Zwei Fremde am Gleis: Klassengrenzen verschwimmen im Gespräch über Faulheit und Zukunft
Am Bahnsteig begegnen sich zwei Fremde – eine Frau im Zweiteiler und ein Bauarbeiter. In einem kurzen Gespräch über Arbeit, Migration und Zukunft entsteht ein merkwürdiges Einvernehmen Neulich, sehr früh am Morgen, an einem Bahnhof einer kleineren Großstadt. Eine Frau, um die 60, in einem dunkelgrauen Zweiteiler, Rock und Blazer sorgfältig aufeinander abgestimmt, spricht mit einem Mann. Es geht um die bevorstehende Operation ihres Gatten. Ein bestimmter Professor werde sie übernehmen, derselbe, der ihn schon mehrere Male erfolgreich operiert habe. Ein Mediziner von Rang, inzwischen ein Freund der Familie. Die Frau erzählt das nicht, sie zelebriert es. Ihre Hände, der Blick, das Nicken. Man spürt, dass sie gewohnt ist, dass ihre Sätze ohne Widerstand akzeptiert werden. Der Mann, mit dem sie spricht, hört aufmerksam zu. Er ist ebenfalls um die 60, vielleicht ein paar Jahre jünger, jedenfalls zu alt für das weiße T- Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag .