Publikums-Magnet: Warum die Schwinger Topstars und Millionäre sind

Publikums-Magnet: Warum die Schwinger Topstars und Millionäre sind

Wie echte Sporthelden sehen sie auf den ersten Blick ja nicht aus. In ihrem Zwilch , diesen seltsamen Hosen, die einer riesigen Windel ähneln. Dazu die trachtigen Hemden , unter denen sich gerne ein zünftiges Bäuchlein versteckt. Und dann tollen sie in dieser Aufmachung auch noch im Sägemehl herum wie kleine Kinder. Die spinnen, die Schweizer! So ignorant und gemein kann natürlich nur jemand sein, der sich noch nie näher mit dem Volkssport der Eidgenossen beschäftigt hat. Das Schwingen, oder Hosenlupf , wie es in der Schweiz auch heißt, eine eigene Form des Rangelns , ist bei unseren Nachbarn Kulturgut , Spitzensport und Publikumsattraktion in einem. APA/KEYSTONE/CHRISTIAN MERZ Große Euphorie Wie lässt es sich sonst erklären, dass an diesem Wochenende 350.000 Besucher in die 4.000-Seelengemeinde Mollis im Kanton Glarus pilgern, um dort das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest zu zelebrieren? Wie wäre es sonst möglich, dass ein Schwinger ( Christian Stucki 2019) in der Schweiz zum Sportler des Jahres gewählt wird – noch vor Tennis-Legende Roger Federer und den heimischen Fußball- und Skistars? „Das Schwingen hat in den letzten 15 Jahren einen richtigen Schub gemacht“, erklärt Marcel Perren, Sportreporter, der für den Schweizer Blick seit Jahrzehnten den Volkssport verfolgt. Er hat auch den Imagewandel des Schwingens miterlebt. Früher war das Schwing- und Älplerfest ein Treffpunkt für Senner, Bauern und Menschen aus den ländlichen Gegenden . "Inzwischen siehst du dort im Publikum fast so viele gepiercte Bauchnabel wie Älplerhemden.“ EPA/MICHAEL BUHOLZER Viel Bier Für das große Eidgenössische Schwing- und Älplerfest, das in dieser Form alle drei Jahre stattfindet, wurde in Mollis das größte mobile Stadion der Welt errichtet. Die 56.500 Sitzplätze reichen allerdings nicht, um dem Ansturm Herr zu werden. „Die hätten auch 100.000 Tickets verkaufen können“, sagt Blick-Reporter Marcel Perren. Auch andere Kennzahlen dieser dreitägigen Veranstaltung sind rekordverdächtig. 47 Fußballfelder groß ist das gesamte Areal. Auf die Besucher des Sport-Volksfests warten 450.000 Würste und vier Tonnen Ruchbrot , in den Fässern und Flaschen lagern 265.000 Liter Bier und 5.400 Liter Schnaps . In der Mitte des Geländes steht ein 20 Meter hoher, 30 Meter langer und 182 Tonnen schwerer Muni aus Holz. EPA/MICHAEL BUHOLZER Lange Tradition Besagter Muni ist neben den Schwingern der eigentliche Hauptdarsteller dieser Veranstaltung. Denn genau so ein Muni, ein besonderer Zuchtstier , winkt dem Sieger am Sonntag als Hauptpreis . Die Ehrenrunde des Schwingerkönigs mit dem Stier durch den Wettkampfring aus Sägemehl gehört genauso zur guten alten Tradition wie die Überreichung eines Kranzes aus Eichenlaub. Das Schwingen ist nahezu ein reines Phänomen der Deutsch-Schweiz . Im Tessin und in den französischsprachigen Kantonen des Landes schüttelt man über die Männer im Zwilch nur den Kopf. Das Gros der Schwinger-Stars kommt aus dem ländlichen Raum, wo dieser Sport auch seinen Ursprung hat. Einst waren es Landwirte, Metzger und Zimmerer, die im Ring ihre Muskeln spielen ließen. Bis ins Jahr 1998 war das Schwingen noch eine komplett werbefreie Zone , Verstöße wurden – Karl Schranz lässt grüßen – streng geahndet. Nur im Sägemehl-Ring sind Sponsoren bis heute verboten . APA/KEYSTONE/CHRISTIAN MERZ Der erste Millionär Inzwischen sind die besten Schwinger allesamt Profis , die nur pro forma einer Arbeit nachgehen. Athleten wie Joel Wicki , der Schwingerkönig von 2022, sind gefragte Werbetestimonials und verdienen bis zu einer Million Euro im Jahr . Verantwortlich für diesen Boom war in erster Linie Kilian Wenger , der Schwingerkönig von 2010 gilt als Popstar des Schwingsports. „Früher waren die Schwinger mit einem gröberen Bauch ausgestattet. Aber Wenger hatte Sexappeal und hat das Publikum aus den urbanen Gebieten in den Sägemehlring gezogen. Er war der erste Millionär “, berichtet Reporter Marcel Perren. Hohe TV-Quoten Diese Popularität rund um die Schwinger nimmt inzwischen ungeahnte Dimensionen an. Am Wochenende wird das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest im Fernsehen voraussichtlich erstmals die 1-Million-Zuseher-Marke knacken . Das sind Top-Einschaltquoten , wenn man bedenkt, dass die Bilder nur in der deutschsprachigen Schweiz übertragen werden. „Nur das Lauberhornrennen und die Ski-WM kommen über eine Million“, weiß Experte Marcel Perren.

Nachhilfe: Drittel braucht Unterstützung - 45.000 Schüler können es sich nicht leisten

Nachhilfe: Drittel braucht Unterstützung - 45.000 Schüler können es sich nicht leisten

Der Bedarf an privater Nachhilfe ist weiter hoch: 31 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben laut dem am Freitag präsentierten Nachhilfebarometer der Arbeiterkammer (AK) 2025 Nachhilfe gebraucht, 18 Prozent haben auf bezahlte Angebote zurückgegriffen. Zu diesen 318.000 Schülern kommen noch 45.000 dazu, die Nachhilfe gebraucht hätten, sie sich aber nicht leisten konnten. Die Kosten für Nachhilfe sind durch die Teuerung zuletzt auf 800 Euro gestiegen. Am höchsten ist die Nachhilfequote dabei an den AHS-Oberstufen, wo laut der Ifes-Studie unter Eltern von knapp 5.000 Schülern fast die Hälfte Unterstützung braucht. Aber auch bei den Volksschulen lag der Anteil zuletzt schon bei 22 Prozent. Im Vergleich zu früheren Jahren sind die Zahlen deutlich gestiegen, betonte AK-Bildungsexpertin Elke Larcher. Getty Images/LeoPatrizi/istockphoto.com Zusammen ist man weniger allein: Das Lernen mit anderen in der Kleingruppe motiviert zum Durchhalten. Vor 15 Jahren brauchten über alle Altersgruppen hinweg noch 20 Prozent Nachhilfe - seien es kostenpflichtige Kurse bei Instituten oder Studierenden, Unterstützung von Personen außerhalb der Familie oder Gratis-Angebote von NGOs. Für gut ein Zehntel der Schüler stand übrigens auch in den Sommerferien Nachhilfe am Programm, die Eltern kostete das laut Befragung im Schnitt 450 Euro. 300 Euro mehr für Nachhilfe als vor fünf Jahren Nachhilfe wird dabei laut Larcher nicht nur genommen, um eine Nachprüfung zu verhindern, Noten zu verbessern oder in der weiterführenden Wunschschule aufgenommen zu werden. Ein Drittel der Eltern gab an, dass der im Unterricht durchgenommene Stoff nicht ausreichend verstanden wurde. Zwei Drittel der Nachhilfe entfallen dabei auf das Fach Mathematik. Die mittleren Ausgaben der Familien für Nachhilfeangebote sind im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 50 Euro gestiegen, im Vergleich zum Jahr 2020 sogar um fast 300 Euro. Mehr als die Hälfte der Befragten sprach in der AK-Erhebung heuer von einer spürbaren bis sehr starken finanziellen Belastung. Viertel der Eltern muss täglich mit Kindern für Schule üben Neben den Ausgaben für Nachhilfe müssen Eltern in Österreich laut der Befragung auch vergleichsweise viel Zeit in die Schulkarriere ihrer Kinder investieren: 79 Prozent der Schülerinnen und Schüler brauchen zumindest hin und wieder Hilfe der Eltern beim Aufgabenmachen, Lernen und Üben. Knapp ein Viertel braucht täglich Unterstützung. Drei Viertel der betreffenden Eltern gaben an, dadurch zeitlich unter Druck zu stehen. "Wenn Eltern den Schulerfolg ihrer Kinder mit viel Geld oder Stress erkaufen müssen, dann läuft etwas grundsätzlich falsch", kommentierte die Bereichsleiterin Bildung der AK Wien, Ilkim Erdost, die aktuellen Daten. Zahlen aus Zeitverwendungsstudien aus Ländern wie Finnland, Norwegen oder den Niederlanden würden belegen, dass es auch anders geht. Sie forderte als Gegenmaßnahme dringend Investitionen in mehr ganztägige Schulangebote und mehr Mittel für besonders geforderte Standorte über den Chancenbonus, "damit die Bildung in den Schulen stattfinden kann und damit auch die Eltern, Schülerinnen und Schüler entlastet werden". Forderung nach Reform des Mathe-Unterrichts Expertin Larcher plädierte außerdem für eine Debatte über eine Reform des Nachhilfefachs Nummer eins, Mathematik. Man müsse sich die Lehrpläne und Unterrichtsmethoden so reformieren, dass das Fach praxisnah und anwendungsorientiert wird und die Schüler weniger Angst davor haben. Mit Blick auf das neue Schuljahr, das am Montag in Ostösterreich und eine Woche später auch in den übrigen Bundesländern wieder losgeht, fordert die AK auch eine Entlastung bei den Schulkosten. Die Schulen sollten ein Budget bekommen, damit sie unbürokratisch Schulmaterialien für die Kinder und Jugendlichen besorgen können, so Erdost.

Opa Pierce Brosnan schwärmt von James-Bond-Zeit und liebt Kuchen - "vielleicht zu sehr"

Opa Pierce Brosnan schwärmt von James-Bond-Zeit und liebt Kuchen - "vielleicht zu sehr"

Der frühere James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan ("GoldenEye") denkt gern an seine Zeit als 007 zurück, insbesondere wenn er auf ehemalige Kollegen aus seinen Filmen trifft. Bei den Dreharbeiten zum neuen Netflix-Krimi "The Thursday Murder Club" freute sich der 72-Jährige über das Wiedersehen mit Jonathan Pryce , der 1997 in dem 007-Abenteuer "Der Morgen stirbt nie" Bonds Widersacher Elliot Carver spielte. Ex-007 schwärmt von Bond-Schurken "Jonathan und ich haben uns gegenseitig gefeiert", erzählte Brosnan jetzt der Deutschen Presse-Agentur in London und lachte. "Wir haben in Erinnerungen an die James-Bond-Zeit geschwelgt - an die Rettung der Welt und die Zerstörung der Welt." Eine gemeinsame Szene in "The Thursday Murder Club" hatte das Duo zwar nicht. Doch der 78 Jahre alte Pryce habe ihn vor der Kamera erneut beeindruckt. "Er ist wirklich großartig. Er bringt so eine schöne, feinfühlige Performance rüber, so richtig von Herzen." In "The Thursday Murder Club", einer Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Richard Osman , spielt Brosnan einen ehemaligen Gewerkschafter namens Ron. Mit einer Gruppe von Rentnern versucht Ron, einen Mord im Umfeld eines Altenheims zu lösen. Neben dem Ex-007 spielen die Oscar-Gewinner Helen Mirren ("Die Queen") und Sir Ben Kingsley ("Gandhi") sowie Celia Imrie ("The Best Exotic Marigold Hotel") in dem Krimi von Regisseur Chris Columbus mit. Der Film ist ab sofort beim Streamingdienst Netflix zu sehen. Sehen Sie hier den Trailer: Opa Pierce liebt Kuchen "vielleicht zu sehr" Ein Thema des Films ist das Altern, mit dem Brosnan offensichtlich keine Probleme hat. Besonders das Opa-Sein gefällt ihm. "Man findet sich durch seine Enkelkinder, sie sind wie kleine Spiegel", sagte der gebürtige Ire. "Weil sie dir Fragen stellen und du plötzlich anfängst, Geschichten zu erzählen. Und dabei denkst du dir: Ach, ich habe ja doch einiges miterlebt. Da steckt tatsächlich etwas Bedeutendes, etwas Lebendiges in mir." Brosnan verriet außerdem noch einer seiner Leidenschaften. Was in "The Thursday Murder Club" bei keinem Treffen von Ron mit seinen Freunden fehlen darf, ist Kuchen. Opa Pierce gestand, dass er nicht nur in seiner aktuellen Filmrolle gern nascht. "Oh, ich liebe Kuchen. Ich liebe Desserts", schwärmte der Schauspieler und scherzte: "Vielleicht liebe ich sie sogar ein bisschen zu sehr."