Sturm Graz gibt Angreifer Böving an Mainz ab

Sturm Graz gibt Angreifer Böving an Mainz ab

Sturm Graz hat den nächsten Akteur der Meistermannschaft abgegeben. Angreifer William Böving wechselt zu Mainz 05 in die deutsche Fußball-Bundesliga, wie die Steirer am Montag bekannt gaben. Der 22-jährige Däne soll Sturm laut Sky-Informationen drei Millionen Euro inklusive Boni einbringen. Dazu erhalten die Grazer eine Weiterverkaufsbeteiligung. Der Vertrag von Böving bei Sturm wäre noch bis 2026 gelaufen. Er stand schon am Wochenende im Grazer Derby nicht mehr im Kader.

Christian Stocker: Die Zeit als Feind des Konsenskanzlers

Christian Stocker: Die Zeit als Feind des Konsenskanzlers

Ist er der „Buddha von Wien“ , wie ihn Europas größtes Nachrichtenmagazin Der Spiegel im Frühling nannte? Oder trifft eher der ÖVP-intern gebrachte Vergleich mit Winston Churchill zu? Im Zweifel sind Vergleiche immer schief, bei Christian Stocker ist das nicht anders – was hat er wirklich mit einem britischen Premier im Zweiten Weltkrieg gemein? Erstes Sommergespräch für Kanzler Christian Stocker Dessen ungeachtet absolvierte der 65-Jährige am Montag sein erstes ORF -Sommergespräch als ÖVP-Chef und Kanzler. Und Fakt ist weiter, dass er wohl der unwahrscheinlichste Bundesparteiobmann der jüngeren Partei- und Zeitgeschichte ist. Noch im Jänner wäre niemand in der Partei auf die Idee gekommen, dass der Wiener Neustädter Rechtsanwalt Österreichs erste Dreierkoalition anführt. Das heißt aber nicht notwendigerweise , dass Stocker der Falsche für den Job ist. Beobachter loben seinen unaufgeregt-zurückhaltenden Stil, der sich scharf von narzisstisch angehauchten Regierungschefs wie einem Christian Kern oder Sebastian Kurz abhebt. In der Bundesregierung wird Stockers Autorität weitgehend akzeptiert, nach außen getragene Konflikte sind – noch – Mangelware. „Leben und leben lassen“ lautet das interne Motto des ÖVP-Chefs, dem selbst grüne Oppositionspolitiker zubilligen, wenig Talent fürs Lügen oder Intrigen zu besitzen. Mit der Formel "2-1-0" an die Spitze? Strategieberater wie Thomas Hofer weisen freilich seit Wochen darauf hin, dass Stocker und die gesamte Regierung gut daran täten, inhaltlich offensiver aufzutreten. „Wir sind nicht Kickl, das ist langsam zu wenig.“ Soll heißen: Die Sanierung des Budgets, die sogar noch mehr kosten könnte als die veranschlagten 15 Milliarden Euro für 2025/26 (siehe Seite 3), ist kein Projekt, mit dem man die Herzen gewinnt. Im Gegenteil: Die weiterhin hohe Inflation und Reizthemen wie die Lebensmittelkosten drücken den Österreichern in der global ohnehin angespannten Situation nach wie vor aufs Gemüt. Und das wiederum zeigt sich in einer anhaltenden Unzufriedenheit mit Stockers Regierung. Die FPÖ liegt in Umfragen weiterhin stabil zwischen 30 und 35 Prozent. Und für den ÖVP-Chef wird es entscheidend sein, ob er das wieder drehen kann. Zuletzt versuchte er die Formel „2-1-0“ zu etablieren: Soll heißen: Inflation auf zwei Prozent runter, Wirtschaftswachstum auf ein Prozent rauf – und null Toleranz gegenüber Extremisten und Demokratie-Feinden. Inhaltlich ist das wohl sympathisch. Die Frage ist nur: Wie lange hat Stocker Zeit? „Denn in der Partei“, so sagt ein Stratege, „wächst jede Woche, die sich bei unseren Werten nichts zum Positiven bewegt, die Ungeduld.“

