„Everesting“: 8.000 Euro für Pro Mente und Nominierung für Sportler

„Everesting“: 8.000 Euro für Pro Mente und Nominierung für Sportler

Die Kraftanstrengung des Eisenstädters Robert Grabner bleibt nicht unbelohnt. Wie berichtet, ist der 53-jährige ambitionierte Amateur-Radfahrer Mitte August 88 Mal die Glorietteallee in seiner Heimatstadt hinaufgefahren. Die 100 Höhenmeter, die er jedes Mal zurücklegte, entsprechen in Summe den 8.848 Metern des höchsten Gipfels der Erde. Fürs „Everesting“ hat der Bankangestellte fast 20 Stunden gebraucht. Grabner hat sich die Plackerei angetan, um möglichst viel Geld für Pro Mente zu sammeln. Aus den rund 6.000 Euro, die nach Grabners letzten Höhenmetern schon in der Spendenbox waren, sind mittlerweile 8.000 Euro geworden, die der Radler an Pro-Mente-Obfrau Eva Blagusz übergeben hat. Die Spende finanziert für Pro-Mente-Klienten Ausrüstung und Nenngelder zur Vorbereitung auf die Special Olympics in Wien . Grabner ist für die Initiative „Sportler mit Herz 2025“ der Österreichischen Lotterien nominiert. Das Publikumsvoting läuft von 15.-21. September - Infos unter sportlermitherz.at

Pharmig-Chef: "Die Zeit billiger Medikamente in Österreich ist vorbei"

Pharmig-Chef: "Die Zeit billiger Medikamente in Österreich ist vorbei"

Es sei „sinnbefreit“, wenn die Politik mehr Pharmaproduktion in Europa haben will, am Ende aber nur der niedrigste Preis zähle, übt Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog im KURIER-Interview heftige Kritik an der Preispolitik. In Österreich drohe dadurch eine Verschärfung bei den Lieferengpässen. KURIER: Die staatlichen Gesundheitsausgaben laufen aus dem Ruder, die Krankenkassen müssen sparen. Gibt es da noch Spielraum bei den Medikamentenpreisen? Alexander Herzog: Ganz im Gegenteil. Wir haben ein enorm niedriges Preisniveau. Die Medikamentenpreise in Österreich sind niedriger als in vielen anderen EU-Ländern. Die einzige Einsparmöglichkeit wäre, bestimmte Produkte den Patienten nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Sparen auf Kosten der Patienten? Die Politik kann durch eine Niedrigpreispolitik die Medikamenten-Versorgung jederzeit zurückfahren. Das hätte aber einen enormen volkswirtschaftlichen Schaden zur Folge, weil durch die vielen Therapien Menschen wieder früher gesund werden und zurück ins Arbeitsleben kehren. Sparen bei Medikamenten bedeutet immer auch einen volkswirtschaftlichen Schaden. APA/EXPA/ STEFANIE OBERHAUSER Sie beklagen, dass Österreich zu den Ländern mit den niedrigsten Medikamentenpreisen innerhalb der EU zählt. Wie kommt es zu diesem „Österreich-Abschlag“? Österreich ist ein kleiner Markt und der Preisdruck des öffentlichen Gesundheitssystems ist enorm hoch. Die Pharmafirmen sind zugleich durch die hohe Inflation massiv unter Druck geraten. Gestiegene Rohstoff- und Energiekosten sowie neue Regulatorien haben die Produktionskosten in die Höhe getrieben. Besonders betroffen ist die Generika-Branche. Dort wird es wirtschaftlich immer schwieriger, bestimmte Arzneien im Markt zu halten und wir müssen uns mit ständigen Lieferengpässen herumschlagen. Pro Monat werden 20 Produkte vom Markt genommen, unter anderen deshalb, weil der Preis für die Hersteller nicht mehr wirtschaftlich darstellbar ist. Aber diese Fakten stoßen auf taube Ohren. Pharmafirmen können die Medikamenten-Preise ja nicht einfach erhöhen wie im Lebensmittelhandel? Stimmt. Uns geht es nicht so gut wie dem Lebensmittelhandel, sondern wir müssen uns einem Preisfeststellungsverfahren unterziehen. Wir haben einen 100 Prozent staatlichen Eingriff in die Preise. Zugleich handelt es sich aber um privatwirtschaftliche Unternehmen und nicht um Staatsbesitz. Da sagen manche, na gut, bei dem Preis liefere ich eben nicht mehr in dieses Land. Um die Versorgung zu sichern, müssen ab heuer wichtige Medikamente bevorratet werden. Sie waren gegen eine Notfallbevorratung. Warum? Nationale Alleingänge sind hier nicht zielführend. Wir haben immer gesagt, dass eine Bevorratung nur auf EU-Ebene sinnvoll ist. Wenn viele Länder bevorraten, sind die Produkte erst recht nicht verfügbar und können dann auch nicht eingelagert werden. Für eine bessere Versorgung schlagen Pharmaverbände ein europaweit einheitliches Preissystem vor. Wie soll das funktionieren? Mit einem Grundpreis bei der Zulassung und Zuschlag für reichere sowie Abschlag für ärmere Länder. Die EU-Länder würden dann in Kategorien eingeteilt. Österreich wäre unter den Ländern mit Zuschlägen, Bulgarien und Rumänen beispielsweise hätten Abschläge. Zugleich wäre der Parallelhandel eingedämmt. Das wäre ein Widerspruch zum freien Handel. Die Chance auf Umsetzung ist gering, oder? Derzeit ist das nicht umsetzbar, denn jedes EU-Land pocht im Gesundheitswesen auf seine nationalen Bestimmungen. Mit dem Ergebnis, dass die Preissysteme nicht vergleichbar sind. Kurier/Gerhard Deutsch Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog US-Präsident Trump nimmt die Pharmabranche an die Kandare, fordert massive Preissenkungen und will die Produktionskosten von Medikamenten auf alle Länder aufteilen. Wie wird sich das auf Europa auswirken? Die USA sind der wichtigste Pharmamarkt, daher gehen die Hersteller jetzt kein Risiko ein. Neue, hochinnovative Therapien werden zuerst in den USA auf den Markt kommen und das Preisniveau wird sich angleichen. Medikamente werden in den USA etwas billiger, dafür bei uns deutlich teurer werden. Man muss es einfach sagen: Die Zeit billiger Medikamente ist vorbei. Das europäische Modell des Billigstpreises stößt an seine Grenzen. Europa muss sich vom Tiefpreismantra verabschieden. Drohen Produktionsverlagerungen von Europa in die USA? Es gibt einen globalen Wettbewerb um Pharma-Investitionen, daher droht tatsächlich eine Abwanderung in die USA, so wie vor Jahren bei den Generika nach Asien. Alle freuen sich über niedrige Preise, aber wir haben uns zugleich in die Abhängigkeit begeben. Wenn die Politik Produktion in Europa halten will und auf der anderen Seite die Preispolitik die Verfügbarkeit nicht ermöglicht, so ist das sinnbefreit.

