Zwei Fremde am Gleis: Klassengrenzen verschwimmen im Gespräch über Faulheit und Zukunft

Zwei Fremde am Gleis: Klassengrenzen verschwimmen im Gespräch über Faulheit und Zukunft

Am Bahnsteig begegnen sich zwei Fremde – eine Frau im Zweiteiler und ein Bauarbeiter. In einem kurzen Gespräch über Arbeit, Migration und Zukunft entsteht ein merkwürdiges Einvernehmen Neulich, sehr früh am Morgen, an einem Bahnhof einer kleineren Großstadt. Eine Frau, um die 60, in einem dunkelgrauen Zweiteiler, Rock und Blazer sorgfältig aufeinander abgestimmt, spricht mit einem Mann. Es geht um die bevorstehende Operation ihres Gatten. Ein bestimmter Professor werde sie übernehmen, derselbe, der ihn schon mehrere Male erfolgreich operiert habe. Ein Mediziner von Rang, inzwischen ein Freund der Familie. Die Frau erzählt das nicht, sie zelebriert es. Ihre Hände, der Blick, das Nicken. Man spürt, dass sie gewohnt ist, dass ihre Sätze ohne Widerstand akzeptiert werden. Der Mann, mit dem sie spricht, hört aufmerksam zu. Er ist ebenfalls um die 60, vielleicht ein paar Jahre jünger, jedenfalls zu alt für das weiße T- Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag .

Im Gespräch | Lukas Rietzschel über seine „Kirschgarten“-Adaption: „Das habe ich alles abgeholzt“

Im Gespräch | Lukas Rietzschel über seine „Kirschgarten“-Adaption: „Das habe ich alles abgeholzt“

Lukas Rietzschel wurde mit einem Roman über ostdeutsche Jugendliche bekannt. Für das Schauspiel Leipzig hat er nun Anton Tschechow adaptiert: „Der Girschkarten“ soll aber nicht schon wieder den Osten erklären müssen Lukas Rietzschel wartet schon am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Er kommt von einer Probe am Schauspiel Leipzig, wo sein Auftragswerk Der Girschkarten für die Uraufführung am 27. November einstudiert wird. In Anton Tschechows Vorlage, der Komödie Der Kirschgarten , diskutiert eine Familie aus finanzieller Not über die Zukunft des nutzlosen, aber hübschen Gartens. Bekannt wurde Rietzschel 2018 durch den Roman Mit der Faust in die Welt schlagen , der die Radikalisierung ostdeutscher Jugendlicher thematisiert und gerade verfilmt wurde . Nachdem wir am begrünten Ufer des Pleißemühlgrabens Platz genommen haben, beginnt das Gespräch beim Probenprozess. der Freitag: Herr Rietzschel, besuchen Sie alle Proben? Lukas Rietzschel: Ich war nur bei der Konzept Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag .

Vietnam 1980: Das Land gerät in den Sog einer Flüchtlingswelle und braucht Reformen

Vietnam 1980: Das Land gerät in den Sog einer Flüchtlingswelle und braucht Reformen

Eine Parteikonferenz in Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon, stellt die Weichen für eine Politik des Wandels („Doi Moi“), bei der chinesische Muster durchschimmern Womöglich soll es ein heilsamer Schock sein. Um Wunschdenken einzuhegen, platziert die Zeitung Sài Gòn Giai Phóng (Befreites Saigon) am 13. Oktober 1980 einen Leitartikel, der aufschreckt. Er ist nicht gezeichnet, was darauf schließen lässt, dass die KP-Führung in Hanoi den Inhalt verantwortet. Mit herbem Realismus wird konstatiert, dass im Süden Vietnams die Frage „Wer – wen?“ – die Machtfrage – noch nicht entschieden sei. Mehr als fünf Jahre sind vergangen, seit im April 1975 der Vietnamkrieg mit dem Sieg des Nordens zu Ende ging – und nun dieser Befund. 38.000 KP-Mitglieder in einer Stadt von vier Millionen Menschen Einen Tag später wird ein Krisentreffen des Parteikomitees von Ho-Chi-Minh-Stadt beginnen Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag .