Publikaturist und Gary-Glotz -Kreativchef Peter "Bulo“ Böhling nimmt sich in seiner Kolumne in dieser Woche das Geschäftsmodell der klassischen Verlage vor, das stärker unter Druck steht denn je. Mit Blick auf ein drohendes Verlagssterben fühlt er sich beim Umgang damit an sein Lieblingsnebenfach in der Uni erinnert: Psychologie. Er hofft auf nicht weniger als eine "publizistischen Reinkarnation". von Bulo Nach der Diagnose einer schweren Krankheit gibt es laut heutigem Stand der Psychologie fünf Phasen, wie Betroffene damit umgehen: Verleugnung, Wut, Verhandlung, Depression und schließlich die Akzeptanz. Ähnlich verhält es sich derzeit im Kreis der Publisher. Nur, dass die Verleger durch Dr. Google und seinen zusammenfassenden Helfer Gemini keinen Schnupfen vor den Latz geballert bekommen, sondern ihr Todesurteil. Zumindest die meisten von ihnen. „Blödsinn!“ werden jetzt einige abwinken. Aha, merken Sie was? Richtig: Phase eins, Verleugnung . Es kann nicht sein, was nicht sein darf … Unser Haus gibt es schon seit fast 100 Jahren … Wir werden geeignete Maßnahmen finden … et cetera, Gezetera. Wer sich in diesen Tagen auf den Feelgood-Feten der publizierenden Branche unter die Gäste mischt, gewinnt die erschreckende Erkenntnis, dass sich erstaunlich viele noch an diesem Punkt befinden, obwohl sie bereits kurz vorm Abnippeln sind. Wer's schon begriffen (und die Wut hinter sich gelassen) hat, der befindet sich bereits in Phase drei und damit in Verhandlungen - mit sich selbst und anderen. Was wird da fleißig sondiert, suggeriert und summiert?! Doch unterm Strich steht fast immer diese eine unschöne Zahl: Werbegeschäft minus 100 Prozent = Zero. Nichts. Nullkommanix. Das lässt sich leider nicht schönrechnen. Und da kommt sie auch schon traurig um die Ecke geschlichen, die in Hoffnungslosigkeit stoßende Phase vier: Depression . Wie ein dickes schwarzes Tuch aus Samt legt sie sich auf die Motivation der Machenden, auf deren Aufnahmebereitschaft, Visionsfähigkeit, Transferdenken, Weitsichtstärke und Über-Lebens-Lust. Klingt düster? Isses auch. Aber: Haltet durch, liebe Medienhausmeister! Denn bald beginnt sie, die letzte und entscheidende Phase eurer Wiedergeburt. Denn wenn ihr endlich akzeptiert , dass ihr euch dereinst digital selbst eure Printprodukte (und damit Markenträger) abgeschossen habt, um euch jetzt schweren Herzens auch vom Online-Geschäft verabschieden zu müssen, dann lebt es sich friedvoller. Denn dann seht ihr, dass ihr noch näher ran müsst an eure Zielgruppe, und zwar nicht nur mit Inhalten, sondern auch Erlebnissen, Events, Empfehlungen. Dass Neugeschäft nicht nur bedeutet, andere Titel zu übernehmen, sondern in die Leser- oder besser Kundenbindung zu investieren – und: in die Customer-Communities. Natürlich wäre es utopisch, jedem von euch zuzurufen „Eröffnet Cafés, lasst Boote vom Stapel, gründet Yoga-Studios, Ernährungsberatungen, Testlabore oder Modelabels!“. Noch weltfremder wäre allerdings die Ermutigung, weiterzumachen wie bisher. Und wenn ihr euch neu erfindet, dann bitte nicht als Kaffeesatzleser eurer Vergangenheit, sondern als Gastgeber einer neuen Öffentlichkeit. Einer, die weniger Reichweite braucht und mehr Nähe. Mehr Austausch, weniger Auflage. Mehr Substanz, weniger Schein. Das wäre wahrhaftig eine versöhnliche Phase sechs: Wiederaufbau mit Herz und Verstand . Ich wünsche darum eine alles Dagewesene vergessende Restwoche mit der zukunftstauglichen Traute zur publizistischen Reinkarnation! Alle Bulo-Beobachtungen lesen Publikaturist und Gary-Glotz -Kreativchef Peter “Bulo“ Böhling nimmt sich in seiner Kolumne in dieser Woche das Geschäftsmodell der klassischen Verlage vor, das stärker unter Druck steht denn je. Mit Blick auf ein drohendes Verlagssterben fühlt er sich beim Umgang damit an sein Lieblingsnebenfach in der Uni erinnert: Psychologie. Er hofft auf nicht weniger als eine “publizistischen Reinkarnation”. von Bulo Nach der Diagnose einer schweren Krankheit gibt es laut heutigem Stand der Psychologie fünf Phasen, wie Betroffene damit umgehen: Verleugnung, Wut, Verhandlung, Depression und schließlich die Akzeptanz. Ähnlich verhält es sich derzeit im Kreis der Publisher. Nur, dass die Verleger durch Dr. Google und seinen zusammenfassenden Helfer Gemini keinen Schnupfen vor den Latz geballert bekommen, sondern ihr Todesurteil. Zumindest die meisten von ihnen. „Blödsinn!“ werden jetzt einige abwinken. Aha, merken Sie was? Richtig: Phase eins, Verleugnung . Es kann nicht sein, was nicht sein darf … Unser Haus gibt es schon seit fast 100 Jahren … Wir werden geeignete Maßnahmen finden … et cetera, Gezetera. Wer sich in diesen Tagen auf den Feelgood-Feten der publizierenden Branche unter die Gäste mischt, gewinnt die erschreckende Erkenntnis, dass sich erstaunlich viele noch an diesem Punkt befinden, obwohl sie bereits kurz vorm Abnippeln sind. Wer’s schon begriffen (und die Wut hinter sich gelassen) hat, der befindet sich bereits in Phase drei und damit in Verhandlungen – mit sich selbst und anderen. Was wird da fleißig sondiert, suggeriert und summiert?! Doch unterm Strich steht fast immer diese eine unschöne Zahl: Werbegeschäft minus 100 Prozent = Zero. Nichts. Nullkommanix. Das lässt sich leider nicht schönrechnen. Und da kommt sie auch schon traurig um die Ecke geschlichen, die in Hoffnungslosigkeit stoßende Phase vier: Depression . Wie ein dickes schwarzes Tuch aus Samt legt sie sich auf die Motivation der Machenden, auf deren Aufnahmebereitschaft, Visionsfähigkeit, Transferdenken, Weitsichtstärke und Über-Lebens-Lust. Klingt düster? Isses auch. Aber: Haltet durch, liebe Medienhausmeister! Denn bald beginnt sie, die letzte und entscheidende Phase eurer Wiedergeburt. Denn wenn ihr endlich akzeptiert , dass ihr euch dereinst digital selbst eure Printprodukte (und damit Markenträger) abgeschossen habt, um euch jetzt schweren Herzens auch vom Online-Geschäft verabschieden zu müssen, dann lebt es sich friedvoller. Denn dann seht ihr, dass ihr noch näher ran müsst an eure Zielgruppe, und zwar nicht nur mit Inhalten, sondern auch Erlebnissen, Events, Empfehlungen. Dass Neugeschäft nicht nur bedeutet, andere Titel zu übernehmen, sondern in die Leser- oder besser Kundenbindung zu investieren – und: in die Customer-Communities. Natürlich wäre es utopisch, jedem von euch zuzurufen „Eröffnet Cafés, lasst Boote vom Stapel, gründet Yoga-Studios, Ernährungsberatungen, Testlabore oder Modelabels!