Die Not der Anreiz-Regierung

Die Not der Anreiz-Regierung

"Ich will den Kuchen größer machen“, sagt sein Vorgänger im Vorjahr am Traunsee, „und in den kommenden fünf Jahren ein Gesamtwachstum von 10 Prozent erreichen“. Karl Nehammer s Rezept ist nachweislich nicht auf- und er selbst vom innenpolitischen Parkett abgegangen. Die Probleme sind geblieben, mehr noch: Sie sind größer geworden. Wenn Christian Stocker im ORF -Sommergespräch zum ersten Mal als Kanzler und Chef der zweitstärksten Partei Rede und Antwort stehen wird, wird er das in einem TV-Garten tun, der zu gedeihen scheint. In Österreichs Wirtschaft selbst wächst kaum etwas – außer die Angst vor einem weiteren Abschwung und Anstieg der Arbeitslosen- sowie Inflationsrate, die heute bekannt werden. Österreichs wichtigster Handelspartner Deutschland meldet erstmals seit 2015 mehr als drei Millionen Arbeitslose. Von Wirtschaftswachstum kann hierzulande ob der Prognosen von Wifo (0,0 %) und IHS (0,1 %) keine Rede sein, von Entspannung bei der Teuerung – Wifo und IHS gehen für 2024 von 2,9 % Inflation aus – auch nicht. Das alles trübt die Stimmung und treibt nun endlich die Regierung? Das Credo vom „leben und leben lassen“ und „Comeback von Leistung und Wettbewerbsfähigkeit“ hat sich abgenutzt, ehe es jemandem genutzt hat, und wird seit Tagen vom Kanzler durch eine Formel zu ersetzen versucht: 2-1-0. Stocker will Maßnahmen ergreifen, die die Inflation auf 2 % reduzieren, ein Wachstum von 1 % generieren und niemanden tolerieren, der die Gesellschaft infrage stellt. So klar die Botschaft, so unklar ist, woher die Mittel für die bereits avisierten Investitionsanreize (Investitionsprämien u. a.) kommen sollen. Bekanntlich muss Österreich allein heuer 6,4 Milliarden Euro einsparen. Unklar ist auch, welchen Wirtschaftswunderwerkzeugkasten die Koalition nach der Klausur am Mittwoch präsentieren wird, der die Teuerung bekämpfen und die Wirtschaft stimulieren kann. Unerfindlich die Gründe, die die Regierung bisher daran gehindert haben, sich einem der Ziele so zu verschreiben, dass es bei der Bevölkerung ankommt. Wenn schon nicht spürbar im Alltag, so zumindest glaubhaft, was das Ansinnen selbst betrifft. Geglaubt wird laut Umfragen nämlich weiter mehr den Versprechen der FPÖ. Warum nehmen ÖVP , SPÖ und Neos die Nicht-Wahlzeit (regulär gewählt wird 2027 in den Ländern) nicht endlich selbst als Anreiz, um ihren Formeln Fakten folgen zu lassen? Im Herbst und bei den Beamtengehältern können sie beweisen, wie ernst es ihnen mit dem „Bohren harter Bretter“ ist, als die sie Politik stets beschreiben. Den von Türkis - Grün beschlossenen Beamte-KV über 0,3 % der Inflation für 2026 wieder aufzuschnüren, macht den Kuchen nicht größer, spart aber dem Staat Millionen und zahlt auf das Glaubwürdigkeitskonto der Regierung ein.

Weinherbst bis Bauernfest: Fünf herbstliche Veranstaltungstipps in Österreich

Weinherbst bis Bauernfest: Fünf herbstliche Veranstaltungstipps in Österreich

Weinlese, Erntedank, Bauernherbst - im September und Oktober ist der Kalender voll mit Wanderevents, traditionellen Festen und Veranstaltungen. Fünf Tipps von Bayern bis zur Donauregion. 70 Jahre Weinlesefest: Mit dem Sonderzug nach Retz tingeln Das Retzer Weinlesefest wird heuer von 25. bis 28. September in der historischen Weinstadt zelebriert – und das zum 70. Mal. Ein Erlebnis, neben dem Weinbrunnen und dem Winzerumzug, ist der Sonderzug aus Wien am Sonntag, dem 28. September. Der Reblaus Express der Niederösterreich Bahnen startet um circa 8:30 Uhr in Wien-Floridsdorf und hält in Korneuburg und Stockerau, bevor er gegen 10 Uhr in Retz ankommt. retzer-land.at/weinlesefest Der Bauernherbst ist die fünfte Jahreszeit der Salzburger Die findigen Salzburger strecken das Jahr und haben eine „fünfte Jahreszeit“ erschaffen: den Bauernherbst. Die Veranstaltungen in der Erntezeit reichen von Brotback- und Kinderkochkursen über Mühlenführungen bis zu Konzerten und dem regional typischen Hoagascht. Ein Top-Event gegen Ende hin ist der Leonhardiritt in Straßwalchen am 26. Oktober. Programm: salzburger-seenland.at Ein Festumzug mit Schnalzern, Pferden  und alten Traktoren zieht  am 20. September durch Krimml. Heuer jährt sich das Bauernherbstfest mit Blasmusik, Trachtenmodenschau und Volkstanz zum vierzigsten Mal. Gleichzeitig findet auch der Almabtrieb statt: das Vieh zieht geschmückt zurück ins Tal und für Besucher gibt es Pinzgauer Spezialitäten wie „Holzknechtmuas“, „Schottnockn“ oder „Oischneidnidei“. Infos unter zillertalarena.com/krimml/ Zillertal Arena Das Bauernherbstfest und der festliche Albabtrieb finden in Krimml gleichzeitig statt. Das Genussfest „feinheimisch“ feiert am Katschberg Premiere Am 6. und 7. September wird am Katschberg zum ersten Mal das Klimaberg Genussfest „feinheimisch“ veranstaltet. Infos auf klimaberg.at In der Donauregion kommen die Leut’ beim Wandern zusammen Zwanzig Gemeinden der Donauregion in Oberösterreich laden zum Wanderherbst ein – von Schärding bis Waldhausen im Strudengau. An jedem Wochenende von 6. September bis 26. Oktober wird gewandert. Der Auftakt findet im Rahmen der „Naturwunda25“, einer Musikwanderung am 7. September in Haibach ob der Donau , statt. An Labstationen werden dabei regionale Schmankerl aufgetischt. Mehr auf donauregion.at/wandern-verbindet Bayern: Herbstliches Themenwandern am Chiemsee Im “Chiemgauer Wanderherbst“ (Start ist im September) gibt es wöchentlich geführte und kostenlose  Touren.  Das Programm ist bunt gemischt: von Kräuterwanderungen, über römische Geschichte bis zum Kaiserschmarrn-Kochkurs. Termine unter chiemsee-chiemgau.info/wanderherbst . Chiemgau GmbH Wandern im Chiemgau: Im Herbst bieten sich geführte Themenwanderungen an.