Bruce Willis wohnt nicht mehr daheim: Ehefrau Emma Heming über "laute Meinungen"

Bruce Willis wohnt nicht mehr daheim: Ehefrau Emma Heming über "laute Meinungen"

Der demenzkranke Schauspieler Bruce Willis wohnt laut Angaben seiner Ehefrau nicht mehr daheim. "Ich wusste, dass in erster Linie vor allem Bruce das für unsere Töchter gewollt hätte", sagte Emma Heming Willis in einem TV-Interview mit US-Moderatorin Diane Sawyer für den Sender ABC. "Er hätte gewollt, dass sie in einem Zuhause sind, das mehr auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, als auf seine." Willis wohne deshalb nun in einem Bungalow in der Nähe mit Bedingungen für ihn und die Pflegekräfte, sagte sie weiter. Laute Meinungen Nach ihrem Auftritt, bei dem sie intime Informationen geteilt habe, hätten viele Personen verurteilend reagiert, so Heming Willis: "Die Meinungen sind sehr laut und sie sind so aufdringlich", sagt sie in einem Video, das sie nach der Ausstrahlung des Interviews auf ihrem Instagram-Kanal veröffentlicht hat. "Aber wenn sie selbst keine Erfahrung damit haben, haben sie kein Mitspracherecht. Und sie haben definitiv kein Stimmrecht." Pflegende Angehörige würden "zu oft" von Personen beurteilt, die selbst nie " an vorderster Front standen", schreibt sie zu dem Clip. Sie hebt hervor: "Ein offener Umgang (mit dem Thema) mag zu Meinungen einladen, aber noch wichtiger: Er schafft Verbindung und Bestätigung für diejenigen, die selbst jeden Tag mit der Realität der Pflege umgehen. Für diese Menschen teile ich unsere Geschichte. Mit jenen, die diese Reise verstehen, möchte ich eine tiefere Verbindung aufbauen." 2022 hatte die Familie mitgeteilt, dass sich Willis wegen einer Krankheit aus dem Filmgeschäft zurückziehen werde. Ein Jahr später folgte eine genauere Diagnose: Frontotemporale Demenz , eine seltene, schnell fortschreitende und nicht heilbare Erkrankung, bei der Nervenzellen zunächst im Stirn- und Schläfenbereich des Gehirns abgebaut werden. Lärm belastet den erkrankten Star Die Krankheit sorge dafür, dass Lärm Willis sehr belastet, sagte seine Frau in dem ABC-Interview. Deshalb habe sie ihre beiden 13- und 11-jährigen Töchter keine Spielnachmittage und Übernachtungen von Freunden mehr ausrichten lassen. "Ich habe unsere ganze Familie isoliert", sagte Heming Willis. Das neue Haus für Willis ermögliche eine andere Lebensweise. "Es ist ein Haus voller Liebe und Wärme und Fürsorge und Lachen", sagte Heming Willis. Viele Freunde des Schauspielers würden ihn weiter besuchen. "Das ist sehr schön zu sehen." Bruce Willis hatte seine Frau 2009 geheiratet. Mit seiner früheren Ehefrau Demi Moore hat er drei weitere erwachsene Kinder. Die beiden Familien sind eng miteinander verbunden. Sie posten Fotos von gemeinsamen Feiern und Besuchen.

Behandlung per Videotelefonie: Gericht kippt bundesweite Ausschreibung

Behandlung per Videotelefonie: Gericht kippt bundesweite Ausschreibung

Die Digitalisierung gilt als einer der Hoffnungsträger, um das Gesundheitswesen zu entlasten. Die Österreichische Gesundheitskasse ÖGK hat darum kürzlich eine Ausschreibung für eine bundesweite telemedizinische Versorgung gestartet. Das Ziel: Per Videotelefonie sollen Patientinnen und Patienten bei leichten Beschwerden beraten werden , bei denen eine erste ärztliche Einschätzung ohne unmittelbaren physischen Kontakt möglich ist. Das würde laut ÖGK nicht nur den Patientinnen und Patienten zugute kommen, sondern zugleich Zeit und Kosten im Gesundheitssystem sparen. Denn u nnötige Arzt- und Ambulanzbesuche sollen dadurch verringert werden. Diesem Ansinnen ist aber nun vorerst ein Riegel vorgeschoben worden. Denn am Freitag hat, wie der KURIER erfahren hat, das Bundesverwaltungsgericht die Ausschreibung für nichtig erklärt. ÖGK gegen Ärztekammer Sowohl die Ärztekammer für Wien als auch die Ärztekammer für die Steiermark hatten diese zuvor rechtlich angefochten. „Unter dem Schlagwort Digitalisierung erleben wir den Versuch, zentrale Parallelstrukturen zu etablieren, an den Ärztinnen und Ärzten vorbei, ohne Systemintegration, dafür mit kommerziellem Antrieb“, begründete dies Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin der Wiener Ärztekammer im Juli. „Statt neue Strukturen am Reißbrett zu entwerfen, sollten wir bewährte Modelle wie den Ärztefunkdienst weiterentwickeln.“ In der ÖGK sieht man das naturgemäß anders. Es sei unverständlich, dass sich die Ärztekammer "permanent vor neuen innovativen Strategien verschließe". Zudem habe das Gericht wegen formaler Kriterien die Ausschreibung gekippt. Inhaltliche und umfangsbezogene Rahmenbedingungen müssten in der Vergabeunterlage präzisiert werden. "Die Möglichkeit, Telemedizin als modernen Baustein der Versorgung zu etablieren, wurde nicht in Frage gestellt", heißt es aus der ÖGK. Man wolle darum nach "sorgfältiger Analyse" eine Neuausschreibung starten. Aufholbedarf in Österreich Laut einer Studie der MedUni Wien steht Österreich im internationalen Vergleich im Bereich der Telemedizin noch sehr schlecht da. Mehr als 5.000 Hausarztpraxen in 38 europäischen Ländern wurden dabei untersucht. Demnach liege die Nutzung von Videosprechstunden in Großbritannien, Skandinavien und Luxemburg bei knapp über 80 %, in Österreich hingegen unter 25 Prozent .