“. Noch weltfremder wäre allerdings die Ermutigung, weiterzumachen wie bisher. Und wenn ihr euch neu erfindet, dann bitte nicht als Kaffeesatzleser eurer Vergangenheit, sondern als Gastgeber einer neuen Öffentlichkeit. Einer, die weniger Reichweite braucht und mehr Nähe. Mehr Austausch, weniger Auflage. Mehr Substanz, weniger Schein. Das wäre wahrhaftig eine versöhnliche Phase sechs: Wiederaufbau mit Herz und Verstand . Ich wünsche darum eine alles Dagewesene vergessende Restwoche mit der zukunftstauglichen Traute zur publizistischen Reinkarnation! Alle Bulo-Beobachtungen lesen
Ein Erdbeben der Stärke 8,8 vor der Ostküste Russlands hat zu Tsunamiwarnungen im gesamten Pazifikraum geführt. Das US-Tsunamiwarnzentrum in Honolulu warnte am Dienstag (Ortszeit) vor bis zu drei Meter hohen Wellen unter anderem in Japan, Russland und Hawaii. Auch in Mexiko, Peru und Ecuador gab es örtliche Warnungen. Die russische Katastrophenschutzbehörde teilte mit, ein Tsunami habe die Hafenstadt Sewero-Kurilsk getroffen und überflutet. 2000 Einwohner seien in Sicherheit gebracht worden.
Die breite Öffentlichkeit darf Jette Nietzard als Fußnote der Grünen bald vergessen. Ihre eigene Partei dagegen hat jede Menge aufzuarbeiten.
Langfristig fehlen dem Bundeshaushalt mehr Milliarden als bisher angenommen. Wieso hat sich die Lücke vergrößert? Und: die Arbeitsbedingungen im deutschen Tesla-Werk
Das Online-Netzwerk 764 steht im Verdacht, Minderjährige gezielt manipuliert, sexuell ausgebeutet und in Einzelfällen bis in den Suizid getrieben zu haben. Nun zeigt sich, dass bundesweit Ermittlungen laufen. Wie schwierig solche Ermittlungen sind, zeigt ein Fall in Kanada.
Hannover als autogerechte Stadt: Von dieser Nachkriegsvision ist auch heute noch viel zu spüren. Auch die Raschplatzhochstraße auf dem Cityring direkt hinter dem Hauptbahnhof ist daraus entstanden. Am 30. Juli 1970 rollten erstmals Autos über den Raschplatz hinweg. Eine Rückschau.
Die Elbvertiefung am Mittwoch – mit der Forderung nach mehr Geld für den Hafen, einem massiven Stellenabbau bei Lieferando und einer umstrittenen Polizeisoftware.
Jetzt live: Was in der Nacht passiert ist, was heute wichtig wird – und alles, was Hessen bewegt. Wir starten mit Ihnen in den Mittwoch.
Wie Hinrich von Haaren die emotionalen Verschüttungen seines Helden schichtweise ans Licht bringt, ist erschütternde Lektüre.
Baden-Württemberg und Bayern sind immer die letzten Länder, in denen die Sommerferien starten. Was das Jahr 1964 damit zu tun hat, und was die anderen Länder fordern.
Ägypten gilt als Land der Pyramiden, obwohl das Land mit den meisten Pyramiden ein anderes ist. Weißt Du welches?
Weitgehend unbemerkt hat ein Wettlauf begonnen: In den Tiefen der Ozeane lagern wertvolle Rohstoffe – und die Gier wächst, sie zu heben, kommentiert Rainer Pörtner.
Die Initiatoren eines Bürgerbegehrens zur Esslinger Bücherei fühlen sich durch die Stadt behindert. In der Einwohnerfragestunde im Gemeinderat schlugen die Wellen hoch.
In Baden-Württemberg geht ein Schuljahr zu Ende, das es in sich hatte. Die Bilanz fällt ziemlich durchwachsen aus, meint unsere Autorin Bärbel Krauß.
Zecken machen vielen Menschen Angst, der Förster Gottfried Schön sieht in ihnen mehr als ein Risiko. Tierärzte wissen, wie auch Hunde und Katzen gesund bleiben.