Porträt | „Ganz schön TEUER“: Elisabeth Pape über Armut, Zahnschienen und Schreiben als Überleben

Porträt | „Ganz schön TEUER“: Elisabeth Pape über Armut, Zahnschienen und Schreiben als Überleben

In Elisabeth Papes Romandebüt „Halbe Portion“ werden Prekarität, Körperbilder und Klassenfragen zu Literatur. Sie wuchs selbst in Armut in einem bürgerlichen Teil von Berlin auf. Ein Treffen mit der 30-Jährigen bei einem Iced Chai Latte Elisabeth Pape geht immer noch nicht gern ins Café. In ihrer Kindheit musste an jeder Ecke gespart werden. Nicht vorstellbar war es damals, woanders als zu Hause zu essen oder zu trinken, zumindest nicht im teuren Deutschland. Unser Gespräch steht also unter dem Stern einer Überwindung: Nämlich der, sich in einem dieser makellosen Orte im hübsch-hippen Teil des Berliner Wedding sogenannte Iced Chai Latte zu bestellen, deren Gesamtsumme in den zweistelligen Bereich schießt. Pape schaut kurz schockiert, fragt dann aber entschlossen nach der Rechnung. Ganz schön TEUER, sagt sie. Pape betont einzelne Wörter gerne etwas deutlicher. In unserer schriftlichen Kommunikation macht sie Gebrauch von Majuskeln, um etwas hervorzuheben. Doch es ist mehr als diese sp Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag .

Gaza | Ich kam als Radikaler nach Deutschland und wurde moderat – dann kam der Gazakrieg

Gaza | Ich kam als Radikaler nach Deutschland und wurde moderat – dann kam der Gazakrieg

Unser iranisch-stämmiger Autor war auf bestem Wege vom radikalen Aktivisten zum liberalen Bürger. Er gewann Vertrauen in die deutschen Institutionen. Doch dann kam der Genozid als Livestream. Eine persönlich-politische Bilanz Nein, ich war alles andere als staatstreu in meiner Jugend. In den 1990ern sprang ich von Aktion zu Aktion und träumte von einer globalen sozialistischen Revolution. Ich bewunderte die französischen und russischen Revolutionäre und hegte heimlich eine Faszination für Antoine de Saint-Just, die junge, gutaussehende rechte Hand von Robespierre, dem Todesengel der Revolution. Meine Radikalität hatte natürlich auch persönliche Wurzeln. Die Traumata der Iranischen Revolution prägten mich. Die Flucht meiner linken Familie war von Leid und Verlust begleitet. Kaum eine Familie, die aus Iran nach Deutschland kam, hatte nicht jemanden, der gefoltert oder hingerichtet wurde. Diese Erfahrungen machten mich hart. Und hierzulande waren wir zunächst Randfiguren Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag .