung gebe, so die Ortschefs. Privat Verlangen Info-Veranstaltung: Gablitz (Michael Cech, ÖVP), Mauerbach (Peter Buchner, ÖVP), Pressbaum (Josef Rothensteiner, ÖVP), Purkersdorf (Stefan Steinbichler, SPÖ), Tullnerbach (Paul Porteder, ÖVP) und Wolfsgraben (Christian Lautner, ÖVP) Das angekündigte Konzept eines „ RTW-C Notarztfahrzeug “ in Purkersdorf , ausgestattet mit Notfallsanitätern und einer Videoverbindung zu Ärzten, das eine erweiterte Hubschrauberflotte ergänzen soll, werfe derzeit zahlreiche Fragen zu „unausgereiften Modellen, die niemals Leben gefährden dürfen“ auf, kritisieren die Bürgermeister.