Weiteres Sparpaket nötig? Regierungsklausur unter tristen Vorzeichen

Weiteres Sparpaket nötig? Regierungsklausur unter tristen Vorzeichen

Die Inflation senken, für Wirtschaftswachstum sorgen, Bürokratie abbauen: Das sind die Schwerpunkte der ersten Regierungsklausur nach der Sommerpause. Am Dienstag und am Mittwoch diskutieren ÖVP , SPÖ und Neos im Bundeskanzleramt über möglich Akutmaßnahmen – und den generellen Fahrplan im Herbst. Vorab: Mit einem großen Wurf ist vorerst nicht zu rechnen. Die größte Schwierigkeit bleibt weiterhin die triste Budgetsituation. Die Regierung muss 2025/'26 bereits 15 Milliarden Euro einsparen, um die EU-Defizitvorgaben zu erfüllen. Und die Lage dürfte sogar noch schlimmer sein. FPÖ-Budgetsprecher Arnold Schiefer rechnet damit, dass aufgrund der steigenden Inflation und Arbeitslosigkeit noch zwei bis drei zusätzliche Milliarden eingespart werden müssen. Ein Wert, den Regierungsvertreter auf KURIER-Nachfrage dementieren. Sie gehen eher von rund einer Milliarde aus. Klar ist: Auch damit wäre der Spielraum für Investitionen in die Wirtschaft oder Preissenkungen äußerst begrenzt. Um welche Schwerpunkte es bei der Klausur geht und welche Maßnahmen diskutiert werden: Wirtschaft Die Regierung will ein kleines Investitionspaket schnüren. Im Raum stehen Investitionsprämien oder verbesserte Abschreibemöglichkeiten . Bereits Anfang Juni hat Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) einen Industriestrom-Bonus präsentiert, der heuer und 2026 mit je 75 Millionen Euro budgetiert ist. Offen ist, ob diese Maßnahme bei der Klausur oder erst danach finalisiert wird. Mieten Zur Mietpreisbremse im regulierten Bereich, kommt auf Drängen der SPÖ ab 2026 auch eine für private Mietwohnungen. Das Modell: Bei einer Inflationsrate von mehr als drei Prozent sollen Mieten nur noch um die Hälfte der über drei Prozent liegenden Inflation steigen dürfen. Dieses große Mietpaket könnte in zwei Wochen – also nach der Klausur – präsentiert werden. Den Neos und der ÖVP ist wichtig, dass gleichzeitig auch der Eigentumserwerb erleichtert wird. Ein Punkt: Bis Mitte 2026 fällt beim Erwerb des ersten Eigenheims bis 500.000 Euro keine Grunderwerbssteuer (GrESt) an. Diese Maßnahme, ein Überbleibsel des türkis-grünen Wohnbaupakets, könnte verlängert werden. Im Regierungsprogramm steht zudem ein staatliches Wohnbaukreditprogramm für junge Menschen. Lebensmittelpreise Die Dreierkoalition will gegen den " Österreich-Aufschlag" vorgehen, um die Inflation zu senken. Dieser sorgt dafür, dass die Preise identer Markenprodukte in Österreich beispielsweise deutlich teurer sind als in Deutschland. Das Problem: Eine schnelle "Abschaffung" ist nicht möglich. Laut dem Fahrplan der EU-Kommission ist erst ab 2026 eine Lösung absehbar. APA/APA-POOL/GEORG HOCHMUTH / GEORG HOCHMUTH Gegenfinanzierung Insbesondere die Neos pochen auf ein Paket, bei dem sämtliche Maßnahmen gegenfinanziert sind. Wie? Nachverhandelt wird die bereits beschlossene Erhöhung der Beamtengehälter. Auch eine Anpassung der Pensionen unter der Inflationsrate von 2,7 Prozent halten die Neos für nötig – ÖVP und SPÖ reagierten bisher zurückhaltend. Ob diese Punkte bei der Klausur konkretisiert werden, ist unklar. Eine andere Maßnahme wollen die Neos eventuell aus Kostengründen  verschieben: Die ÖVP hat eine „Flat Tax“ für Pensionisten zum Herbstbeginn angekündigt – die das Arbeiten neben der Pension steuerlich begünstigen würde. Hier dürften sich die Türkisen, was eine Verschiebung betrifft, sträuben. Verfahrensbeschleunigung In die Sommerpause hatte sich Türkis-Rot-Pink mit der Ankündigung eines Verfahrensturbos verabschiedet. Die Umsetzung erfolgt weniger geschwind: Die Gesetzesentwürfe für den schnelleren Ausbau Erneuerbarer (EABG) oder für schleunigere Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP-G) stehen noch aus. Werden sie bei der Klausur präsentiert? Auch das ist offen. Dienstagnachmittag tritt Energieminister Hattmannsdorfer jedenfalls mit Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) und Staatssekretär Josef Schellhorn (Neos) vor die Medien.