Skandal in Argentinien: Javier Milei wegen Korruptionsvorwürfen unter Druck

Skandal in Argentinien: Javier Milei wegen Korruptionsvorwürfen unter Druck

Javier Milei hatte sich gerade so richtig in Rage geredet. „Nieder mit dem Kirchnerismus“, also der von ihm verhassten linken Vorgängerregierung, brüllte Argentiniens Präsident bei einer Wahlkampfveranstaltung am Mittwoch. „Nie wieder!“, skandierten seine Anhänger, während sich das Präsidentenauto in der Stadt Lomas de Zamora in der Provinz Buenos Aires den Weg durch die Massen bahnte. Milei war eigentlich dort, um seinem libertären Kandidaten für die bevorstehende Kommunalwahl am 7. September den Rücken zu stärken. Doch plötzlich geriet die Situation außer Kontrolle: Steine und andere Gegenstände flogen dem Staatschef und seiner Schwester, die neben ihm stand und in die Menge winkte, um die Ohren, es kam zum Handgemenge, Milei musste den Platz fluchtartig verlassen – unverletzt. Korruptionsskandal erschüttert sein Umfeld Zuvor hatte er sich erstmals zu dem Korruptionsskandal geäußert, der derzeit sein Land erschüttert. So wurden vor wenigen Tagen Audioaufnahmen publik, in denen Diego Spagnuolo , ein enger Vertrauter Mileis und Leiter der nationalen Behindertenagentur, über mutmaßliche Schmiergeldzahlungen von Pharmaunternehmen spricht, um sich staatliche Aufträge zu angeln. Die Rede ist von bis zu 800.000 Dollar pro Monat, um den der Staat betrogen werden soll. Ein Teil davon soll direkt an Karina Milei , die Schwester des rechtspopulistischen Präsidenten, fließen. Die Vorwürfe treffen Milei ins Mark. So hatte sich der Rechtspopulist eigentlich auf die Fahnen geschrieben, mit der politischen und wirtschaftlichen „Kaste“ Argentiniens abzurechnen, der er vorwirft, im großen Stil öffentliche Mittel zum eigenen Vorteil auszubeuten. Nun wird genau das seinem engsten Umfeld zur Last gelegt – und das mitten im Wahlkampf in Buenos Aires und vor den wichtigen Zwischenwahlen im Oktober , wenn Teile von Kongress und Senat gewählt werden. Dabei sah es lange Zeit eigentlich gut aus für den „Anarchokapitalisten“, der seiner Wut auf den Staat gerne mit der Kettensäge Ausdruck verleiht: Die Inflation ist seit seinem Amtsantritt im Dezember 2023 massiv gesunken, von 118 Prozent Ende 2024 auf 37 Prozent im Juli 2025. Im vergangenen Jahr erzielte Argentinien nach 14 Jahren erstmals einen Budgetüberschuss und für heuer wird ein Wachstum von 5,2 Prozent prognostiziert. Widerstand wächst Doch erst im Juli geriet die Wirtschaft wieder ins Straucheln: hohe Zinsschwankungen, ein massiver Wertverlust des Pesos. Nach Bekanntwerden der Korruptionsvorwürfe brachen dann die argentinischen Märkte ein. Und Milei droht nun, den großzügigen Vertrauensvorschuss, den ihm die argentinische Bevölkerung gegeben hat (obwohl sie seine radikale Schocktherapie am eigenen Leib spürt), verspielt zu haben. Laut Umfragen liegt seine Zustimmung erstmals unter 40 Prozent. Hinzu kommt, dass die Opposition nach eineinhalb Jahren aus ihrer Schockstarre erwacht ist und zuletzt einige Erfolge für sich verbuchen konnte. So überstimmte sie erstmals einige von Mileis Vorhaben im Parlament, etwa radikale Einschnitte im Sozial-, Kultur- und Gesundheitsbereich. Der Rechtspopulist geht indes auf Attacke. Korruptionsvorwürfe weist er vehement von sich, spricht von manipulierten Tonaufnahmen, Lügen und „Chaos“, das die Opposition gezielt säe. Auch für die Attacken in Lomas de Zamora machte er die „Anhänger des Kirchnerismus“ verantwortlich.

Übergriffe in Wien: Pita mit Hummus, Falafel und einer Prise Nahostkonflikt

Übergriffe in Wien: Pita mit Hummus, Falafel und einer Prise Nahostkonflikt

Von Johanna Worel Zwischen Straßenbahnen und den Menschenströmen am Schottentor riecht es nach Hummus und frisch gebackener Pita. Hier betreiben Nikolaus Haupt und Daniel Moisejew seit vier Jahren ihren Streetfood-Stand „ Taïm – Israeli Streetfood “. Doch seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist der Imbiss für die beiden nicht mehr nur ein Ort für schnellen Genuss. Politik mischt sich in ihren Alltag – und der Name ihres Lokals sorgt immer wieder für Kritik. Traditionen vermischen sich „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es hat uns nicht beeinflusst“, sagt Moisejew. Viele Gäste verstünden nicht, dass Taïm als israelisches Lokal nicht automatisch für den Staat Israel und gegen Palästina stehe. Immer wieder hören sie Vorwürfe – etwa, dass Hummus oder Falafel gar nicht israelisch seien, sondern arabisch oder palästinensisch. „Dieses Essen gehört zur Kultur des gesamten östlichen Mittelmeerraums, der Levante – einer Region, in der seit Jahrhunderten arabische, jüdische und mediterrane Traditionen zusammenkommen“, erklärt er. Authentizität als Antwort Ihre Antwort auf die Anfeindungen ist Authentizität. Moisejews Familie stammt aus Israel, das Wissen um die Küche hat er von klein auf mitbekommen. Einige ihrer Zutaten wie Pitas oder  Mangosoße importieren sie direkt von dort, die Falafel-Mischung stellen sie nach eigenem Rezept selbst her. „Wir wollten ein Stück Tel Aviv nach Wien bringen“ , sagt Moisejew. Eine bekannte israelische Opernsängerin erzählte den beiden sogar, dass sie ihre Eltern bei Wien-Besuchen immer zu Taïm führe – „weil es dort wirklich wie zu Hause schmeckt“. Konto gesperrt Wie schnell selbst ein kleiner Imbissstand unter Druck geraten kann, haben Haupt und Moisejew vor wenigen Wochen erlebt: Ihr Google-Account wurde deaktiviert – offenbar, weil das Konto des Lokals massenhaft gemeldet wurde. Für die beiden ein weiteres Beispiel dafür, wie schwer es geworden ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: das Essen. „Natürlich können und wollen wir uns nicht völlig heraushalten“, sagt Moisejew. „Aber unser Ziel ist es, mit unserem Essen Brücken zu bauen.“ Denn so wie sich in der Levante über Jahrhunderte verschiedene Traditionen vermischt haben, kreuzen sich auch am Schottentor täglich die Wege der verschiedensten Menschen. Studenten, Pendler, Touristen – sie alle können hier zwischen Straßen- und U-Bahnen zu einer Pita greifen. In diesem alltäglichen Chaos wollen Haupt und Moisejew zeigen, dass Kulinarik verbinden kann, auch wenn die Politik Gräben zieht. Jüdisches Museum Seit 1. Mai 2024 betreiben die beiden außerdem das Café im Jüdischen Museum. „Wir haben es zu einer schwierigen Zeit übernommen“, sagen sie. Nach dem Hamas-Angriff verzeichnete das Museum einen deutlichen Besucherrückgang. der die Besucherzahlen auf unter 100.000 fallen ließ, im Vergleich zu einem früheren Rekord von 144.000 Besuchern im Jahr 2019 – „das wirkt sich natürlich auch auf uns aus“. Trotz alle dem ist es den beiden wichtig ihrer Botschaft treu zu bleiben: „Food, Love und Peace.“

Minister: Ungarn könnte Treffen Selenskyj-Putin ausrichten

Minister: Ungarn könnte Treffen Selenskyj-Putin ausrichten

Ungarn wäre laut Aussagen seines Europaministers Janos Bóka dazu bereit, das geplante Treffen zwischen den Präsidenten der Ukraine und Russlands, Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin, auszurichten, wolle sich aber nicht selbst in den Vordergrund rücken. "Wenn zwischen den Gesprächspartnern Einvernehmen darüber herrscht, dass wir behilflich sein können, sind wir dazu bereit", sagte Bóka am Rande des Forums Alpbach im Gespräch mit der APA.

Laut Pröll bei Regierungsklausur "drei Säulen" im Fokus

Laut Pröll bei Regierungsklausur "drei Säulen" im Fokus

Bei der Regierungsklausur nächste Woche werden laut ÖVP-Staatssekretär Alexander Pröll drei Themenfelder im Mittelpunkt stehen: die Bereiche Wirtschaftsaufschwung, Inflationsbekämpfung und Entbürokratisierung. "Das sind die drei konkreten Säulen, um die wir uns kümmern werden. Konkrete Maßnahmen kann ich logischerweise noch nicht sagen, das wird dann Teil der Klausur werden", sagte Pröll am Donnerstag in Alpbach zur APA.

Stabilitätspakt geht in nächste Runde

Stabilitätspakt geht in nächste Runde

Bund, Länder und Gemeinden nehmen am Freitag einen weiteren Anlauf für einen neuen Stabilitätspakt. Eine Verständigung schon zum jetzigen Zeitpunkt gilt als äußerst unwahrscheinlich, sind doch die Vorgespräche ziemlich zäh verlaufen, wie es von unterschiedlichen Verhandlungspartnern zur APA hieß. Immerhin ist die Gesprächsrunde diesmal ziemlich prominent besetzt, kommen doch zwei Landeshauptleute und der Gemeindebund-Präsident ins Finanzministerium.

Ex-Minister Kocher tritt Amt als Nationalbank-Gouverneur an

Ex-Minister Kocher tritt Amt als Nationalbank-Gouverneur an

Die Nationalbank (OeNB) schlägt am kommenden Montag ein neues Kapitel auf: Martin Kocher, Ex-IHS-Chef und bis vor kurzem ÖVP-Wirtschafts- und Arbeitsminister, tritt sein Amt als Gouverneur und damit oberster Notenbanker des Landes an. Der 51-jährige Ökonom übernimmt die Geschäfte von Robert Holzmann, der sechs Jahre an der Spitze der OeNB stand. In der damit einhergehenden Funktion als EZB-Ratsmitglied dürften Kocher durchaus turbulente Zeiten erwarten.